Wie man eine Shisha richtig aufbaut und nutzt - Inklusive Tipps für Anfänger

by Evangelos 2. Februar 2018

Du hast dir gerade deine erste Shisha (Wasserpfeife) gekauft und bist ganz heiß darauf, sie auszuprobieren? Oder du willst dich vor dem Kauf darüber informieren, wie der Aufbau und die Nutzung vonstattengehen? Dann solltest du den folgenden Artikel genau durchlesen, denn hier erklären wir dir von der Funktionsweise bis zur Reinigung nach dem Rauchen alles, was du für den richtigen Umgang wissen musst. Bitte verzeih uns aber, dass wir durch die Größe des Marktes und der verschiedenen Produkte manche Sachen nicht 100% akkurat beschreiben können. Prinzipiell eignet sich die Anleitung aber für alle Varianten.

Inhaltsverzeichnis:

Wie funktioniert eine Shisha?
Welche Vorteile hat das Rauchen mit der Shisha?
Wie benutzt man eine Shisha?
Wie wird die Shisha nach dem Konsum gereinigt?
Was sind typische Fehler?
Fazit

"Wie funktioniert eine Shisha?"

Beinahe alle Shishas bestehen aus vier Teilen, nämlich dem Wassergefäß (Bowl), das selbstverständlich für die Aufnahme der benötigten Wassermenge zuständig ist, der Rauchsäule, die den Hauptkorpus der Shisha bildet und aus vielen Materialien von Glas über Metall bis zu Holz gefertigt sein kann, dem Kopf, der den Tabak aufnimmt, der später erwärmt wird und den Dampf an die Rauchsäule weitergibt und dem Shisha-Schlauch zusammen mit dem an der Rauchsäule befestigten Ventil, der beim Ziehen Unterdruck entstehen lässt und den verdampften Tabak in die Rauchsäule nachzieht.

Das Prinzip hinter der Wasserpfeife ist einfach erklärt: Durch das Ziehen am Schlauch wird ein Unterdruck erzeugt, der den durch die Hitze der Glühkohle entstandenen Dampf in die Rauchsäule zieht, wo er durch das Wasser gleichzeitig gekühlt und gefiltert wird, bis er schließlich durch den Schlauch in Mund und Lunge gelangt.

"Welche Vorteile hat das Rauchen mit der Shisha"

Durch die geringe Hitze der Shisha-Kohle und die Tatsache, dass der Rauch einen langen Weg gehen muss und vom Wasser zusätzlich gekühlt und gefiltert wird, wird der Rauch von vielen Menschen als sehr angenehm empfunden und ist weitaus weniger beißend als Zigaretten- oder Zigarrenrauch. Die zusätzliche Aromatisierung mit Äpfeln, Kirschen oder anderen Früchten sorgt zudem dafür, dass er auch geschmacklich zu einem Erlebnis wird. Das Rauchen per Wasserpfeife macht weniger abhängig, obwohl der Konsum durchschnittlich länger dauert. Außerdem ist im Normalfall der Abstand zwischen den "Rauch-Sessions" deutlich erhöht und die Lunge hat mehr Zeit, sich zu regenerieren. Trotzdem solltet ihr selbstverständlich verantwortungsbewusst mit dem Shisha-Konsum umgehen.

"Wie benutzt man eine Shisha"

Folgende Utensilien benötigst du für den Shisha-Konsum:

- Die gereinigten Teile der Wasserpfeife
- Aromatisierter oder nicht aromatisierter Shishatabak
- ggf. Glycerin
- Shisha-Alufolie oder ein Kohlesieb - alternativ normale Alufolie
- Shisha-Kohle oder Holzkohle-Tabletten
- ggf. Bunsenbrenner
- Feuerzeug
- Kohlezange

Der Aufbau

1. Den Wasserbehälter füllt ihr mit Wasser so weit, dass das Tauchrohr der Rauchsäule mindestens zwei Zentimeter in das Wasser hineinragt. Wenn ihr möchtet, könnt ihr zusätzlich Crushed Ice (bitte keine Eiswürfel) hinzufügen. Bei normalen Shishas wird dies direkt in das Wasser gegeben, es gibt aber auch spezielle Ice-Shishas, bei denen man das Eis in einem speziellen Behälter verstauen kann. Durch kalkhaltiges Wasser können Ablagerungen entstehen. Dann bietet sich als Alternative stilles Mineralwasser an.

