Cannabis zu viel Licht? Warnsignale und Sofortmaßnahmen zu Lichtstress & Lichtbrand

by Lucy 20. Mai 2025

Cannabis zu viel Licht aussetzen kann schwerwiegende Folgen für Ihre Pflanzen haben. Viele Grower unterschätzen, wie empfindlich Cannabispflanzen auf übermäßige Lichtintensität reagieren können, besonders beim Indoor-Anbau.

Tatsächlich äußert sich Lichtstress bei Cannabis durch ausgebleichte Blüten, gelbe oder braune Blätter und ein verlangsamtes Wachstum. Bei schweren Fällen kann es sogar zu Lichtbrand kommen, wobei die oberen Pflanzenteile regelrecht verbrennen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie die Warnsignale erkennen und welche Sofortmaßnahmen Sie ergreifen können.

Während Cannabis in der Wachstumsphase 18-24 Stunden Licht benötigt und in der Blütephase 12 Stunden, liegt die optimale Lichtintensität für blühende Pflanzen zwischen 800 und 1500 µmol/m²/s. Allerdings sollten Sie bei LED-Lampen einen Mindestabstand von 20 cm einhalten, um Schäden zu vermeiden. Mit einem Luxmeter können wir die Lichtintensität messen und so das Risiko von Lichtstress deutlich reduzieren.

 

Was ist Lichtstress bei Cannabispflanzen?

Lichtstress tritt auf, wenn Cannabispflanzen nicht das richtige Gleichgewicht an Licht für ein gesundes Wachstum erhalten. Obwohl Cannabis als lichtliebende Pflanze bekannt ist, kann sowohl zu wenig als auch zu viel Licht problematisch sein und die Gesundheit der Pflanze beeinträchtigen.

Bei Cannabispflanzen unterscheiden wir grundsätzlich drei Arten von Lichtstress:

  1. - Lichtmangelstress - entsteht durch zu wenig Licht und führt zu verkümmertem Wachstum und schlechter Blütenentwicklung
  2. - Starker Lichtstress - wird durch übermäßiges Licht verursacht und beeinträchtigt die Photosynthese
  3. - Lichtlecks - entstehen, wenn während der Dunkelphase Licht in den Grow-Raum eindringt

 

Für Indoor-Grower ist besonders der starke Lichtstress ein häufiges Problem, das schnell erkannt und behandelt werden muss, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.

 

Unterschied zwischen Lichtstress und Lichtbrand

Während die Begriffe Lichtstress und Lichtbrand oft gleichbedeutend verwendet werden, gibt es tatsächlich wichtige Unterschiede. Lichtstress ist der allgemeine Zustand, wenn eine Pflanze mit ungünstigen Lichtbedingungen konfrontiert wird. Lichtbrand hingegen ist ein Symptom für hohen Lichtstress und tritt auf, wenn zu viel Licht einen Teil der Pflanze regelrecht verbrennt.

Anders ausgedrückt: Lichtbrand ist die stärkste Form des Lichtstresses. Er stellt die Extremsituation dar, wenn Cannabispflanzen über längere Zeit einer zu intensiven Beleuchtung ausgesetzt sind. Während Lichtstress bei frühzeitiger Erkennung noch relativ einfach umkehrbar ist, verursacht Lichtbrand oft irreversible Schäden an Blättern und Blüten.

Die Symptome von Lichtstress zeigen sich zunächst durch eingerollte Blätter oder verlangsamtes Wachstum. Die Pflanze versucht sich durch das Einrollen der Blätter vor zu viel Licht zu schützen. Bei fortgeschrittenem Lichtstress können sich die Blätter gelblich verfärben oder im Kronenbereich blasser werden. Wenn dieser Zustand nicht behoben wird, entwickelt sich daraus der schädlichere Lichtbrand, der zu dauerhaften Verbrennungen führt.

 

Warum zu viel Licht schädlich sein kann

Cannabis kann definitiv zu viel Licht bekommen und dadurch ernsthaften Schaden nehmen. Warum ist das so?

Zunächst einmal führt zu viel Licht zu einem Ungleichgewicht im Stoffwechsel der Pflanze. Wenn Cannabis mehr Licht erhält, benötigt es entsprechend mehr Nährstoffe und Wasser, um mit der erhöhten Photosyntheserate Schritt zu halten. Falls diese zusätzlichen Ressourcen nicht bereitgestellt werden, kann die Pflanze das überschüssige Licht nicht verarbeiten.

Darüber hinaus reagiert die Cannabispflanze bei zu hoher Lichtintensität mit der Produktion von Stresshormonen wie Abscisinsäure (ABA). Diese Stresshormone verlangsamen das Wachstum und aktivieren Schutzmechanismen. Gleichzeitig entstehen vermehrt freie Radikale, die Zellschäden verursachen können.

