Wie lange dauert es, bis der Körper THC abgebaut hat?

by Evangelos 15. März 2023

Bei dem Konsum von Cannabis wird der Wirkstoff THC aufgenommen, der dafür sorgt, dass man “high” wird. Das High dauert in der Regel ein paar Stunden, während das THC weitaus länger in unserem Körper vorhanden bleibt. Wie lange THC im menschlichen Körper nachweisbar ist, welche Faktoren dabei eine Rolle spielen und mit welchen Methoden man THC nachweisen kann, erklären wir im Folgenden.

 

Wie lange ist THC im Körper nachweisbar?

Wenn ein Mensch Cannabis konsumiert, gelangt THC in den Körper. Der Wirkstoff wird durch den Stoffwechsel in die Blutbahn geleitet, wo er ans Gehirn transportiert wird und sich dort an die Rezeptoren anbindet. Dadurch entsteht die begehrte Wirkung, die man umgangssprachlich “High” nennt. THC ist ein lipophiler Stoff, also fettliebend, weshalb er sich im Fettgewebe ablagert. Während des Stoffwechsels entsteht zudem THC-Carbonsäure, deren Halbwertszeit deutlich länger ist und sich noch Wochen nach dem letzten Konsum nachweisen lässt.

Je nach Häufigkeit und Menge des Konsums kann THC etwa vier bis sechs Stunden im Blut nachgewiesen werden. Dies ist bei dem Stoffwechselprodukt THC-Carbonsäure anders, denn bereits bei einmaligem Konsum kann man das bis zu ein bis drei Tage nach dem Konsum nachweisen. Bei mehrmaligem Konsum können es sogar drei bis sechs Tage sein. Ist der Konsument ein regelmäßiger Kiffer, lässt sich THC im Blut mehrere Wochen nachweisen.

Im Urin ist THC-Carbonsäure auch nur nach einmaligem Konsum noch 24 bis 36 Stunden nachweisbar. Bei mehrmaligem Konsum weitet sich die Nachweisbarkeit auf etwa fünf bis sieben Tage aus. Bei regelmäßigem Konsum ist THC im Urin sogar bis zu zwölf Wochen noch nachweisbar, weshalb häufig Urintests für den Nachweis benutzt werden.

In den Haaren ist THC deutlich am längsten nachweisbar, da Abbauprodukte von THC beim Haarwachstum ins Haar gelangen. Dabei spielt die Länge der Haare eine wesentliche Rolle. Im Durchschnitt wächst ein Haar einen Zentimeter pro Monat. Dementsprechend könnte man bei zwölf Zentimeter langem Haar den Konsum bis zu 12 Monate nach dem letzten Konsum noch nachweisen.

 

Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?

Natürlich ist der Körper eines Menschen nicht identisch mit dem eines Anderen, weshalb verschiedene Faktoren bei dem Nachweis von THC eine Rolle spielen. So ist das Konsumverhalten ein wichtiger Faktor, der sich aus der Häufigkeit und der Art des Konsums ergibt. Je häufiger jemand Cannabis konsumiert, desto länger ist THC im Körper nachweisbar. Genauso ist der Verzehr von Cannabis deutlich länger nachweisbar als das Rauchen, da beim Verzehr das THC langsamer verarbeitet wird und dementsprechend länger im Körper ist. Auch das Geschlecht kann eine Rolle spielen, da das Endocannabinoid-System stärker mit Östrogen interagiert und somit THC für Frauen empfänglicher macht.

 

Wie weist man THC im Körper nach?

Um THC im Körper nachzuweisen, kann man mehrere Methoden nutzen. Die gängigste Methode ist der Urintest. Dieser ist kostengünstig und liefert schnelle Ergebnisse, die je nach Konsumverhalten bis zu zwölf Wochen nach dem Konsum positiv ausfallen können.

Bluttests werden trotz ihrer Effektivität nicht so häufig eingesetzt, da man in vielen Ländern eine gerichtliche Verfügung benötigt, um eine Blutprobe entnehmen zu dürfen. Sollte ein Bluttest jedoch freiwillig geschehen, dann kann man davon ausgehen, dass die Ergebnisse genau sind. Diese können Untersuchungen zufolge in der Regel bis zu 1-2 Tagen nach Konsum positiv ausfallen.

Speicheltests kommen immer häufiger zum Einsatz, obwohl sie teurer sind als Urintests. Der Vorteil liegt jedoch darin, dass sie weitaus einfacher durchzuführen sind und direkt vor den Augen eines Beamten passieren können, so dass es keine Möglichkeit gibt, synthetischen Urin zur Probenfälschung abzugeben. Diese können bis zu 72 Stunden nach Konsum ein positives Ergebnis liefern.

Haartests haben mit bis zu 90 Tagen nach Konsum den längsten Nachweiszeitraum, da das THC durch den Stoffwechsel in die Haarwurzeln gelangt und dort ins Haar wächst. Jedoch können die Ergebnisse bei Haartests auch manchmal ungenau sein, da beispielsweise der Kontakt mit einem Cannabisnutzer das Fett der Haut auf die Haare übertragen kann, womit ein Haartest folglich fälschlicherweise positiv ausfallen könnte.

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