Was sind synthetische Cannabinoide?

by Evangelos 14. April 2023

Durch den zunehmenden Konsum von Cannabis in den letzten Jahrzehnten, wurden Alternativen entwickelt, die ebenfalls für Rauschzwecke genutzt werden. Darunter fallen unter anderem auch synthetische Cannabinoide. Was synthetische Cannabinoide genau sind, welche Wirkung sie haben und welche Gefahren sie bergen, erklären wir im Folgenden.

 

Was sind synthetische Cannabinoide?

Synthetische Cannabinoide sind künstlich hergestellte Substanzen, die die Wirkung von pflanzlichem Cannabis nachahmen sollen. Erstmals produzierte man synthetische Cannabinoide in den 1960er Jahren. Dies geschah, nachdem man die chemische Struktur des Cannabis-Wirkstoffs THC herausfand. Anfangs sollten sie ausschließlich für medizinische Zwecke verwendet werden, jedoch fanden sie mit der Zeit ihren Weg zum Rauschkonsum.

Im Jahr 2008 sorgte ein als Kräutermischung getarntes Produkt namens "Spice" für Schlagzeilen in Deutschland, als Konsumenten von der Wirkung erzählten. Bei der Analyse von Spice fand man heraus, dass die Wirkung auf synthetische Cannabinoide zurückzuführen ist, die jedoch eine überwiegend negative Rauscherfahrung herbeiführen.

Solche synthetischen Kräutermischungen werden häufig als “Legal Highs” beworben, also als legale Drogen, jedoch sind sie seit dem 26. November 2016 illegal. Sie werden unter dem Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) in Stoffgruppen zusammengefasst, unter denen auch alle synthetischen Cannabinoide stehen.

 

Welche Wirkung haben synthetische Cannabinoide?

Genau wie der natürliche THC-Wirkstoff, aktivieren synthetische Cannabinoide ebenfalls die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems. Dennoch unterscheiden sich die beiden in ihrer Wirkung. Manche Konsumenten berichten von Ähnlichkeiten zu pflanzlichem Cannabis, andere wiederum sehen überhaupt keine. Da solche Kräutermischungen wie Spice in der Regel unkontrolliert und illegal hergestellt werden, sind sowohl Qualität als auch Wirkstoffe oft unbekannt. Dies birgt Gefahren für Konsumenten, die ihrem Körper unbekannte Dosierungen von synthetischen Cannabinoiden zuführen. Nicht selten sind sehr hohe Wirkstoffkonzentrationen der Grund für unkontrollierte Überdosierungen.

 

 

Welche Gefahren können durch synthetische Cannabinoide entstehen?

Unerwünschte Nebenwirkungen aufgrund von synthetischen Cannabinoiden sind deckend mit denen von pflanzlichem Cannabis, jedoch können sie aufgrund der erhöhten Potenz der synthetischen Wirkstoffe oft stärker auftreten. Unter den häufigsten Nebenwirkungen zählen Herzrasen, starke Unruhe und Halluzinationen. Manche berichten zudem von Brechanfällen oder sogar dem Einsatz eines Notarztes.

Berichten zufolge sollen synthetische Cannabinoide häufiger drogeninduzierte Psychosen auslösen als pflanzliches Cannabis. Dies führt zurück auf die verstärkte Bindungskraft an die Cannabinoidrezeptoren, die für die psychotischen Effekte zuständig sind. Bei pflanzlichem Cannabis sind sowohl der Wirkstoff THC als auch CBD im Körper. Während THC für die psychoaktive Wirkung zuständig ist, sorgt CBD für Entspannung und Schläfrigkeit, die in Bezug auf THC mildernd wirkt. Dies ist bei synthetischen Cannabinoiden nicht der Fall, da sie kein CBD enthalten. Somit steigt das Risiko, durch eine verstärkte psychoaktive Wirkung eine Psychose zu erleiden.

 

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