
Low Stress Training: Die bewährte Schritt-für-Schritt Anleitung für bessere Erträge
23. April 2025Low Stress Training ist eine Anbautechnik, die bereits vor über 3.000 Jahren von den alten Ägyptern in ähnlicher Form praktiziert wurde. Tatsächlich hat sich diese sanfte Trainingsmethode bis heute als äußerst effektiv erwiesen - eine einzelne Pflanze kann durch geschicktes LST eine komplette Grow-Fläche von 122 x 122 cm ausfüllen.
Darüber hinaus ist Low Stress Training besonders anfängerfreundlich und erfordert nur minimalen materiellen Aufwand. Dabei können sowir bei feminisierten als auch bei automatisch blühenden Cannabispflanzen die Erträge deutlich gesteigert werden, da die oberen Bereiche der Pflanze eine höhere Lichtintensität erhalten und somit größere Blüten ausbilden.
In dieser ausführlichen Anleitung zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Low Stress Training richtig anwenden, welche Materialien Sie benötigen und welche typischen Fehler Sie vermeiden sollten, um Ihre Erträge zu maximieren.
Was ist Low Stress Training (LST)?
Das Biegen von Pflanzen klingt vielleicht seltsam, aber genau darum geht es beim Low Stress Training, einer Technik, die für dramatische Ertragssteigerungen sorgt – ohne der Pflanze zu schaden. Beim Low Stress Training (kurz LST) handelt es sich um eine sanfte Manipulationsmethode, bei der Stängel und Zweige vorsichtig gebogen und fixiert werden, um die Wachstumsstruktur der Cannabispflanze gezielt zu beeinflussen.
Grundprinzip und Ziel von LST
Das Grundprinzip des Low Stress Trainings basiert auf einem einfachen botanischen Konzept: Cannabispflanzen wachsen von Natur aus mit sogenannter apikaler Dominanz. Diese natürliche Wachstumsform ähnelt einem Weihnachtsbaum, bei dem die Pflanze hauptsächlich vertikal in Richtung Lichtquelle wächst. Hierbei bekommen die unteren Zweige deutlich weniger Licht als die oberen Bereiche.
Beim LST wird dieses natürliche Wachstumsmuster absichtlich unterbrochen. Der Hauptstamm wird vorsichtig horizontal gebogen und mit Pflanzenbindern fixiert, um zu verhindern, dass die Pflanze zur normalen apikalen Dominanz zurückkehrt. Dadurch entsteht ein flaches, gleichmäßiges Blätterdach, bei dem auch die sonst schattigen Seitenzweige direktem Licht ausgesetzt werden.
Das zentrale Ziel dieser Technik besteht darin, die Lichtdurchdringung zu verbessern und damit die Photosynthesekapazität der gesamten Pflanze zu maximieren. Darüber hinaus wird auch der Fluss von CO2 und Sauerstoff zu den unteren Zweigen erhöht. All dies führt zu einem buschigerem Wachstum und einer Vermehrung der Blütenstände.
Tatsächlich ist LST keine neue Erfindung – die Technik geht auf Bauern der Antike zurück, die bemerkten, dass künstliches Kontrollieren und "Trainieren" von Obstbaumzweigen nicht nur die Ernte erleichterte, sondern auch das Wachstum schwerer Früchte an sonst weniger produktiven Zweigen förderte.
Zu den wesentlichen Vorteilen des Low Stress Trainings zählen:
- Erhöhung des Ertrags: Durch gleichmäßigere Lichtverteilung werden mehr und größere Blüten gebildet
- Optimierte Platznutzung: Besonders nützlich in begrenzten Anbauflächen wie Indoor-Growboxen
- Verbesserte Lichteffizenz: Mehr Gramm pro Watt, da das Licht besser genutzt wird
- Höhenkontrolle: Verhindert, dass Pflanzen zu nah an Grow-Lampen kommen
Dabei ist bemerkenswert, dass Low Stress Training für fast alle Cannabissorten geeignet ist, einschließlich Autoflowering-Sorten, die besonders sensibel auf Stress reagieren.
Unterschied zu High Stress Training (HST)
Der wesentliche Unterschied zwischen LST und HST liegt bereits im Namen: Während Low Stress Training die Pflanze nur minimal belastet, setzen High-Stress-Techniken die Pflanze absichtlich unter erheblichen Stress.
High Stress Training (HST) umfasst verschiedene Methoden wie Topping (Abschneiden der Wachstumsspitze), Super Cropping oder Fimming. Diese Techniken verletzen die Pflanze absichtlich, um ihr Wachstum und ihren Ertrag zu steigern. Dies kann zwar zu noch höheren Erträgen führen als LST allein, allerdings muss sich die Pflanze anschließend erholen, was mehrere Wochen dauern kann.
Im Gegensatz dazu verursacht LST kaum Erholungszeit und die Pflanze wächst nahezu ungehindert weiter. Während HST die Pflanze zwingt, neue Wachstumshormone zu bilden und ihre Energie umzuverteilen, arbeitet LST mit den natürlichen Hormonen der Pflanze, ohne deren Produktion zu unterbrechen.