Die Pflanze muss nun mehr Energie für Reparaturprozesse aufwenden, wodurch weniger Energie für Wachstum und Blütenbildung übrig bleibt. Dies erklärt, warum übermäßiges Licht zu verlangsamtem Wachstum oder sogar Wachstumsstopp führen kann.

Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass eine übermäßige Lichtstärke die Fähigkeit einer Pflanze zur Photosynthese überlasten kann. Wenn die Lichtintensität zu hoch ist, wird der Photosyntheseprozess ineffizient, was zur Schädigung der Blattzellen führt.

Besonders gefährdet sind:

  • - Keimlinge und junge Pflanzen, die sehr empfindlich auf zu starkes Licht reagieren
  • - Pflanzen im vegetativen Stadium, die noch nicht vollständig entwickelt sind
  • - Pflanzen in der Blütephase, wobei hier die Gefahr besteht, dass man Lichtstress nicht rechtzeitig erkennt, da die Buds ohnehin eine gelbliche Färbung annehmen

 

Zusätzlich kann mehr Licht auch zu mehr Wärme führen, was wiederum zu einer höheren Luftfeuchtigkeit führt und weitere Probleme verursachen kann. Der sogenannte Hitzestress tritt oft gemeinsam mit Lichtstress auf und verstärkt die negativen Auswirkungen.

Die Auswirkungen von Lichtverbrennungen variieren je nach Reife der Pflanze, führen aber letztendlich zu Ertragseinbußen, Qualitätsverlust und einer Verringerung der Potenz. Gesunde Blätter sind essentiell für die Produktion von Energie und Nährstoffen, die für die Blütenbildung benötigt werden. Je mehr Blätter durch Lichtbrand geschädigt werden, desto geringer fällt die Erntemenge aus.

Allerdings ist wichtig zu verstehen, dass die optimale Lichtmenge von den verfügbaren Ressourcen abhängt. Hat eine Pflanze unbegrenzten Zugang zu Nährstoffen, ausreichend Platz zum Wachsen und gute Belüftung, kann sie mit mehr Licht umgehen. Da jedoch kein Indoor-Anbau diese idealen Bedingungen bieten kann, gibt es praktische Grenzen für die Lichtmenge, die eine Cannabispflanze vertragen kann.

 

Typische Symptome von Lichtstress

Die Fähigkeit, Lichtstress frühzeitig zu erkennen, ist für jeden Cannabis-Grower entscheidend. Wenn Ihre Pflanzen zu viel Licht bekommen, zeigen sie typische Warnsignale, die auf diesen Stresszustand hinweisen. Je schneller Sie diese Symptome identifizieren, desto besser können Sie Maßnahmen ergreifen, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.

 

Ausgebleichte Blüten und weiße Spitzen

Eines der auffälligsten Anzeichen für Lichtstress bei Cannabispflanzen sind ausgebleichte Blüten. Wenn die Knospen ihre natürliche Farbe verlieren und weißlich werden, ist dies ein klares Symptom dafür, dass die Pflanzen zu viel Licht erhalten. Dieses Phänomen wird auch als "Albino-Knospen" bezeichnet und tritt besonders in der Blütephase auf, wenn die Lichtintensität zu hoch ist.

Ausgebleichte Blüten sind nicht nur ein ästhetisches Problem. Anders als bei anderen ungewöhnlichen Blütenfarben, wie beispielsweise violetten Knospen, sind weiße Blütenknospen deutlich weniger potent, schmackhaft und aromatisch. Die übermäßige Lichtintensität verbrennt nicht nur die Knospen selbst, sondern zerstört auch wertvolle Cannabinoide und Terpene, wodurch die Ernte qualitativ erheblich leidet.

 

Gelbe oder verbrannte Blätter

Gelbe oder braune Blätter gehören zu den häufigsten Symptomen von Lichtstress. Besonders die oberen Blätter, die am nächsten zur Lichtquelle stehen, sind betroffen. Diese Verfärbung tritt auf, wenn die Pflanzen beginnen, weniger Pigmente in ihren Blättern zu produzieren, um sich gegen übermäßige Lichtmengen zu schützen.

Allerdings ist Vorsicht geboten: Gelbfärbung kann auch auf einen Stickstoffmangel hindeuten. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass bei Stickstoffmangel zunächst die unteren Blätter betroffen sind, während Lichtstress typischerweise an den oberen Blättern beginnt. Darüber hinaus wirken die vom Lichtstress betroffenen Blätter oft spröde und die Blattspitzen können braun und ausgetrocknet erscheinen.

