Mehltau auf Cannabis: Bewährte Hausmittel & Präventivmaßnahmen 

by Lucy 22. Juli 2025

Mehltau auf Cannabispflanzen! Ein echter Alptraum für jeden Grower und leider ein extrem häufiges Problem, das ganze Wachstumszyklen komplett zerstören kann. Kennst Du auch diesen frustrierenden weißen Belag? Du bist damit bestimmt nicht allein – fast jeder Cannabis-Anbauer macht früher oder später unfreiwillig Bekanntschaft mit diesem lästigen Pilz.

Für den Mehltau sind feucht-warme Umgebungen mit wenig Luftbewegung wie ein Wellnessurlaub. Für Deine Pflanzen jedoch der reinste Horror! Was noch schlimmer ist: Marihuanapflanzen sind in den letzten Jahren sogar noch anfälliger für diesen Pilzbefall geworden. Das Erschreckende dabei? Eine Mehltau-Infektion kann Deine kompletten Kulturen zu 100% unbrauchbar machen, wenn Du nicht rechtzeitig handelst! 

Wir zeigen Dir hier, wie Du Mehltau auf Cannabispflanzen wirkungsvoll bekämpfen kannst und stellen Dir bewährte Hausmittel vor, die tatsächlich funktionieren. Noch wichtiger: Du erfährst, wie Du durch die richtige Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und Temperatur – idealerweise zwischen 20–30°C – dieses Problem von vornherein vermeiden kannst. Schließlich wächst eine gesunde Cannabis-Pflanze nicht nur schneller und größer, sondern produziert auch qualitativ hochwertigere Knospen. Was will man mehr?

 

Was ist Mehltau und warum ist er bei Cannabis ein Problem? 

Mehltau zählt zu den hartnäckigsten Feinden jeder Cannabiskultur. Wir haben es hier nicht mit einer einzelnen Krankheit zu tun, sondern mit verschiedenen pilzbedingten Pflanzenkrankheiten, die durch einen charakteristischen weißen Belag auf den Blattoberflächen auffallen. Für uns Cannabis-Grower ist die Bedrohung durch Mehltau besonders ernst, denn der Pilz kann nicht nur das Wachstum beeinträchtigen, sondern im schlimmsten Fall sogar die gesamte Ernte zunichte machen.

Echter vs. falscher Mehltau 

Obwohl beide "Mehltau" im Namen tragen, sind diese beiden Pilzarten grundverschieden. Der Echte Mehltau (Erysiphaceae) gehört zur Familie der Schlauchpilze und zeigt sich als mehlartiger, weißer Belag hauptsächlich auf den Blattoberseiten. Anfangs wölben sich die befallenen Blätter nach oben, bevor sie schließlich braun werden und komplett absterben. Dieser gefräßige Pilz ernährt sich vom Blattwerk und beeinträchtigt mit der Zeit das Wachstum der ganzen Pflanze. 

Beim Falschen Mehltau (Peronosporaceae) hingegen handelt es sich überraschenderweise gar nicht um einen echten Pilz. Er gehört zu den Eipilzen oder Scheinpilzen und ist näher mit Braun- und Kieselalgen verwandt. Diese Variante dringt tiefer ins Pflanzengewebe ein und erzeugt meist einen weißlichen Belag auf der UNTERSEITE der Blätter. Zu Beginn bilden sich ölartige Flecken auf der Blattoberseite, gefolgt von einem Pilzrasen auf der Blattunterseite. 

Ein wichtiger Unterschied zwischen beiden Arten: Während der Echte Mehltau auch bei trockener Witterung wachsen kann, benötigt der Falsche Mehltau eine hohe Luftfeuchtigkeit und nasse Blätter zur Ausbreitung. Beide Pilzarten sind hochspezialisiert – der Mehltau, der eine Tomate befällt, kann beispielsweise keine Cannabispflanze infizieren. 

Die Symptome von Echtem Mehltau auf Cannabis sind vielfältig und zeigen sich oft zuerst an älteren Blättern im unteren Bereich der Pflanze. Zu den ersten Anzeichen zählen Farbverlust sowie leuchtend grüne oder gelbe Flecken. Mit fortschreitendem Befall bildet sich der charakteristische pudrige Belag, der aussieht, als wäre Talkumpuder auf die Pflanze gerieselt. Bei schweren Infektionen formt sich der Pilz zu bällchenartigen Strukturen, die fast wie weißer Schaum aussehen.

 

Wie entsteht Mehltau auf Cannabispflanzen? 

Die Sporen des Echten Mehltaus sind praktisch überall vorhanden – sowohl in Innenräumen als auch im Freien. Selbst in isolierten Growräumen ist es äußerst schwierig, sie komplett zu vermeiden. Wir wissen, wie frustrierend das sein kann. Der Pilz überwintert in kleinen Sporengehäusen an der Pflanze oder als Myzel, etwa auf Knospenschuppen oder an Zweigen. Diese Sporen sind erstaunlich widerstandsfähig und können sich über lange Zeit in Deinem Garten verstecken, um später neue Pflanzen zu befallen. 

Besonders problematisch: Echter Mehltau benötigt im Gegensatz zu anderen Schimmelpilzen kein stehendes Wasser, um sich zu entwickeln. Stattdessen genügt bereits ein kurzer Zeitraum mit hoher Luftfeuchtigkeit, damit die Sporen zu keimen beginnen. Ideale Bedingungen für den Pilz sind: 

  • - Temperaturen zwischen 15°C und 27°C 
  • - Luftfeuchtigkeit über 60% 
  • - Mangelnde Luftzirkulation und Belüftung 
  • - Überfüllte Anbauflächen mit sich überlappenden Pflanzen 
  • - Plötzliche Temperaturschwankungen 

 

Bei Cannabispflanzen gedeiht die Pilzinfektion besonders gut, wenn die Temperatur zwischen 20-30°C schwankt. Selbst innerhalb dieses für Cannabis optimalen Bereichs können Temperaturschwankungen zu kurzzeitigen Ausschlägen der relativen Luftfeuchtigkeit führen – und genau diese Momente nutzen die Mehltausporen zur Keimung. 