Für Anfänger ist LST daher meist die bessere Wahl. Das Risiko, die Pflanze zu beschädigen oder sogar zu töten, ist deutlich geringer. Zusätzlich erfordert LST keine komplizierte Ausrüstung – lediglich gummibeschichteten Gartendraht oder weiche Gartenschnur, die nicht in die Pflanze einschneidet.
Abschließend lässt sich sagen, dass fortgeschrittene Grower oft eine Kombination aus beiden Techniken anwenden. Beispielsweise können photoperiodische Sorten mit gesundem Blätterdach sowohl mit LST als auch HST trainiert werden, um maximale Erträge zu erzielen. Für Autoflowering-Sorten hingegen wird aufgrund ihrer kurzen Wachstumsphase und begrenzten Erholungszeit ausschließlich LST empfohlen.
Wann sollte man mit LST beginnen?
Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für Low Stress Training ist entscheidend für den Erfolg dieser Technik. Eine gut getimte Anwendung von LST führt zu optimalen Ergebnissen, während falsches Timing den Ertrag drastisch reduzieren kann. Lassen Sie uns daher genau betrachten, wann Sie mit dem Training Ihrer Pflanzen beginnen sollten.
Optimales Stadium für den Start
Grundsätzlich gilt bei Low Stress Training die einfache Regel: je früher, desto besser. Sobald sich Ihre Cannabispflanze sicher in der vegetativen Wachstumsphase befindet, ist sie bereit für diese sanfte Manipulationstechnik. Allerdings sollten Sie nicht zu früh starten, sondern warten, bis die Pflanze ein stabiles Fundament entwickelt hat.
Der ideale Zeitpunkt zum Starten von LST ist erreicht, wenn Ihre Pflanzen mindestens 4-5 Nodien (Knoten) entwickelt haben. Zu diesem Zeitpunkt besitzen sie:
- 1. Ein ausreichend entwickeltes Wurzelsystem, das nicht ausreißt, wenn Sie die Stängel biegen
- 2. Genügend flexible Zweige, die sich leicht manipulieren lassen
- 3. Eine stabile Grundstruktur, die das Training toleriert
Warum ist frühes Biegen so wichtig? In den frühen Wachstumsphasen sind die Hauptstämme und Seitenzweige noch weich und geschmeidig. Dadurch lassen sie sich mühelos in die gewünschte Position bringen, ohne zu brechen. Je älter die Pflanze wird, desto dicker und holziger werden ihre Zweige – was das Biegen nicht nur erschwert, sondern auch das Risiko von Brüchen erhöht.
Andererseits sollten Sie auch nicht zu lange warten. Es gibt tatsächlich einen Zeitpunkt, an dem Low Stress Training äußerst problematisch werden kann: wenn sich Ihre Pflanze bereits mitten in der Blütephase befindet. In diesem Stadium sind die Äste bereits zu starr, um sicher gebogen zu werden. Sie riskieren dann, wertvolle Zweige mit kostbaren Blüten abzubrechen und damit Ihren Ertrag zu schmälern.
Abgesehen davon können Sie zu jedem Zeitpunkt während der Wachstumsphase mit LST beginnen – wobei gilt: Je früher, desto besser für die Pflanzenmorphologie und den späteren Ertrag.
Warum Timing bei Autoflowern entscheidend ist
Bei automatisch blühenden Cannabis-Sorten ist das Timing noch kritischer. Anders als bei photoperiodischen Sorten haben Sie bei Autoflowern ein wesentlich engeres Zeitfenster für Ihr Training.
Autoflowering Pflanzen zeichnen sich durch einen vorbestimmten Lebenszyklus aus und leiten nach etwa 4 Wochen automatisch die Blütephase ein – unabhängig vom Lichtzyklus. Dies bedeutet, dass Sie deutlich weniger Zeit haben, um LST anzuwenden und die Pflanze in die gewünschte Form zu bringen.
Für Autoflowers empfehlen Experten, mit dem LST zu beginnen, sobald die Pflanze 3-4 Nodien oder 3-4 echte Blätter entwickelt hat. Dies entspricht typischerweise einem Alter von 25-30 Tagen nach der Keimung und tritt oft in der zweiten oder dritten Wachstumswoche auf. Zu diesem Zeitpunkt bietet die Pflanze:
- Ein ausreichend starkes Wurzelsystem
- Flexible Stängel, die sich fürs sanfte Biegen eignen
- Genügend Zeit zur Anpassung vor Einleitung der Blütephase
Es ist dabei entscheidend, nicht über den fünften Knoten oder das fünfte Set echter Blätter hinauszugehen, um unnötigen Stress zu vermeiden. Da Autoflowers keine Zeit haben, sich von intensiven Trainingsmethoden wie dem High Stress Training zu erholen, ist LST eine der wenigen Trainingstechniken, die für sie geeignet ist.
Während Autoflower-Sorten früherer Generationen möglicherweise nicht gut auf LST angesprochen hätten, sind die modernen Autoflowering-Varianten durchaus in der Lage, mit dieser Technik umzugehen. Tatsächlich kann LST eine hervorragende Möglichkeit sein, den Ertrag Ihrer automatisch blühenden Pflanzen erheblich zu steigern!
