Wann kann man Cannabis ernten?

by Evangelos 19. Oktober 2022

Nun hat man eine Hanfpflanze großgezogen und bis hierhin ist alles gut gegangen, aber dann kommt die Frage auf “Wann ernte ich?”. Wann der beste Zeitpunkt dafür ist, woran man den besten Zeitpunkt erkennt und was passiert, wenn man zu früh oder zu spät erntet, erklären wir in diesem Beitrag.

 

Wann kann man Cannabis ernten?

Die Ernte ist hauptsächlich von der Art des Anbaus und der Sorte abhängig. Um den besten Zeitpunkt herauszufinden kann es zu Beginn schon helfen, wenn man sich erkundigt, um welche Sorte es sich handelt, da man dann schon einen groben Zeitraum hat, in dem geerntet werden soll. Diese findet man bei den Samenbanken, die zu fast allen Sorten ungefähre Erntedaten angeben. Um den Erntezeitpunkt noch genauer zu gestalten, muss man sich die Pflanze anschauen und anhand von wichtigen Kriterien abschätzen, ob es soweit ist. Welche das sind, erklären wir im Folgenden.

 

Farbe der Blütenstempel

Die Blütenstempel sind die kleinen weißen Härchen, die in den Blüten der Pflanze wachsen. Ihre Aufgabe liegt darin, Cannabissamen zu erzeugen und Pollen aufzufangen. Zu Beginn der Blütephase sind sie in der Regel weiß, ändern ihre Farbe aber im Laufe des Wachstums zu einem rötlichen oder bräunlichen Orange. Wenn die Blütenstempel noch weiß sein sollten, ist es definitiv noch zu früh, um zu ernten. Sind circa 50% der Stempel dunkel gefärbt, so ist eine Ernte möglich, jedoch hat die Pflanze noch nicht ihren maximalen THC-Gehalt erreicht. Sollten schon 60 bis 70% dunkel gefärbt sein, ist der THC-Gehalt im maximalen Bereich und kann definitiv geerntet werden. Wer hingegen eine eher sedierende Wirkung beim Konsum möchte, der sollte warten, bis 70 bis 90% der Stempel dunkel gefärbt sind, da sich THC in dieser Phase in CBN umwandelt, was eine eher sedierende Wirkung beim Konsum hervorruft. Trotzdem sollten die Erntedaten von den Samenbanken beachtet werden, da eine vorzeitig schnelle Färbung der Blütenstempel bedeuten kann, dass die Pflanze aufgrund von äußeren Umständen verdorben ist.

 

Zustand der Trichome

Trichome sind Zellen auf der Oberfläche der Blüten und Blätter. Sie lagern Substanzen, wie THC und Terpene, die für die psychoaktive Wirkung verantwortlich sind. Um anhand der Trichome feststellen zu können, wann die Ernte optimal ist, benötigt man eine Lupe, da die Trichome sonst sehr schwer erkennbar sind. Zu Beginn der Blütezeit sind die Trichome fast vollständig durchsichtig, was darauf hinweist, dass es für eine Ernte viel zu früh wäre. Wird die Pflanze reifer, bekommen die Trichome eine milchige bis weiße Farbe. Gegen Ende lösen sich die Trichome auf und werden von weiß zu bernsteinfarben. Die optimale Erntezeit liegt in dem Zeitpunkt, wenn 80 bis 90% aller Trichome milchig geworden sind und die restlichen 10% bernsteinfarben sind. Ähnlich wie bei den Blütenstempeln wachsen die Trichome nicht alle identisch gemeinsam, deswegen werden manche Trichome schon etwas weiter voraus sein als andere. Dies sollte aber kein Hindernis sein, denn wenn man sich an die genannten Richtlinien hält, kann man eine optimale Ernte erzielen.

 

Was passiert, wenn man zu früh oder zu spät erntet?

In der letzten Phase der Blütezeit werden Cannabinoide, Terpene und ätherische Öle intensiver, weshalb diese Phase wichtig ist, um die ideale Wirkung der Ernte zu erreichen. Sind zu viele Trichome an der Pflanze noch durchsichtig und zu viele Blütenstempel noch weiß, so ist es noch deutlich zu früh, um zu ernten. Dies hat zur Folge, dass der Anteil an THC, der die Wirkung ausmacht, noch zu niedrig ist und deswegen das High beim Rauchen auch vermutlich nicht ideal sein wird. Zudem ist das Cannabis dann weniger aromatisch und hat weniger Geschmack.

Ganz zum Schluss der Blütezeit wird THC abgebaut und in CBN umgewandelt, weshalb viel von der psychoaktiven Wirkung verloren geht und die sedierende Wirkung zunimmt. Sind zu viele Trichome bernsteinfarben oder dunkelorange und fast alle Blütenstempel braun, so ist die Ernte zu spät und die Wirkung beim Rauchen wird nicht mehr die psychoaktive sein, die man sich wünscht. Zudem verschlechtert sich die Qualität und die Struktur der Pflanze, was sich im Aroma und dem Geschmack widerspiegelt.

 

 

 

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