Überfüllte Growräume oder Gärten, wo sich das Laub der Pflanzen überlappt oder berührt, werden zu regelrechten Feuchtigkeitsfallen. Diese "Taschen" aus abgestandener Luft und Feuchtigkeit sind der perfekte Nährboden für die Bildung und Verbreitung von Pilzsporen. Darüber hinaus sind geschwächte Pflanzen, die unter Nährstoffmangel oder anderen Stressfaktoren leiden, besonders anfällig für Mehltaubefall. 

Der Befall hat ernsthafte Folgen für die Cannabispflanze. Da der Pilz die Photosynthese beeinträchtigt, verlangsamt sich das Wachstum erheblich. Bei schweren Infektionen können Pflanzen komplett kümmern und absterben. Besonders bitter wird es, wenn der Pilz die Blüten befällt – dies kann dazu führen, dass die gesamte Ernte unbrauchbar wird. 

Die Gefahr von Mehltau wird zusätzlich durch seine hohe Mobilität verstärkt. Wenn eine infizierte Pflanze eine andere berührt, können sich die Pilzsporen leicht ausbreiten und schnell den gesamten Bestand befallen. Wind, Regen oder sogar kleine Insekten reichen aus, um die Sporen von einer Pflanze zur nächsten zu transportieren. 

Obwohl sowohl Echter als auch Falscher Mehltau ernste Probleme darstellen, ist der Echte Mehltau bei Cannabispflanzen wesentlich häufiger anzutreffen. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Präventionsmaßnahmen und einer konstanten Kontrolle der Umgebungsbedingungen lässt sich das Risiko eines Befalls deutlich reduzieren. Luftentfeuchtung und die Vermeidung von Temperatursprüngen sind dabei die zuverlässigsten und effizientesten Lösungen zur Vorbeugung.

 

Symptome frühzeitig erkennen 

Bei Mehltaubefall zählt jeder Tag! Frühzeitige Erkennung kann den Unterschied zwischen einer gesunden Ernte und dem kompletten Verlust Deiner Cannabispflanzen bedeuten. Die meisten Grower bemerken den Pilzbefall leider erst, wenn sich der charakteristische weiße Belag bereits großflächig ausgebreitet hat. Zu diesem Zeitpunkt wird die Behandlung jedoch deutlich schwieriger.

 

Erste Anzeichen auf Blättern und Stängeln 

Der erste Hinweis auf Echten Mehltau? Typischerweise kleine, weiße bis gräuliche, pudrige Flecken auf den Blattoberflächen. Zunächst erscheinen diese Flecken wie verstreutes Mehl und werden oft mit Vogelkot oder normalem Staub verwechselt. Anders als Staub lassen sich diese Ablagerungen jedoch nicht einfach abreiben. 

Achte besonders auf die älteren Blätter im unteren Bereich Deiner Pflanze – hier beginnt der Befall meistens. Die ersten subtilen Anzeichen, die Du kennen solltest: 

  • - Farbverlust und leuchtend grüne oder gelbe Flecken auf den Blättern 
  • - Kleine, weiß-transparente Stellen auf den Blattoberseiten 
  • - Ölig wirkende, weißlich bis gelbliche Flecken (bei Falschem Mehltau) 

 

Mit fortschreitender Infektion werden die weißen Flecken intensiver und breiten sich aus. Außerdem können sich die Blätter verformen, verdrehen oder kräuseln. Bei schwerwiegendem Befall bilden sich auf den befallenen Stellen kleine, weiße Bällchen, die fast wie Schaum aussehen. Dazu kommt ein charakteristischer, muffiger Geruch – ein weiteres Warnsignal! 

Erreicht der pulverartige Belag auch die Stängel und schließlich die Blüten, ist die Situation bereits kritisch. Das Wachstum Deiner Cannabispflanze verlangsamt sich erheblich. Ohne Behandlung können die Pflanzen kümmern und schließlich komplett absterben.

 

Mehltau unter dem Mikroskop erkennen 

Ein Mikroskop oder eine gute Lupe kann bei der Früherkennung von Mehltau unschätzbare Dienste leisten. Mit diesen optischen Hilfsmitteln kannst Du den Befall entdecken, noch bevor er mit bloßem Auge sichtbar wird. Diese frühzeitige Diagnose ermöglicht Dir, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen, bevor sich der Pilz ausbreitet. 

Unter dem Mikroskop zeigen sich die feinen Sporen des Mehltaus deutlich. Sie unterscheiden sich klar von den glänzenden Trichomen, die für Cannabis charakteristisch sind. Während Trichome wie kleine glitzernde Punkte erscheinen, haben die Mehltausporen eine flaumige oder im fortgeschrittenen Stadium schleimige Konsistenz. 

Die mikroskopische Untersuchung hilft auch dabei, zwischen Echtem und Falschem Mehltau zu unterscheiden: 

  • - Echter Mehltau bleibt in der Regel auf der Oberfläche der Blätter 
  • - Falscher Mehltau dringt ins Innere der Pflanze ein 

 

Diese Unterscheidung ist entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlungsmethode.

 

Unterschiede in der Vegetations- und Blütephase 

Die Symptome von Mehltaubefall können je nach Wachstumsphase Deiner Cannabispflanzen unterschiedlich ausgeprägt sein. 