Beachten Sie jedoch, dass Sie bei Autoflowers die Pflanzen genauer im Auge behalten und die Binder sowie die Positionierung häufiger anpassen müssen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Es empfiehlt sich, mindestens jeden zweiten Tag nach Ihren Pflanzen zu sehen und die Form bei Bedarf anzupassen.
Übrigens funktioniert Low Stress Training auch hervorragend bei Outdoor-Pflanzen. Eine durch LST flacher gestaltete Pflanzenkrone bringt nicht nur bessere Erträge, sondern fällt auch weniger auf – ein nicht zu unterschätzender Vorteil beim Outdoor-Growing. Eine niedrigere, breitere Pflanze wird wesentlich weniger Aufmerksamkeit erregen als eine hoch aufragende Cannabis-Pflanze.
Welche Materialien werden für LST benötigt?
Für erfolgreiches Low Stress Training benötigen Sie nur wenige, aber spezifische Materialien. Die richtige Auswahl dieser Werkzeuge ist entscheidend, da ungeeignete Materialien Ihre Pflanzen beschädigen können und somit den Erfolg Ihrer LST-Methode gefährden. Lassen Sie uns einen detaillierten Blick auf alles werfen, was Sie für optimales Training Ihrer Pflanzen brauchen.
Geeignete Pflanzenbinder und Alternativen
Bei der Auswahl der Materialien zum Festbinden Ihrer Pflanzentriebe steht eines im Vordergrund: Sanftheit. Die verwendeten Materialien sollten die empfindlichen Pflanzengewebe nicht verletzen, gleichzeitig aber stark genug sein, um die wachsenden Zweige in Position zu halten.
Als erstklassige Option haben sich gummibeschichtete Pflanzendrähte bewährt. Diese bieten mehrere entscheidende Vorteile:
- Sie sind flexibel genug, um die Pflanze nicht zu beschädigen
- Sie halten ihre Form, nachdem Sie sie gebogen haben
- Die Gummibeschichtung verhindert, dass der Draht in die Pflanzenstängel einschneidet
Grundsätzlich sollten Sie niemals unbeschichteten Draht oder dünne Schnüre verwenden. Diese können beim Wachstum der Pflanze einschneiden und mehr schaden als nutzen. Normale Schnüre oder Drähte sind oft zu dünn oder rau und können die Pflanzenäste verletzen.
Darüber hinaus stehen Ihnen weitere Alternativen zur Verfügung:
- Weiche Pflanzenschnüre aus speziellen Materialien
- Spezielle LST-Trainingsclips aus Kunststoff, die die Zweige einklemmen und das Wachstum umlenken
- Gartenbänder mit ausreichender Flexibilität
Allerdings sollten Sie Schnur oder Zwirn vermeiden, obwohl diese manchmal empfohlen werden. Der Grund: Diese Materialien speichern Feuchtigkeit, was in feuchten Umgebungen problematische Schimmelpilzsporen beherbergen kann, die auf Ihre Pflanzen gelangen.
Zusätzlich zu den Bindematerialien sind folgende Hilfsmittel nützlich:
- Scharfe Schere für präzise Schnitte und Anpassungen
- Dünne Holz- oder Bambusstäbe (etwa 30 cm lang) für zusätzliche Stabilität und Halt
- Klebeband für Notfallreparaturen bei versehentlichen Brüchen oder Rissen
Befestigungsmöglichkeiten am Topf
Nachdem Sie die Pflanze gebogen haben, müssen Sie sie in der gewünschten Position fixieren. Hierfür dient typischerweise der Topfrand als Ankerpunkt. Es gibt verschiedene Methoden, diese Befestigung zu realisieren:
- 1. Löcher am Topfrand
Die meisten erfahrenen Grower bohren kleine Löcher direkt unter dem Topfrand. Diese Methode bietet mehrere Vorteile:
- Sie können die Schnur nach der Befestigung an den Ästen durch die Löcher fädeln
- Die Pflanze bleibt sicher in Position, auch wenn sie versucht, sich ins vertikale Wachstum zu zwingen
- Sie können die Position bei Bedarf leicht anpassen
Verwenden Sie dazu eine kleine Handbohrmaschine, um mehrere gleichmäßig verteilte Löcher in den Rand des Topfes zu bohren. Diese sollten groß genug sein, dass Ihre Pflanzenbinder hindurchpassen, aber nicht so groß, dass sie die Struktur des Topfes schwächen.
- 2. Alternative Befestigungsmethoden
Falls Sie keinen Plastiktopf verwenden oder diesen nicht beschädigen möchten, gibt es weitere Optionen:
- Heftklammern am Rand als flexible Ankerpunkte
- Gewichte am Ende von Schnüren, die den Hauptstamm vorsichtig biegen und in Position halten
- Kabelbinder durch eine der oberen Ecken des Topfes
Bei Stofftöpfen, die viele Grower nutzen, ist besondere Vorsicht geboten. Eine gute Lösung ist, den Topf nicht ganz bis zum Rand zu füllen und somit oben am Behälter ein paar Zentimeter freizulassen. Diese Fläche kann dann zum Festbinden von Zweigen und Stielen mit geeigneten Materialien genutzt werden.