2. Beim Aufschrauben der Rauchsäule darf kein Spalt mehr zwischen den Elementen bestehen. Zudem solltet ihr darauf achten, dass die Dichtung (falls vorhanden) ordentlich sitzt und unter leichter Spannung steht.

3. Jetzt wird der Shisha-Schlauch befestigt. Auch dieser verfügt bei vielen Modellen über eine eigene Dichtung, die zunächst fixiert werden muss, bis der Schlauch komplett in der Öffnung sitzt. Ob die Verbindung dicht ist, lässt sich testen, indem ihr die Rauchsäule am oberen Ende zuhaltet und kräftig in den Schlauch pustet. Ist das Ventil geschlossen, darf keine Luft mehr aus dem System entweichen.

4. Im Gegensatz zum arabischen Tabak ist der in Deutschland erhältliche weitaus trockener und sollte deshalb zusätzlich befeuchtet werden. Damit er ordentlich "durchziehen" kann, braucht er mindestens acht Stunden, besser einen ganzen Tag. Dazu eignet sich entweder reines Glycerin (99,5% aus der Apotheke) oder Honigmelasse. Das Nebenprodukt der Zuckerherstellung enthält ebenfalls ein wenig Glycerin, besteht ansonsten aber aus natürlichen Inhaltsstoffen. Ob Ihr lieber Honigmelasse oder reines Glycerin nutzt, kommt auf euren Geschmack und die Rauchgewohnheiten an. Prinzipiell eignet sich beides ähnlich gut.

5. Den Tabakkopf bitte maximal 3/4 füllen und bloß nicht stopfen, sondern nur locker eingeben, denn der Luftzug ist wichtig für die Funktion der Shisha. Geschlossen wird dieser im Normalfall mit einer speziellen Shisha-Metallfolie. Hierbei solltet ihr darauf achten, dass die gestanzten Löcher mittig liegen und die Shisha-Alufolie luftdicht abschließt. Die einfachste Variante ist ein Kohlesieb, das nur aufgesteckt werden muss. Kenner bevorzugen aber aufgrund der besseren Wärmeverteilung die Metallfolie. Habt ihr gerade keine Folie da, ist prinzipiell auch die Nutzung normaler Haushalts-Aluminiumfolie möglich. In die müsst ihr per Hand Löcher stechen, beispielsweise mit einer dicken Nadel oder dem angespitzten Metallstab, der bei vielen Shisha-Zangen dabei ist. Etwa fünf solcher Schichten werden benötigt, um den Luftzug sicher abzudichten.

6. Verfügt die Shisha über einen Shisha-Ascheteller, müsst ihr diesen zuerst aufsetzen. Danach kommt der Shisha-Tabakkopf, der entweder per Gewinde oder Steckverbindung direkt auf die Rauchsäule montiert wird. Zwischen die Elemente gehört immer eine Dichtung, die ihr niemals vergessen solltet. Eine liegt der Shisha bei, allerdings werden sie nach ein paar Anwendungen porös und müssen ausgewechselt werden. Dann auf jeden Fall auf die richtige Größe achten!

7. Die Temperatur wird mit Hilfe von Holzkohle-Tabletten oder selbstzündender Shisha-Kohle zugeführt. Erstere müssen mit einem Brenner zunächst so weit durcherhitzt werden, dass eine orange-rote Glut entsteht. Bilden sich danach weiße Flächen aus, ist die Holzkohle bereit. Selbstzündende Shisha-Kohle ist etwas teurer, aber wesentlich einfacher in der Handhabung. Ein normales Feuerzeug genügt zum ersten Entfachen. Das anschließende Durchglühen geschieht mit ein wenig Geduld innerhalb weniger Minuten automatisch.