Vegetationsphase: Hier ist der Mehltaubefall oft leichter zu bekämpfen. Die ersten Anzeichen zeigen sich typischerweise als kleine Flecken auf den Blättern, die sich langsam ausbreiten. Da die Pflanzen in dieser Phase noch keine wertvollen Blüten entwickelt haben, kannst Du aggressivere Behandlungsmethoden anwenden, ohne die Qualität der Ernte zu beeinträchtigen. 

Blütephase: Hier wird die Situation deutlich komplizierter. Hat der Mehltau die Blüten Deiner Cannabispflanze kolonisiert, solltest Du diese auf keinen Fall mehr konsumieren. Das bedeutet im schlimmsten Fall, dass Du einen Großteil oder sogar die komplette Ernte vernichten musst. Der Befall zeigt sich in dieser Phase durch: 

  • - Weißen, pulverartigen Belag auf und zwischen den Blütenkelchen 
  • - Einen feucht-modrigen Geruch von den befallenen Blüten 
  • - Verformte oder verkümmerte Blütenentwicklung 

 

Während der Blütephase müssen die Behandlungsmethoden vorsichtiger gewählt werden, da aggressive Mittel die Qualität der Blüten beeinträchtigen können. Hier sind schonende, biologische Methoden vorzuziehen. 

Pass auf: Die regelmäßige Inspektion Deiner Pflanzen – am besten täglich – ist der Schlüssel zur frühzeitigen Erkennung. Sobald Du erste Symptome bemerkst, solltest Du sofort handeln. Entferne befallene Blätter vorsichtig, um die Verbreitung der Sporen zu minimieren, und überprüfe gleichzeitig die Umgebungsbedingungen. Eine verbesserte Luftzirkulation und reduzierte Luftfeuchtigkeit können die weitere Ausbreitung deutlich einschränken. 

Frühzeitige Erkennung und unmittelbares Handeln sind entscheidend für die erfolgreiche Bekämpfung von Mehltau auf Deinen Cannabispflanzen. Mit einem geschulten Auge für die ersten Anzeichen kannst Du den Pilzbefall eindämmen, bevor er Deine gesamte Ernte gefährdet.

 

Gesundheitsrisiken: Ist Mehltau auf Cannabis giftig? 

Die Frage, ob Mehltau auf Cannabispflanzen gesundheitsschädlich ist, lässt sich eindeutig beantworten: JA, mit Mehltau befallenes Cannabis kann erhebliche Gesundheitsrisiken bergen! Das ist kein oberflächliches Problem – die Gefahr geht weit über ästhetische Beeinträchtigungen hinaus.

 

Was passiert beim Rauchen befallener Pflanzen? 

Das Rauchen von mehltaubefallenem Cannabis kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Beim Verbrennen werden die Pilzsporen freigesetzt und direkt in die Lunge eingeatmet. Diese Sporen können die Atemwege reizen und besonders bei empfindlichen Personen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich werden. Die typischen Reaktionen nach dem Konsum von befallenem Cannabis sind: 

  • - Anhaltender Husten und Reizhusten 
  • - Deutliche Atembeschwerden 
  • - Schmerzhafte Halsreizungen 
  • - In manchen Fällen auch Hautausschläge 

 

Viele Konsumenten bemerken außerdem einen auffallend stärkeren und würzigeren Geschmack des befallenen Cannabis. Dies sollte allerdings als Warnsignal verstanden werden, nicht als geschmackliche Verbesserung! 

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass das Verbrennen des Materials alle schädlichen Stoffe neutralisiert. Tatsächlich können einige Pilzsporen selbst bei hohen Temperaturen überleben. Diese hitzeresistenten Sporen gelangen beim Rauchen in die Lunge und können dort erhebliche Schäden verursachen. Darüber hinaus beeinträchtigt der Pilzbefall die Qualität und Wirksamkeit des Cannabis erheblich. 

Besonders alarmierend: Der Konsum von mehltaubefallenem Cannabis kann zu Asthma, Lungeninfektionen und anderen schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen. In extremen Fällen wurden sogar Pilzinfektionen der Atemwege nach regelmäßigem Konsum von verunreinigtem Cannabis beobachtet. 

Studien haben gezeigt, dass langfristiger Konsum von verunreinigtem Cannabis die Lungenfunktion nachhaltig beeinträchtigen kann. Selbst wenn der Mehltau optisch entfernt wurde, können mikroskopisch kleine Reste auf den Blüten verbleiben und weiterhin Gesundheitsrisiken darstellen. 

Pilze produzieren zudem häufig Toxine, die ernsthafte Erkrankungen verursachen können. Diese Toxine wirken auch dann noch, wenn die Pilze selbst durch hohe Temperaturen abgetötet wurden. Deshalb gilt grundsätzlich: Befallenes Cannabis sollte unter keinen Umständen konsumiert werden – unabhängig davon, wie gering der sichtbare Befall erscheinen mag.

 

Risiken für Allergiker und Asthmatiker 

Für Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen stellt mehltaubefallenes Cannabis ein besonders hohes Risiko dar. Die Pilzsporen können vorhandene Atemwegsprobleme erheblich verschlimmern und akute Asthmaanfälle auslösen. Die Inhalation der Sporen kann zudem das Risiko von Pilzinfektionen in der Lunge dramatisch erhöhen – eine potenziell lebensbedrohliche Situation für immungeschwächte Personen. 

Interessant ist, dass Cannabisallergien ein durchaus bekanntes Phänomen in der medizinischen Welt sind. Der erste dokumentierte Fall einer Cannabisallergie wurde bereits 1971 beschrieben, als eine 29-jährige Frau unmittelbar nach dem Konsum unter Juckreiz im Rachen und Atemnot litt. Wenn nun Mehltausporen zu dieser Grundproblematik hinzukommen, potenzieren sich die allergischen Reaktionen. 