- 3. Unterstützende Strukturen
Für komplexere LST-Formationen können Sie zusätzliche Unterstützungen einsetzen:
- Bambusstäbe in horizontaler Position, an denen die Pflanze während des Wachstums befestigt wird
- Drahtgitter als Unterstützung für ausgefeilte LST-Formen
- Vertikale Stützstangen, um Pflanzen daran festzubinden
Wichtig dabei: Wählen Sie Ihren Fixpunkt sorgfältig aus. Obwohl es manchmal praktisch erscheint, Ihre Pflanzen an Objekten in Ihrem Grow-Raum zu befestigen – tun Sie es nicht. Die beste Methode ist, Ihre Pflanzen immer an die Töpfe zu binden, in denen sie sich bereits befinden. So können Sie die Pflanzen frei bewegen, ohne die trainierten Zweige zu stören.
Unabhängig von Ihrer Befestigungsmethode gilt: Die Bindungen sollten locker genug sein, um dem natürlichen Wachstum Raum zu geben, aber fest genug, um die gewünschte Position zu halten. Überprüfen Sie die Fixierungen regelmäßig, da die Stängel und Äste mit der Zeit an Dicke zunehmen und die Schnüre zu eng werden können.
Low Stress Training Schritt für Schritt erklärt
Nachdem Sie alle notwendigen Materialien vorbereitet haben, können wir nun mit dem eigentlichen Trainingsprozess beginnen. Low Stress Training ist zwar einfach anzuwenden, erfordert jedoch eine präzise Vorgehensweise, um optimale Ergebnisse zu erzielen und Beschädigungen an Ihren Pflanzen zu vermeiden.
1. Haupttrieb vorsichtig biegen
Der Hauptstamm ist der erste Teil Ihrer Pflanze, den Sie trainieren sollten. Bei diesem wichtigen ersten Schritt geht es darum, die natürliche apikale Dominanz der Pflanze zu durchbrechen:
Beginnen Sie etwa 3-5 cm von der Oberseite der Pflanze entfernt. Dieser Bereich ist noch flexibel und lässt sich leichter biegen als die unteren, verhärteten Teile des Stammes. Nehmen Sie den oberen Teil des Stammes zwischen Ihre Finger und üben Sie sanften Druck aus, um ihn horizontal zu biegen. Der Hauptstamm sollte danach nicht mehr der höchste Punkt Ihrer Pflanze sein.
Wichtig: Achten Sie darauf, den Stamm nur so weit zu biegen, wie er nachgibt. Wenn Sie Risse oder Bruchgeräusche hören, haben Sie zu viel Kraft angewendet! In diesem Fall sollten Sie sofort aufhören und etwas weniger Druck ausüben.
Tatsächlich ist das Biegen des Haupttriebs ein schonender und allmählicher Prozess. Gerade bei älteren Pflanzen empfiehlt es sich, den Stamm zunächst nur leicht zu biegen und über mehrere Tage hinweg schrittweise in die gewünschte Position zu bringen, um Brüche zu vermeiden.
2. Fixieren mit Pflanzenbinder
Nachdem Sie den Hauptstamm in die gewünschte Position gebogen haben, müssen Sie ihn sicher fixieren:
- 1. Nehmen Sie Ihren weichen Pflanzenbinder oder gummibeschichteten Draht
- 2. Umwickeln Sie den gebogenen Teil des Hauptstammes locker - lassen Sie unbedingt etwas Platz für die Entwicklung neuen Gewebes
- 3. Führen Sie den Binder durch eines der vorbereiteten Löcher im Topfrand
- 4. Ziehen Sie den Pflanzenbinder vorsichtig fest, um den Stamm in der horizontalen Position zu halten
- 5. Befestigen Sie den Binder sicher am Topf, ohne zu stark zu spannen
Wichtiger Hinweis: Die Bindungen sollten niemals direkt auf der Pflanze aufliegen. Sie dürfen nicht in die Pflanzenstängel einschneiden, da dies das Wachstum behindern und zu Verletzungen führen kann.
Darüber hinaus ist es ratsam, auch den unteren Teil des Stammes zu fixieren. Die höheren, dünneren Teile des Stammes lassen sich zwar leichter biegen als die unteren, aber für eine gleichmäßige Verteilung ist es wichtig, den gesamten Stamm zu trainieren. Wiederholen Sie den Fixierungsvorgang daher auch am unteren Ende des Stammes.
3. Weitere Triebe gleichmäßig verteilen
Anschließend geht es an die Formung des gesamten Pflanzenaufbaus:
Beginnen Sie mit den oberen Ästen und arbeiten Sie sich systematisch nach unten vor. Durch das Biegen des Haupttriebs werden sich die Seitentriebe innerhalb weniger Tage nach oben orientieren. Diese müssen nun ebenfalls trainiert werden.
Biegen Sie jeden Seitentrieb vorsichtig nach außen und unten, um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen. Ziel ist es, ein flaches, ebenes Kronendach zu schaffen, bei dem alle Triebe die gleiche Höhe haben und somit gleichmäßig Licht erhalten.
Fixieren Sie jeden gebogenen Ast mit einem separaten Pflanzenbinder am Topfrand. Achten Sie dabei besonders darauf, dass kein Ast über die anderen hinausragt - das Kronendach sollte so gleichmäßig wie möglich sein.