Fortgeschrittener Lichtstress kann außerdem zu braunen Flecken oder Nekrosen führen. Wenn der Lichtstress länger anhält, bilden sich verbrannte Stellen, die trocken und brüchig aussehen.

 

Verlangsamtes oder gestopptes Wachstum

Übermäßiges Licht beeinträchtigt die Fähigkeit der Cannabispflanzen zur Photosynthese erheblich. In diesem Zustand verlieren die Blätter Wasser, verwelken und verlieren ihre Farbe. Das Chlorophyll wird durch den Wassermangel der Blätter beschädigt und kann keine Photosynthese mehr durchführen.

Dadurch kommt es zu einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums. Die Pflanze muss nun mehr Energie für Reparaturprozesse aufwenden, wodurch weniger Energie für Wachstum und Blütenbildung übrig bleibt. Bei anhaltendem Lichtstress kann die Pflanze ihr Wachstum vollständig einstellen oder im schlimmsten Fall sogar absterben.

Ein unregelmäßiges Wachstumsmuster ist ebenfalls ein Hinweis auf Lichtstress. Pflanzen, die zu viel Licht ausgesetzt sind, entwickeln oft kleinere Blätter und wirken insgesamt ungesund und gestresst.

 

Blätter rollen sich nach oben oder unten

Ein weiteres charakteristisches Symptom von Lichtstress ist das Einrollen der Blätter. Als Reaktion auf zu intensives Licht können sich die Blätter einer Cannabispflanze nach oben wölben. Sie sehen dann ein bisschen aus wie Tacos - daher auch der unter Growern bekannte Ausdruck "Taco-Blätter". Mit diesem Mechanismus versucht die Pflanze, die Lichteinwirkung zu verringern, indem sie die Oberfläche ihrer Blätter verkleinert.

Außerdem können sich Cannabis-Blätter auch nach unten einrollen, wenn sie zu viel Licht ausgesetzt sind. Dieses krallenähnliche Aussehen ist ebenfalls ein Versuch der Pflanze, die Oberfläche ihrer Blätter zu minimieren und dadurch die Lichteinwirkung zu reduzieren.

Manchmal beginnen die Spitzen der Blätter sich auch nach oben zu richten, bevor sie ausbleichen oder verschrumpeln. Besonders bei LED- oder HID-Lampen kann dieses Phänomen auftreten, wenn die Lichtquelle zu nah an den Pflanzen positioniert ist.

Bei der Identifizierung von Lichtstress ist es wichtig, mehrere dieser Symptome zusammen zu betrachten. Je früher Sie die Anzeichen von Lichtstress erkennen, desto besser können Sie eingreifen und Ihre Cannabispflanzen vor dauerhaften Schäden bewahren.

 

Häufige Ursachen für Lichtstress

Der Erfolg beim Cannabis-Anbau hängt stark davon ab, wie gut wir die Bedingungen kontrollieren können. Besonders beim Indoor-Anbau ist Lichtstress ein häufiges Problem, das verschiedene Ursachen haben kann. Um Ihre Pflanzen optimal zu schützen, sollten Sie diese Faktoren kennen und verstehen.

 

Zu hohe Lichtintensität

Bei Indoor-Anlagen ist starker Lichtstress deutlich häufiger anzutreffen als Lichtmangelstress. Die modernen Grow-Lampen wie Halogen-Metalldampflampen, Natriumdampf-Hochdrucklampen und LEDs sind entwickelt worden, um kräftige Pflanzen zu züchten. Allerdings können sie bei falscher Anwendung schnell zu viel des Guten sein.

Wenn die Lichtintensität zu hoch ist für die Anzahl der Pflanzen oder die Größe des Grow-Rooms, führt dies unweigerlich zu Lichtstress oder sogar Lichtbrand. Besonders bei starken Lampen mit hoher Wattzahl ist Vorsicht geboten. Die Pflanze wird regelrecht überflutet mit Licht, das sie nicht verarbeiten kann.

Die Verwendung von Lampen mit einer zu hohen Lichtintensität zwingt die Pflanze, mehr Ressourcen für Schutzmechanismen aufzuwenden. Denn je mehr Licht die Cannabispflanze bekommt, desto mehr Nährstoffe, Wasser und Kohlendioxid benötigt sie, um dieses zu verarbeiten. Ist dieses Gleichgewicht gestört, entsteht Stress.

 

Falscher Abstand zur Lichtquelle

Eine der häufigsten Ursachen für Lichtstress ist ein zu geringer Abstand zwischen Pflanzen und Lichtquelle. Dies passiert besonders leicht, wenn die Pflanzen wachsen und sich der Lampe nähern.