Die Symptome einer Allergie setzen meist kurz nach dem Konsum ein. Typische Anzeichen sind eine juckende Nase, gerötete Augen und asthmatische Beschwerden. Außerdem können juckende Hautausschläge auftreten. Während diese Symptome zunächst lästig, aber nicht lebensbedrohlich erscheinen, können sich bei manchen Betroffenen jedoch schwere anaphylaktische Reaktionen entwickeln. 

Eine Anaphylaxie kann den gesamten Körper betreffen. Neben Juckreiz und Hautschwellungen können auch der Magen-Darm-Trakt, die Atmung und das Herz-Kreislaufsystem beeinträchtigt werden. In extremen Fällen können anaphylaktische Reaktionen sogar tödlich verlaufen. In solchen Situationen ist sofortiger medizinischer Notfall-Beistand erforderlich. 

Beachtenswert ist zudem, dass allergische Reaktionen nicht nur durch das Rauchen oder den direkten Konsum ausgelöst werden. Auch der passive Konsum oder sogar der bloße Umgang mit den Pflanzen beim Anbau und der Weiterverarbeitung kann bei anfälligen Personen allergische Reaktionen hervorrufen. 

Fünf verschiedene Inhaltsstoffe der Cannabispflanze sind bislang als potenzielle Allergene identifiziert worden. Diese Allergene ähneln teilweise anderen bekannten allergenen Substanzen, weshalb Personen mit Cannabisallergie oft auch auf verschiedene Pflanzen, Früchte, Gemüsesorten, Nüsse, Samen, Kautschuk und Tabak allergisch reagieren – ein Phänomen, das als Kreuzallergie bekannt ist. 

Trotz der zunehmenden Verbreitung von Cannabis – sowohl medizinisch als auch rekreativ – mangelt es noch immer an Bewusstsein über diese Gesundheitsrisiken, nicht nur bei Konsumenten, sondern auch bei medizinischem Fachpersonal. 

Zusammenfassend lässt sich sagen: Während Mehltau für gesunde Menschen nicht immer extrem gefährlich sein muss, können die Pilzsporen bei regelmäßigem Konsum oder bei vorbelasteten Personen erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen. Die einzige sichere Option ist daher, befallene Pflanzen nicht zu konsumieren und beim Umgang mit ihnen idealerweise eine Schutzmaske zu tragen, um die Inhalation der Sporen zu vermeiden.

 

Bewährte Hausmittel gegen Mehltau 

Die Natur bietet wirksame Lösungen für fast jedes Gartenproblem – glücklicherweise auch für Mehltau auf Deinen Cannabispflanzen. Anstatt sofort zu chemischen Keulen zu greifen, kannst Du mit einfachen Hausmitteln den Pilzbefall bekämpfen, ohne Deinen Pflanzen zu schaden. Diese natürlichen Methoden sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch deutlich kostengünstiger als kommerzielle Produkte. Wir zeigen Dir, was wirklich funktioniert.

 

Backpulverlösung richtig anwenden 

Backpulver ist ein überraschend effektives Mittel gegen Mehltau auf Cannabispflanzen. Das darin enthaltene Natron verändert den pH-Wert der Blattoberfläche und schafft ein Milieu, in dem der Pilz einfach nicht mehr gedeihen kann. 

Für die optimale Wirkung mischst Du einen Teelöffel Backpulver pro Liter Wasser. Diese Lösung sprühst Du direkt auf die betroffenen Pflanzenteile. Besonders bei leichtem Befall und als vorbeugende Maßnahme zeigt diese Methode gute Ergebnisse. 

Noch wirkungsvoller wird die Mischung, wenn Du sie mit Rapsöl ergänzt. Gib ein Päckchen Backpulver zusammen mit etwa 20 ml Rapsöl in 2 Liter lauwarmes Wasser. Das Öl verstärkt die Haftung auf den Blättern und bildet zusätzlich eine Schutzschicht. Die im Rapsöl enthaltenen Lecithine unterstützen die pilzhemmende Wirkung des Natrons bestimmt. 

Wichtig: Wende die Backpulverlösung etwa alle zwei Wochen an. Bei Regen wird sie schnell abgewaschen, deshalb kann eine häufigere Anwendung nötig sein. Beachte jedoch, dass diese Methode nur gegen Echten Mehltau wirkt, nicht gegen Falschen Mehltau.

 

Milch-Wasser-Mischung als Schutzfilm 

Die Milch-Wasser-Mischung gehört zu den ältesten und bewährtesten Hausmitteln gegen Mehltau. Die in der Milch enthaltenen Milchsäurebakterien verhindern die Ausbreitung der Pilzerreger auf der Blattoberfläche. Außerdem schützt das Natriumphosphat in der Milch Deine Pflanze nachhaltig vor erneutem Befall. 

Für die Anwendung benötigst Du: 

  • - Frische Voll- oder Rohmilch (keine H-Milch!) 
  • - Weiches Wasser 
  • - Eine Sprühflasche 

 

Mische die Milch mit Wasser im Verhältnis 1:8 bis 1:10 – das entspricht etwa 100 ml Milch auf 800-900 ml Wasser. Alternativ funktioniert auch ein Verhältnis von 40:60 (Milch zu Wasser). Bei hartnäckigem Befall empfehlen Experten, mit einem stärkeren Mischverhältnis von 1:5 zu beginnen. 

Entscheidend für den Erfolg ist das richtige Auftragen: Sprühe die Mischung gleichmäßig als feinen Nebel auf die gesamte Pflanze, besonders auf die Stellen mit sichtbarem Mehltau. Die Behandlung sollte im Idealfall bei Sonnenschein erfolgen, da die UV-Strahlung die Wirkung verstärkt. Wiederhole die Anwendung mehrmals pro Woche für beste Ergebnisse. 