Bedenken Sie außerdem: Das LST ist kein einmaliger Vorgang. Überprüfen Sie alle paar Tage den Fortschritt Ihrer Pflanzen und passen Sie die Pflanzenbinder entsprechend an. Wenn Sie merken, dass sich ein Zweig übermäßig streckt, binden Sie ihn erneut fest, um ihn wieder auf die gleiche Höhe wie die anderen zu bringen.
Nach Abschluss des Trainings stellen Sie Ihre Pflanze wieder unter ihre Lichtquelle, um zu prüfen, ob das Licht nun gleichmäßig verteilt ist. Falls nicht, nehmen Sie weitere Anpassungen vor, bis das Kronendach optimal geformt ist.
LST bei Autoflowern richtig anwenden
Autoflowering Cannabis-Sorten haben in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen. Tatsächlich stellt Low Stress Training eine der effektivsten Methoden dar, um den Ertrag dieser schnellwachsenden Pflanzen zu maximieren. Doch wie genau sollte man vorgehen, wenn man LST bei Autoflowers anwenden möchte? Lassen Sie uns die Besonderheiten dieser speziellen Sorten betrachten und typische Fehler vermeiden.
Besonderheiten bei automatischen Sorten
Bei Autoflowering Cannabis müssen wir einen entscheidenden Unterschied zu photoperiodischen Pflanzen beachten: den Zeitfaktor. Während herkömmliche Cannabispflanzen im Freiland etwa 5-6 Monate bis zur Erntereife benötigen, brauchen Autoflowers lediglich 3 Monate von der Aussaat bis zur Ernte. Folglich ist jeder einzelne der ersten 20 Tage für das gesamte Leben einer Autoflower-Pflanze von großer Bedeutung.
Der kurze Lebenszyklus bedeutet, dass Autoflowers typischerweise nur einige Wochen in der vegetativen Phase verbringen, bevor sie nach etwa 25-30 Tagen automatisch in die Blütephase übergehen – unabhängig vom Lichtzyklus. Dieses vorprogrammierte Wachstumsmuster hat direkten Einfluss auf das Training.
Entgegen einem weitverbreiteten Irrglauben können Autoflowers durchaus von LST profitieren. Tatsächlich kann diese Technik den Ertrag bei korrekter Anwendung um beeindruckende 20% bis 50% steigern. Die neuere Generation von Autoflowering-Sorten reagiert besonders gut auf LST, allerdings muss man äußerst behutsam vorgehen.
Bei der praktischen Umsetzung erkennen Sie schnell einen Vorteil des LST-Trainings: Anders als bei HST-Methoden wie Topping benötigen die Pflanzen keine Erholungszeit. Dies ist besonders wichtig bei Autoflowers, da ihnen aufgrund des kurzen Lebenszyklus praktisch keine Zeit zur Erholung zur Verfügung steht.
Darüber hinaus werden Sie bemerken, dass einer der größten Überraschungen für neue Cannabis-LST-Züchter die Menge an Blüten ist, die sogar aus den untersten Zweigen wachsen können, die sonst nur winzige „Popcorn"-Blüten hervorbringen würden.
Fehler vermeiden bei kurzer Wachstumsphase
Die begrenzten Wachstumszeiten bei Autoflowern erfordern besonders sorgfältiges Vorgehen, um typische Fehler zu vermeiden:
- Kein "Topping" bei Autoflowers – Während einige Grower diese Technik in Kombination mit LST anwenden, raten Experten davon ab. Diese Hochstress-Methode kann ein übermäßiger Stressfaktor sein, wenn die Autoflower in die Blüte übergeht.
- Optimales Timing beachten – Beginnen Sie mit LST, wenn Ihre Pflanze 4-6 echte Blätter entwickelt hat, typischerweise in der zweiten oder dritten Wachstumswoche. Warten Sie nicht zu lange, da Sie sonst wichtige Formungszeit verlieren.
- Sanfter Umgang – Obwohl Autoflowers widerstandsfähig sind, reagieren sie empfindlicher auf Stress als photoperiodische Sorten. Nehmen Sie Anpassungen schrittweise und vorsichtig vor, um die Pflanze nicht zu beschädigen.
- Regelmäßige Überprüfung – Aufgrund des schnellen Wachstums sollten Sie alle 5-7 Tage die Drähte und Befestigungspunkte erneuern. Idealerweise überprüfen Sie Ihre Pflanzen sogar jeden zweiten Tag und passen die Form bei Bedarf an.
- Keine komplexen LST-Techniken nach Blütebeginn – Sobald die Blüte einsetzt, sollten Sie das Training auf ein Minimum reduzieren oder ganz einstellen. Die Zweige werden zu diesem Zeitpunkt steifer und anfälliger für Brüche.
- Überfüllung vermeiden – Aufgrund ihrer kompakten Größe können Autoflowers bei LST schnell überfüllt werden. Das Beschneiden niedriger, nicht produktiver Zweige kann helfen, die Luftzirkulation zu verbessern.