8. Die durchgeglühte Kohle setzt ihr mit der Zange vorsichtig auf die Metallfolie oder das Sieb. Danach müsst ihr die Shisha "anrauchen". Dieser Schritt ist nicht ganz einfach, denn ihr braucht ein wenig Geduld. Beobachtet die Rauchsäule und zieht kurz, aber kräftig am Shisha-Schlauch, bis der Rauch das Wasserbad berührt. Die Kohle wird zunächst stärker glühen und sich dann wieder auf Normalniveau reduzieren. Die Prozedur müsst ihr so lange wiederholen, bis genügend Rauch nachgezogen ist und sich dieser problemlos durch den Schlauch ansaugen lässt. Die Shisha ist jetzt für den Rauchkonsum vorbereitet.

"Wie wird die Shisha nach dem Konsum gereinigt"

Zunächst solltest du darauf achten, dass die benutzte Kohle vor der Entsorgung vollständig abgekühlt ist. Ist dies der Fall lässt sie sich über den normalen Hausmüll entsorgen. Das gleiche gilt für die Tabakreste und die benutzte Shisha-Alufolie. Das Kohlesieb kann öfter verwendet werden und sollte nach Benutzung mit einem Pinsel gereinigt werden. Mit diesem Utensil könnt ihr auch den Kopf von eventuellen Rückständen befreien. Das Wasser wird selbstverständlich abgegossen und der Wasserbehälter sollte unter fließendem Wasser ausgespült werden. Auf Spülmittel sollte man im Normalfall verzichten, da dies einen unangenehmen Nachgeschmack mitbringen kann. Rauchsäule und Schlauch inklusive der Dichtringe müssen nicht nach jedem Konsum gereinigt werden. Trotzdem ist eine Reinigung in regelmäßigen Abständen ratsam. Die Rauchsäule lässt sich mit einem Flaschenreiniger problemlos von innen reinigen, für die Dichtungen und Schläuche reicht die äußerliche Reinigung, ansonsten können diese auch ausgetauscht werden.

"Was sind typische Fehler"

Ein wirklich häufig auftauchendes Phänomen unter den interessierten Shisha-Rauchern ist das Streben nach zu viel. Anstatt sich zunächst mit einem kleinen, aber feinen Modell zu begnügen, muss es direkt das Orient-Exklusivteil mit 90 Zentimeter Rauchsäule und vier Schlauchanschlüssen sein. Das Problem an der Sache: Solche Shishas verfügen meist über Lederschläuche, die schnell schimmeln oder haben Metallteile, die bei unsachgemäßer Behandlung rosten können und deren Aufbereitung den Kaufpreis weit übersteigen würde. Ein weiterer, oft gemachter Fehler von Anfängern ist die Ungeduld. Klar möchte man sein neues Produkt am liebsten sofort ausprobieren, aber gerade für das richtige Durchglühen der Kohle und das "Anrauchen" sollte man im schlimmsten Fall eine halbe bis dreiviertel Stunde einplanen. Mit ein wenig Erfahrung und selbstzündender Kohle lässt sich dieser Vorgang beschleunigen, kann aber je nach verwendetem Tabak trotzdem noch ein Weilchen dauern.

Fazit

Zwar ist die Vorbereitung einer Shisha vielleicht nicht ganz so einfach, wie man anfangs denken könnte, doch sicherlich auch nicht so schwer, dass man sich davon ins Bockshorn jagen lassen sollte. Wirklich viel falsch machen kann man nicht und kleine Fehler lassen sich normalerweise schnell wieder ausbügeln. Bisher ist es noch keinem gelungen, seine Shisha in die Luft zu jagen oder bei sachgemäßem Umgang vollständig zu zerstören und du bist mit Sicherheit keine Ausnahme. Außer natürlich, du willst es unbedingt. Dann liegt das aber in deiner eigenen Verantwortung.

Fotoquelle: Fotolia / Datei: #188101277 | Urheber: nazarovsergey

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