Diese Methode funktioniert übrigens auch vorbeugend und stärkt die Abwehrkräfte Deiner Cannabispflanzen. Falls Du keine Milch zur Hand hast, eignen sich auch Molke oder Buttermilch.

 

Neemöl als natürliches Fungizid 

Neemöl hat sich als wahres Multitalent im biologischen Pflanzenschutz erwiesen. Dieses Wunderöl wird aus den Samen des Neembaums gewonnen und wirkt gegen über 600 Schädlinge, darunter auch verschiedene Pilzarten wie Mehltau. 

Bei Cannabispflanzen hilft Neemöl bei der Bekämpfung von Mehltau, indem es eine schützende Barriere auf der Blattoberfläche bildet und das Wachstum der Pilze direkt hemmt. Es greift in den Lebenszyklus der Pilze ein, indem es die Keimung neuer Sporen verhindert. 

Für eine wirksame Neemöl-Lösung mischst Du 5-10 ml Öl pro Liter Wasser. Alternativ kannst Du auch 3 Esslöffel Neemöl mit einer Gallone (ca. 3,8 Liter) Wasser mischen. Füge einige Tropfen Pflanzenöl oder mildes Spülmittel hinzu, damit sich das Neemöl besser mit dem Wasser verbindet. 

Trage die Lösung alle ein bis zwei Wochen auf beide Seiten der Blätter auf. Besonders effektiv ist Neemöl bei leichtem bis mittlerem Befall. Ein weiterer Vorteil: Das Öl ist biologisch abbaubar und eine bevorzugte Wahl für umweltbewusste Grower.

 

Kaliumbicarbonat zur pH-Wert-Anpassung 

Kaliumbicarbonat (auch bekannt als Kaliumhydrogencarbonat) ist ein natürliches Fungizid, das in verschiedenen biologischen Pflanzenschutzmitteln Verwendung findet. Es wirkt, indem es eine stark alkalische Schicht auf der Pflanzenoberfläche bildet. 

Echter Mehltau benötigt einen spezifischen pH-Wert auf der Blattoberfläche, um zu gedeihen. Durch die Anwendung von Kaliumbicarbonat wird dieser pH-Wert erhöht, was die Entwicklung des Pilzes stört. Die alkalische Schicht dringt aktiv in die Zellwand der Mehltausporen ein und verhindert ihre Vermehrung. 

Für eine effektive Lösung mischst Du 10 Gramm Kaliumbicarbonat mit einem Liter Wasser. Für noch bessere Haftung füge einige Tropfen Pflanzenöl oder mildes Spülmittel hinzu. Bei einer alternativen Mischung verwendest Du 2,4 Gramm Kaliumhydrogencarbonat pro Liter destilliertes Wasser plus einen Tropfen Flüssigseife. 

Wichtig: Das Pulver muss vollständig im Wasser gelöst sein, bevor Du es anwendest. Verwende einen Zerstäuber mit feinem Sprühnebel und trage die Lösung einmal pro Woche auf die befallenen Stellen auf. 

Beachte, dass Kaliumbicarbonat zwar für den ökologischen Landbau zugelassen ist, jedoch negative Auswirkungen auf Cannabis haben kann, besonders während der Blütezeit. Viele Grower nutzen es daher vorrangig in der vegetativen Phase oder ziehen es vor, Mehltau durch Klimakontrolle zu verhindern. 

Alle vorgestellten Hausmittel lassen sich leicht zubereiten und anwenden. Bei richtigem Einsatz kannst Du Mehltau auf Deinen Cannabispflanzen effektiv bekämpfen, ohne auf aggressive Chemikalien zurückgreifen zu müssen. Was will man mehr?

 

Weitere natürliche und biologische Mittel 

Die bewährten Hausmittel reichen Dir nicht aus? Dann haben wir noch weitere natürliche und biologische Methoden für Dich, die zur Bekämpfung von Mehltau auf Cannabispflanzen eingesetzt werden können. Diese Alternativen sind besonders dann hilfreich, wenn die klassischen Hausmittel nicht ausreichend wirken oder wenn Du nach präventiven Maßnahmen suchst, die sich problemlos in Deinen Anbau-Alltag integrieren lassen.

 

Wasserstoffperoxid 

Wasserstoffperoxid (H₂O₂) ist eine chemische Verbindung aus zwei Wasserstoff- und zwei Sauerstoffatomen, die sich als äußerst wirksam gegen Mehltau erwiesen hat. Diese Substanz, die in den meisten Haushalten als Desinfektionsmittel vorhanden ist, bekämpft den Pilzbefall auf dreifache Weise: 

  • - Antimykotische Eigenschaften: Wasserstoffperoxid setzt aktiven Sauerstoff frei, der die Pilzzellen oxidiert und ihre Zellwände zerstört 
  • - Effektive Sporenreinigung: Die Sporen des Mehltaus werden bei Kontakt mit Wasserstoffperoxid abgetötet 
  • - Verbesserte Sauerstoffversorgung: Bei richtiger Anwendung profitieren auch die Wurzeln von einer verbesserten Sauerstoffzufuhr 

 

Für die Anwendung empfehlen wir eine Verdünnung im Verhältnis 1:3 – ein Teil 3%iges Wasserstoffperoxid auf drei Teile Wasser. Dies ergibt eine etwa 1%ige Lösung, die wirksam gegen den Pilz ist, aber Deine Pflanze nicht schädigt. Alternativ kannst Du auch 30 ml H₂O₂ mit 970 ml destilliertem Wasser mischen. 