Zudem ist es unerlässlich, optimale Umgebungsbedingungen zu schaffen. Da Autoflowers einen kurzen Wachstumszyklus haben, ist es entscheidend, von Anfang an optimale Bedingungen bezüglich Licht, Nährstoffen, Wasser und Luftstrom zu bieten, um die Vorteile des LST zu maximieren.
Falls eine Autoflower nach LST gehemmt erscheint, könnte sie zu viel Stress erleben. Überprüfen Sie in diesem Fall, ob die Pflanze optimale Wachstumsbedingungen hat und erwägen Sie, die Intensität des Trainings zu verringern.
Beachten Sie außerdem, dass das LST-Training bei verschiedenen Autoflower-Sorten wie "Grape Ape Auto", "Do-Si-Dos Auto", "Cheese Auto" und "Blue Cheese Auto" besonders effektiv sein kann. Diese Sorten profitieren erheblich von einer gleichmäßigen Lichtexposition und verbesserten Luftzirkulation durch das sanfte Biegen und Fixieren der Zweige.
Häufige Fehler beim LST und wie man sie vermeidet
Bei aller Einfachheit des Low Stress Trainings gibt es einige typische Fallstricke, die den Erfolg dieser Methode gefährden können. Selbst kleine Fehler beim LST können zu erheblichen Schäden an Ihren Pflanzen führen. Lassen Sie uns die häufigsten Fehler analysieren und besprechen, wie Sie diese vermeiden können.
Zu spätes Biegen
Eines der größten Probleme beim Low Stress Training ist der falsche Zeitpunkt. Während wir bereits die optimale Startzeit besprochen haben, ist es wichtig zu verstehen, warum zu spätes Biegen problematisch ist:
Wenn Sie mit dem Training zu lange warten, werden die Stängel und Zweige hart und holzig. Diese verholzten Teile lassen sich kaum noch biegen und brechen leicht. Besonders wenn die Pflanze bereits in die Blütephase eingetreten ist, erhöht sich das Risiko von Stammbrüchen erheblich.
Der ideale Zeitraum für LST liegt zwischen dem dritten und fünften Blattpaar, bevor die Pflanze verholzt. In diesem Stadium sind die Stängel noch flexibel genug, um ohne Schäden gebogen zu werden. Sobald die Pflanze beginnt, eine härtere Rinde zu entwickeln, wird LST zunehmend riskant.
Bei Autoflowering Sorten ist das Timing noch kritischer. Da diese bereits nach etwa 25-30 Tagen automatisch in die Blüte übergehen, ist das Zeitfenster für LST deutlich enger. Wenn Sie den optimalen Zeitpunkt verpassen, können Sie kaum noch effektives LST durchführen, ohne die Pflanze zu beschädigen.
Falsche Materialien verwenden
Die Wahl des falschen Materials kann zu ernsten Verletzungen Ihrer Pflanze führen. Einige typische Fehler sind:
Zu harte Drähte oder Schnüre können in das empfindliche Pflanzengewebe einschneiden und das Wachstum behindern. Dies passiert besonders dann, wenn die Pflanze wächst und der Stamm dicker wird, während die Bindung gleich eng bleibt.
Scharfkantige Materialien können die Rinde verletzen und Eintrittspforten für Krankheitserreger schaffen. Stellen Sie daher sicher, dass alle Kanten, die mit der Pflanze in Kontakt kommen, abgerundet sind.
Normale Schnüre oder Zwirn können Feuchtigkeit speichern und dadurch Schimmelpilzsporen beherbergen, die auf Ihre Pflanzen gelangen können. Zudem können sie sich beim Wachstum in die Pflanze einschneiden.
Als Alternative verwenden Sie am besten:
- Weiche, flexible Pflanzenbinder mit Gummibeschichtung
- Spezielle Pflanzentrainings-Clips
- Weiche Pfeifenreiniger, die den Stängel nicht verletzen
Zweige zu stark belasten
Übermäßiger Druck oder zu abrupte Bewegungen können schnell zu Stammbrüchen führen. Trotz des Namens "Low Stress" kann übermäßige Manipulation dennoch erheblichen Stress für die Pflanze bedeuten.
Typische Fehler bei der Belastung sind:
Zu starkes oder ruckartiges Biegen – Obwohl Cannabistriebe erstaunlich flexibel sind, haben sie ihre Grenzen. Wenn Sie zu stark oder zu plötzlich biegen, können sie knicken oder abbrechen. Arbeiten Sie stattdessen immer langsam und vorsichtig. Der Unterschied zwischen "gebogen" und "gebrochen" ist oft minimal, besonders bei Sorten mit steiferer Textur.
Zu viele Zweige gleichzeitig biegen – Dies kann zu übermäßigem Stress führen. Experten empfehlen, Anpassungen schrittweise vorzunehmen und zwischen den Manipulationen Ruheperioden einzulegen, damit sich die Pflanze anpassen kann.
Bindungen nicht regelmäßig anpassen – Pflanzen wachsen schnell! Wenn die Fixierung zu lange an derselben Stelle bleibt, kann sie ins Gewebe einschneiden. Kontrollieren Sie daher alle paar Tage Ihre Bindungen und passen Sie sie bei Bedarf an.
Falls trotz aller Vorsicht einmal ein Zweig knickt oder bricht, ist das kein Grund zur Panik. Junge Cannabispflanzen sind erstaunlich widerstandsfähig. Verbinden Sie den beschädigten Teil vorsichtig mit etwas Klebeband – in etwa einer Woche sollte er vollständig geheilt sein.
Beachten Sie zudem, dass Sie nicht versuchen sollten, Ihre Pflanzen durch lockeres Anbinden zu schützen. Paradoxerweise können lockere Pflanzenbinder durch die Bewegung der wachsenden Pflanze an ihr reiben und sie verletzen. Die Bindungen sollten fest genug sein, um die Position zu halten, aber genügend Spielraum für das Dickenwachstum lassen.
Was tun bei gebrochenen Zweigen?
Trotz aller Vorsicht beim Low Stress Training kann es passieren – ein falsch gebogener Ast bricht oder knickt ab. In solchen Momenten ist schnelles Handeln gefragt. Abgebrochene Zweige bedeuten nicht zwangsläufig das Ende für den betroffenen Pflanzenteil, oft können sie mit einfachen Mitteln gerettet werden.
Reparatur mit Tape
Cannabispflanzen besitzen eine beeindruckende Selbstheilungsfähigkeit. Frisch abgeknickte oder sogar abgebrochene Triebe können an der Bruchstelle wieder fest verbunden werden und mit etwas Glück weiterhin mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden.
Für eine erfolgreiche Reparatur benötigen Sie:
- Umweltfreundliches Klebeband (Isolierband, Gaffaband oder Pflanzentape)
- 1-2 Zahnstocher oder Schaschlikspieße als Schienen
- Eventuell ein Cuttermesser und eine Pinzette
Die Reparatur sollte idealerweise innerhalb der ersten 24 Stunden erfolgen, solange die Wunde noch frisch ist. Zunächst müssen Sie alle losen Splitter vorsichtig entfernen, die verhindern könnten, dass die Bruchstellen nahtlos aneinandergefügt werden. Anschließend bringen Sie den beschädigten Zweig wieder in seine ursprüngliche Position.
Fixieren Sie den Bruch, indem Sie ihn von einer oder zwei Seiten mit Zahnstochern oder dünnen Holzstäbchen schienen. Das Tape sollte dicht anliegend um die Bruchstelle gewickelt werden – allerdings nicht zu stramm, da dies weitere Schäden verursachen könnte. Achten Sie darauf, dass kein Sammelbecken für Feuchtigkeit entsteht, da die Bruchstelle sonst zu faulen beginnt.
Nach der Schienung braucht es etwas Geduld. Je nach Größe und Gewicht des Bruchstücks kann die Heilung einige Wochen bis Monate dauern. Während der Heilungszeit steht die Pflanze am besten im Schatten und erhält besonders gute Pflege.
Wann ein Bruch nicht mehr zu retten ist
Nicht jeder beschädigte Zweig kann gerettet werden. Tatsächlich gibt es keine Garantie, dass ein geschienter Trieb wieder anwächst. Der Versuch lohnt sich jedoch in fast allen Fällen.
Ein abgebrochener Ast ist in folgenden Fällen kaum noch zu retten:
- Die Bruchstelle ist bereits ausgetrocknet (älter als 24 Stunden)
- Der Zweig ist vollständig abgetrennt und das Wundgewebe stark beschädigt
- Bei Brüchen, die tief an der Pflanze passieren und einen kleinen Stiel betreffen
Falls der Erfolg ausbleibt, können Sie die beschädigte Pflanze immer noch verwenden, um daraus Stecklinge zu schneiden. Bei komplett abgebrochenen Zweigen, die nicht mehr zu retten sind, ist es ratsam, die Pflanze nicht weiter zu belasten und den Verlust zu akzeptieren.
Ist ein wichtiger Ast oder gar der Hauptstamm betroffen, neigt sich die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Reparatur mit der Schwere des Bruchs. Bei einem kompletten Stammbruch sind die Erfolgsaussichten gering – allerdings können selbst hier Reparaturversuche mit Klebeband und stabilen Schienen überraschend erfolgreich sein.
Pflege und Nachjustierung während des Wachstums
Nach erfolgter Ausrichtung der Pflanze ist die Arbeit keineswegs abgeschlossen. Low Stress Training erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit, da Cannabis unentwegt weiterwächst und sich die Pflanze stetig verändert. Ein gleichmäßiges Blätterdach benötigt regelmäßige Pflege und Nachjustierungen, um die Vorteile des LST voll auszuschöpfen.
Wie oft sollte man kontrollieren?
Die Häufigkeit der Kontrollen ist entscheidend für den Erfolg Ihrer LST-Methode. Experten empfehlen, Ihre Pflanzen mindestens zweimal pro Woche zu überprüfen. Bei diesem Rhythmus können Sie rechtzeitig erkennen, wenn Triebe aus der gewünschten Form wachsen oder Bindungen zu eng werden.
Für Pflanzen im aktiven Wachstum gilt allerdings: Je häufiger die Kontrolle, desto besser das Ergebnis. Idealerweise überprüfen Sie alle zwei Tage den Verlauf Ihres LST und passen die Pflanzenbinder entsprechend an. Besonders bei Autoflowering-Sorten mit ihrem kürzeren Lebenszyklus ist dieser engere Kontrollrhythmus vorteilhaft.