Die Wasserstoffperoxidlösung sprühst Du als feinen Nebel auf die befallenen Stellen. Behandle sowohl Blätter als auch Stängel und befallene Blüten. Führe diese Behandlung idealerweise in den frühen Morgenstunden durch, um Schäden durch direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Nach etwa einer Stunde Einwirkzeit spülst Du die Pflanzen mit klarem Wasser ab. 

Wasserstoffperoxid eignet sich übrigens nicht nur zur Bekämpfung von bereits befallenem Gewebe, sondern auch zur präventiven Behandlung der Wurzeln. Hierfür verwendest Du eine verdünnte Lösung zum Gießen. Die Erde sollte danach bis zur nächsten Bewässerung vollständig austrocknen. Ein netter Nebeneffekt: Wasserstoffperoxid kann die Samenkeimung fördern, indem es die Schutzhülle des Samens aufweicht.

 

UVC-Licht 

Eine innovative Methode zur Mehltaubekämpfung ist der Einsatz von UVC-Licht. Diese kurzwellige ultraviolette Strahlung (100-280 Nanometer) wirkt auf genetischer Ebene gegen den Pilz. UVC-Licht zerstört die DNA von Schimmelsporen und kann die Sporenlast in der Umgebung um bis zu 90% reduzieren. 

Was uns besonders gefällt: UVC-Licht hinterlässt keine Rückstände auf den Pflanzen. Dies macht diese Technologie besonders wertvoll für den ökologischen Anbau. Bei korrekter Anwendung kann UVC-Licht gegen eine Vielzahl von Schädlingen und Krankheitserregern wirksam sein, darunter Echter Mehltau, Bakterien und sogar kleinere Insekten. 

Für die Anwendung werden spezielle UVC-Entkeimungsgeräte verwendet, die in Growräumen installiert werden. Diese Geräte müssen strategisch platziert und zu bestimmten Zeiten programmiert werden. Die Wirksamkeit wird erheblich verbessert, wenn Du die UVC-Bestrahlung mit einer guten Belüftung und Lufterneuerung kombinierst. 

Dennoch solltest Du bei der Verwendung von UVC-Licht einige wichtige Punkte beachten: Die Strahlung wirkt nur auf Oberflächen, die direkt bestrahlt werden. Schädlinge auf der Blattunterseite oder im Inneren der Blüten werden möglicherweise nicht erreicht. Außerdem ist UVC-Licht schädlich für Augen und Haut, weshalb geeignete Schutzmaßnahmen während der Anwendung unerlässlich sind.

 

Luftfilter und HEPA-Systeme 

Die Kontrolle der Luftqualität spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Mehltaubefall. Hochwertige HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) können bis zu 99,97% der luftgetragenen Partikel entfernen, darunter auch Mehltausporen, die sonst Deine Cannabispflanzen befallen könnten. 

HEPA-Filter bestehen aus dichten Filtermedien, die mikroskopisch kleine Verunreinigungen wie Staub, Pollen und Schimmelsporen effektiv einfangen. Wenn Du einen Zuluftventilator ohne wirksamen Filter betreibst, ziehst Du diese Verunreinigungen direkt in Deinen Growraum. Das willst Du bestimmt nicht! 

Luftreiniger mit HEPA- und Aktivkohlefiltern sind deshalb eine hervorragende Investition für jeden Cannabisanbauer. Sie filtern kontinuierlich schädliche Partikel aus der Luft und verbessern so die allgemeine Luftqualität zwischen den Reinigungen. Bei der Auswahl eines Luftreinigers solltest Du auf eine hohe Reinluftlieferrate (CADR) achten und sicherstellen, dass das Gerät in der Nähe von Belüftungsquellen aufgestellt wird. 

Die Integration von Luftfiltersystemen in Deine Anbauumgebung ist eine passive, aber äußerst wirksame Methode zur Mehltauprävention. Kombiniert mit den zuvor beschriebenen aktiven Behandlungsmethoden wie Wasserstoffperoxid oder UVC-Licht bilden HEPA-Systeme einen umfassenden Schutz für Deine Cannabispflanzen.

 

Maßnahmen während der Blütephase 

Die Blütephase! Hier wird es richtig heikel für jeden Cannabis-Grower, wenn Mehltau auftaucht. Wir wissen, dass ein falscher Umgang mit Pilzbefall während dieser kritischen Zeit nicht nur Deine Pflanze schädigen kann, sondern auch die Qualität und Menge der wertvollen Blüten massiv beeinträchtigt.

 

Was ist noch erlaubt? 

Während der Blüte musst Du besonders vorsichtig mit Behandlungsmethoden umgehen. Hier gilt mehr denn je: Prävention ist King! Als erstes solltest Du die Luftfeuchtigkeit im Growraum deutlich reduzieren – idealerweise auf unter 50%. Das minimiert das Risiko eines Pilzbefalls schon mal erheblich. 

Falls dennoch Mehltau auftaucht, hast Du noch ein paar schonende Optionen: 

  • - Kaliumbicarbonat ist die sicherste Methode für blühende Pflanzen, da es vergleichsweise wenig schädliche Chemikalien enthält 
  • - Wasserstoffperoxid-Lösungen in niedriger Konzentration (1:3 verdünnt) 
  • - Biologisch abbaubare Fungizide, die speziell für essbare Pflanzen entwickelt wurden 

 

Wichtig! Sprühe niemals direkt auf die Blüten. Mehltau beginnt meistens auf den Blättern, deshalb sollte eine frühzeitige Behandlung dieser Bereiche absolute Priorität haben. Falls der Pilz bereits die Blüten erreicht hat, tupfe die umliegenden Blätter vorsichtig mit einem Wattestäbchen oder steriler Gaze ab und vermeide dabei um jeden Preis, die Blüten selbst zu behandeln.

 

Schonende Mittel für empfindliche Blüten 

Alles was auf die Blüten gesprüht wird, wird absorbiert und eingeschlossen. Die Rückstände können wochenlang oder sogar monatelang bestehen bleiben! Deshalb benötigen wir besonders sanfte Methoden für diese empfindliche Phase. 

Neemöl hat sich als effektives natürliches Fungizid bewährt. Allerdings musst Du es während der Blütephase mit äußerster Vorsicht und sehr sparsam anwenden, um Rückstände an den Blüten zu vermeiden. Verwende eine niedrige Konzentration und behandle die Pflanzen nur bei den allerersten Anzeichen eines Befalls. Die optimale Mischung besteht aus 5-10 ml Neemöl pro Liter Wasser. 

Für Pflanzen mit bereits entwickelten Blüten eignet sich auch eine leichte Wasserstoffperoxid-Lösung. Diese tötet Pilzsporen effektiv ab, ist gleichzeitig aber schonend zur Pflanze. Vor der großflächigen Anwendung solltest Du jedoch immer einen kleinen Bereich testen, um sicherzustellen, dass keine Schäden an den Blüten entstehen. 

UVC-Lampen können ebenfalls eingesetzt werden, um Mehltau einzudämmen. Diese Technologie schädigt die DNA von Mikroorganismen und hindert Mehltau-Sporen an ihrer Vermehrung und Entwicklung. UVC-Licht funktioniert allerdings besser präventiv als bei bereits fortgeschrittenem Befall. 

Bei der Behandlung während der Blüte musst Du auch den pH-Wert beachten. Sprühlösungen mit höherem pH-Wert (8,0-8,2) machen die Pflanzenoberfläche kurzfristig unbewohnbar für Pilzsporen und können als erste Maßnahme eingesetzt werden.

 

Wann lieber nicht mehr behandeln? 

Den letzten 2-3 Wochen der Blütezeit solltest Du auf jegliche Behandlung verzichten! Zu diesem Zeitpunkt sind die Risiken einer Behandlung größer als der potenzielle Nutzen. Die Blüten sind bereits weit entwickelt, und jegliche Rückstände hätten nicht genug Zeit, abgebaut zu werden, bevor die Ernte ansteht. 

Falls der Mehltau erst in der Endphase der Blüte auftritt, stehst Du vor einer schwierigen Entscheidung. Bei schwachem Befall kannst Du versuchen, nur die betroffenen Blätter vorsichtig zu entfernen. Bei stärkerem Befall musst Du abwägen, ob es sinnvoller ist, die betroffenen Teile zu opfern oder die gesamte Pflanze vorzeitig zu ernten. 

Denk immer daran: Eine mit Mehltau befallene Blüte sollte niemals konsumiert werden. Die gesundheitlichen Risiken sind einfach zu hoch, und die Qualität wird ohnehin stark beeinträchtigt sein. 

Besonders wichtig ist die regelmäßige Kontrolle Deiner Pflanzen während der Blütezeit. Je früher Du einen Befall erkennst, desto größer sind Deine Chancen, ihn ohne Schaden für die Blüten zu bekämpfen. Achte besonders auf die unteren Blätter und weniger belüfteten Bereiche der Pflanze – hier taucht Mehltau typischerweise zuerst auf. 

Letztendlich gilt während der Blüte mehr denn je: Vorbeugung ist besser als Heilung! Mit der richtigen Klimakontrolle, guter Luftzirkulation und angemessenem Pflanzenabstand kannst Du das Risiko eines Mehltaubefalls deutlich reduzieren, ohne überhaupt zu Behandlungsmitteln greifen zu müssen.

 

Prävention: So schützt Du Deine Pflanzen dauerhaft 

Vorbeugen ist deutlich einfacher als heilen – das gilt besonders bei Mehltau auf Cannabispflanzen! Mit den richtigen präventiven Maßnahmen kannst Du Deine Pflanzen dauerhaft vor diesem hartnäckigen Pilzbefall schützen. Wir zeigen Dir, wie es geht.

 

Luftfeuchtigkeit und Temperatur kontrollieren 

Die effektivste Methode zur Mehltauprävention? Die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit! Halte sie unter 50%, idealerweise zwischen 40-45%, denn Mehltau breitet sich in höherer Luftfeuchtigkeit rasend schnell aus. Während der verschiedenen Wachstumsphasen solltest Du folgende Werte anstreben: 

  • - Vegetative Phase: 40-70% 
  • - Frühe/mittlere Blütezeit: 40-50% 
  • - Endphase der Blüte: unter 40% 

 

Der optimale Temperaturbereich für Cannabis liegt zwischen 20-30°C. Aber Achtung: Temperaturschwankungen – selbst innerhalb dieses Bereichs – führen zu Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit und erhöhen das Mehltau-Risiko erheblich. Ein Luftentfeuchter ist deshalb eine sinnvolle Investition für jeden ernsthaften Grower. Was will man mehr als gesunde Pflanzen?

 

Luftzirkulation und Pflanzenabstand 

Mehltau liebt stagnierende Luft wie ein Couch-Potato das Fernsehen! Sorge deshalb für durchgehende Luftbewegung mit Ventilatoren und effektiven Abluftsystemen. Besonders wichtig ist die 360°-Luftzirkulation, um die Bildung feuchter Mikroklimate zu verhindern. 

Die goldene Regel: Kein Blatt und kein Stängel dürfen sich berühren! Halte ausreichend Abstand zwischen Deinen Pflanzen und entferne regelmäßig überschüssige Blätter, besonders im unteren Bereich. Dünne Deine Pflanzen frühzeitig aus – Du musst zwischen ihnen durchschauen können. So einfach ist das!