Tatsächlich kann die Kontrollfrequenz je nach Wachstumsphase variieren:
- Anfangsphase des LST: Tägliche Überprüfung
- Etabliertes Kronendach: Alle 2-3 Tage
- Während der frühen Blüte: Wöchentliche Anpassungen
Worauf man beim Nachjustieren achten muss
Beim Nachjustieren gilt der Grundsatz, dass kein Ast höher als der andere sein sollte. Das flache Blätterdach muss kontinuierlich gepflegt werden, damit alle Teile der Pflanze gleichmäßig Licht erhalten.
Achten Sie besonders auf folgende Punkte:
- 1. Bindungszustand prüfen: Mit zunehmendem Wachstum verdicken sich die Stängel. Zu enge Bindungen können ins Gewebe einschneiden und das Wachstum behindern. Lockern Sie diese rechtzeitig.
- 2. Neuausrichtung der Triebe: Die Pflanzentriebe werden stets versuchen, sich wieder vertikal auszurichten. Biegen Sie diese sanft zurück in die horizontale Position.
- 3. Lichtzugang kontrollieren: Nach jeder Anpassung sollten Sie sicherstellen, dass das Licht gleichmäßig auf alle Teile der Pflanze fällt.
- 4. Pflanzenstabilität beachten: Vermeiden Sie zu viele Anpassungen auf einmal, da dies die Pflanze unnötig stresst.
Darüber hinaus sollten Sie die Reaktion der Pflanze genau beobachten. Anzeichen von Stress wie Verfärbungen oder Welken können auf zu aggressive Anpassungen hindeuten. In solchen Fällen ist es ratsam, der Pflanze eine Ruhepause zu gönnen und die Fixierungen etwas zu lockern.
Bei Outdoor-Anlagen ist zusätzlich darauf zu achten, dass die verwendeten Materialien farblich nicht auffallen und somit keine ungewollte Aufmerksamkeit auf Ihre Pflanzen lenken.
Schlussfolgerung
Tatsächlich erweist sich Low Stress Training als eine der effektivsten und sichersten Methoden zur Ertragssteigerung bei Cannabispflanzen. Diese sanfte Trainingstechnik ermöglicht beeindruckende Resultate, ohne dabei das Risiko schwerer Pflanzenschäden einzugehen.
Allerdings erfordert erfolgreiches LST mehr als nur das richtige Werkzeug und Timing. Regelmäßige Kontrollen, vorsichtige Anpassungen und schnelles Handeln bei Problemen sind entscheidend für optimale Ergebnisse. Besonders bei Autoflowering-Sorten müssen wir den zeitlichen Aspekt genau beachten und entsprechend behutsam vorgehen.
Schließlich zahlt sich die investierte Zeit und Mühe durch deutlich höhere Erträge aus. Mit etwas Übung und Geduld können wir durch LST nicht nur die Lichtausbeute maximieren, sondern auch kompaktere und unauffälligere Pflanzen kultivieren. Letztendlich macht die Kombination aus sanfter Manipulation und natürlichem Wachstum Low Stress Training zu einer idealen Methode für Anfänger und erfahrene Grower gleichermaßen.
FAQs
Q1. Wann ist der beste Zeitpunkt, um mit Low Stress Training zu beginnen?
Der ideale Zeitpunkt für den Start des Low Stress Trainings ist, wenn die Cannabispflanze 4-5 Nodien (Knoten) entwickelt hat. Dies entspricht in der Regel der zweiten oder dritten Wachstumswoche.
Q2. Welche Materialien benötige ich für erfolgreiches Low Stress Training?
Für LST benötigen Sie weiche, flexible Pflanzenbinder oder gummibeschichtete Drähte, um die Zweige zu fixieren. Zusätzlich sind eine scharfe Schere und eventuell dünne Holz- oder Bambusstäbe als Stützen hilfreich.
Q3. Wie oft sollte ich meine Pflanzen beim LST kontrollieren und anpassen?
Experten empfehlen, die Pflanzen mindestens zweimal pro Woche zu überprüfen. Idealerweise sollten Sie alle zwei Tage den Verlauf Ihres LST kontrollieren und die Pflanzenbinder bei Bedarf anpassen.
Q4. Kann ich Low Stress Training auch bei Autoflowering-Sorten anwenden?
Ja, LST kann auch bei Autoflowering-Sorten erfolgreich angewendet werden. Allerdings muss man aufgrund des kürzeren Lebenszyklus vorsichtiger und zeitiger mit dem Training beginnen, idealerweise wenn die Pflanze 3-4 echte Blätter entwickelt hat.
Q5. Was kann ich tun, wenn beim LST versehentlich ein Zweig bricht?
Bei einem frischen Bruch können Sie den Zweig oft retten, indem Sie ihn vorsichtig mit umweltfreundlichem Klebeband fixieren und mit Zahnstochern oder dünnen Holzstäbchen schienen. Die Reparatur sollte idealerweise innerhalb der ersten 24 Stunden erfolgen.