 

Hygiene im Growraum 

Eine saubere Anbauumgebung ist entscheidend zur Mehltau-Vorbeugung. Entferne abgestorbene oder kranke Blätter sofort und gründlich. Sammle keine Pflanzenreste im Growraum – sie werden schnell zu "Super-Spreadern" von Schimmelsporen! 

Reinige und desinfiziere regelmäßig alle Werkzeuge, Töpfe und Oberflächen. Ziehe frische Kleidung an, bevor Du den Growraum betrittst, und halte Haustiere fern. Hygiene ist hier wirklich das A und O.

 

Resistente Sorten und Pflanzenstärkung 

Einige Cannabissorten sind von Natur aus widerstandsfähiger gegen Mehltau – ein echter Vorteil! Sativa-lastige Hybriden mit ihrer offeneren Morphologie und besseren Belüftungseigenschaften sind grundsätzlich weniger anfällig. Pflanzen mit Genetik von Kush, Skunk und Haze zeigen erhöhte Resistenz, ebenso wie Sorten mit White Widow oder Northern Lights Abstammung. 

Zur Stärkung der natürlichen Abwehrkräfte Deiner Pflanzen ist Silizium entscheidend. Dieser Nährstoff lässt die Zellwände dicker und robuster werden und führt zu einer verbesserten Mehltau-Resistenz. Eine ausreichende Versorgung mit Silizium steigert zudem die allgemeine Stoffwechselrate und erhöht die Stressresistenz Deiner Pflanzen. Starke Pflanzen sind glückliche Pflanzen!

 

Fazit: Mehltau vermeiden statt bekämpfen 

Mehltau ist bestimmt eine der größten Herausforderungen für jeden Cannabis-Grower! Wir wissen, dass dieser lästige Pilz zwar hartnäckig ist, aber keineswegs unbesiegbar . Der Schlüssel liegt in der frühzeitigen Erkennung und sofortigen Reaktion. Besonders die Kontrolle der Umgebungsbedingungen – Luftfeuchtigkeit unter 50% und Temperaturen zwischen 20-30°C – macht den Mehltausporen das Leben richtig schwer. 

Die Hausmittel wie Backpulver-, Milch- oder Neemöl-Lösungen, die wir Dir vorgestellt haben, sind wirksame Alternativen zu aggressiven Chemiekeulen. Während der Blütephase solltest Du allerdings besonders vorsichtig sein oder bei fortgeschrittenem Befall lieber ganz auf eine Behandlung verzichten. 

Eine Sache ist dabei ganz klar: Befallene Pflanzen gehören nicht konsumiert! Die gesundheitlichen Risiken durch Pilzsporen und Toxine sind einfach zu groß, besonders für Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen . 

Langfristig kommst Du um präventive Maßnahmen nicht herum. Ausreichender Pflanzenabstand, gute Luftzirkulation und regelmäßige Hygiene im Growraum – zusammen mit resistenten Sorten und gezielter Pflanzenstärkung durch Silizium – das ist Dein bestes Abwehrsystem gegen Mehltau. 

Jede Begegnung mit Mehltau macht Dich zu einem besseren Grower! Mit sorgfältiger Beobachtung und konsequenter Anwendung unserer Methoden bekommst Du nicht nur den Mehltau in den Griff, sondern produzierst auch gesündere, kräftigere Cannabispflanzen mit qualitativ hochwertigeren Blüten. Denk immer daran: Vorbeugen ist deutlich einfacher als heilen – Deine Pflanzen werden es Dir danken! 

Schau gerne wieder vorbei, wir freuen uns darauf, Dich bei Deinem nächsten Grow-Projekt zu unterstützen!

 

FAQs 

Q1. Wie kann ich Mehltau bei meiner Cannabispflanze im Freien vorbeugen?

Achten Sie auf gute Belüftung, indem Sie die Pflanzen nicht zu eng setzen. Entfernen Sie regelmäßig trockene Blätter und wählen Sie sonnige Standorte. Besondere Vorsicht ist im Frühling und Herbst geboten, da dann das Mehltau-Risiko am höchsten ist. 

Q2. Welche präventiven Maßnahmen sind gegen Mehltau wirksam?

Wählen Sie resistente Cannabissorten und vermeiden Sie Überdüngung, besonders mit Stickstoff. Sorgen Sie für ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen, gute Luftzirkulation und optimale Lichtverhältnisse. Eine kontrollierte Umgebung mit der richtigen Luftfeuchtigkeit und Temperatur ist entscheidend. 

Q3. Wie bekämpfe ich Mehltau in meinem Growzelt effektiv?

Reduzieren Sie die Luftfeuchtigkeit auf unter 50% und sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation mit Ventilatoren. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort und vergrößern Sie den Abstand zwischen den Pflanzen. Bei leichtem Befall können natürliche Mittel wie Backpulver- oder Milchlösungen helfen. 

Q4. Welche Hausmittel sind gegen Mehltau auf Cannabis wirksam?

Bewährte Hausmittel sind Backpulverlösungen, Milch-Wasser-Mischungen und verdünntes Neemöl. Auch eine Lösung aus Kaliumbicarbonat kann helfen, den pH-Wert auf der Blattoberfläche zu erhöhen und so das Pilzwachstum zu hemmen. Wenden Sie diese Mittel vorsichtig an, besonders während der Blütezeit. 

Q5. Wann sollte ich aufhören, meine Cannabispflanzen gegen Mehltau zu behandeln?

In den letzten 2-3 Wochen der Blütezeit sollten Sie jegliche Behandlung einstellen. Zu diesem Zeitpunkt überwiegen die Risiken einer Behandlung den möglichen Nutzen. Bei spätem Befall ist es oft besser, befallene Teile zu entfernen oder die Pflanze vorzeitig zu ernten, anstatt sie zu behandeln.

 

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