Je nach Wattzahl sollten folgende Mindestabstände eingehalten werden:

Wattzahl Empfohlener Abstand
150 W 20 bis 30 cm
250 W 25 bis 35 cm
400 W 30 bis 48 cm
600 W 35 bis 64 cm

Besonders bei LED-Lampen kommt Lichtstress extrem häufig vor, da diese kaum Abwärme produzieren. Dadurch wird das Leuchtmittel oft zu nah über den Pflanzen angebracht. Bei LED-Growlampen sollte generell ein Mindestabstand von 20 cm zu den Pflanzenspitzen eingehalten werden, während bei Natriumdampflampen je nach Wattzahl 40 bis 60 cm nötig sein können.

Ein einfacher Test: Wenn Ihre Hand auf Höhe der oberen Blätter nach einigen Sekunden zu heiß wird, ist das Licht definitiv zu intensiv für Ihre Pflanzen.

 

Zu lange Beleuchtungsdauer

Die meisten Indoor-Grower versorgen ihre Pflanzen während der Wachstumsphase mit 18 Stunden Licht und während der Blütephase mit 12 Stunden Licht. Übermäßige Lichtperioden können jedoch zu Lichtstress führen.

Cannabis-Pflanzen sind auf ausreichend lange Dunkelphasen angewiesen, um zu "atmen" und richtig zu wachsen. Die Pflanze nutzt die Dunkelphase, um wichtige Stoffwechselprozesse zu vollziehen. Wird diese Phase verkürzt oder fehlt sie ganz, entsteht zusätzlicher Stress.

Bei Verdacht auf Lichtstress kann es hilfreich sein, die Beleuchtungsdauer temporär zu reduzieren, damit sich die Pflanzen erholen können. Insbesondere während der Blütephase ist die Einhaltung des 12/12-Rhythmus (12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit) entscheidend für eine gesunde Entwicklung.

 

Ungleichgewicht mit Wasser und Nährstoffen

Mit zunehmender Lichtintensität steigt auch der Bedarf an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium. Besonders Kalium spielt eine wichtige Rolle, da es die Wassernutzungseffizienz reguliert und die Photosynthese stabil hält.

Pflanzen, die starkem Licht ausgesetzt sind, ohne ausreichend Kalium zu erhalten, neigen zu Wasserverlust und verminderter photosynthetischer Effizienz. Dies verstärkt den Lichtstress zusätzlich.

Darüber hinaus benötigen Pflanzen bei längerer Lichtexposition möglicherweise mehr Mikronährstoffe wie Mangan und Zink, um die mit der Photosynthese verbundene Enzymaktivität zu unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der CO2-Gehalt der Luft. Bei sehr intensivem Licht wird CO2 oft zum limitierenden Faktor. Die Pflanze kann das vorhandene Licht nicht optimal nutzen, wenn nicht genügend CO2 für die Photosynthese zur Verfügung steht.

Dementsprechend gilt: Wenn Ihre Cannabispflanzen in einer Umgebung mit hoher Lichtintensität wachsen, ist es besonders wichtig, die Wasser-, CO₂- und Nährstoffversorgung zu optimieren. Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Lichtmenge und anderen Wachstumsfaktoren, um Lichtstress zu vermeiden.

 

Unterschiede zu anderen Problemen erkennen

Die genaue Diagnose von Pflanzenproblemen entscheidet über den Erfolg Ihrer Behandlungsmaßnahmen. Bei Cannabis können verschiedene Stressfaktoren ähnliche Symptome hervorrufen, wodurch es für Grower oft schwierig ist, die tatsächliche Ursache zu identifizieren. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen Lichtstress und anderen häufigen Problemen.

 

Lichtstress vs. Stickstoffmangel

Gelbliche Blätter sind ein typisches Anzeichen sowohl für Lichtstress als auch für Stickstoffmangel. Allerdings gibt es entscheidende Unterschiede in der Verteilung dieser Symptome. Bei Lichtstress sind vorwiegend die oberen Blätter im Kronenbereich betroffen – also genau dort, wo das Licht am intensivsten einwirkt. Die Blätter bleichen aus oder nehmen eine gelbliche Färbung an.

Im Gegensatz dazu beginnt Stickstoffmangel typischerweise an den älteren Blättern im unteren Teil der Pflanze. Dieses unterschiedliche Verteilungsmuster ist eines der zuverlässigsten Unterscheidungsmerkmale. Wenn Sie also gelbe Blätter hauptsächlich oben an Ihrer Pflanze bemerken, deutet dies eher auf Lichtstress hin, während Gelbfärbung vorwiegend an unteren Blättern auf Stickstoffmangel hindeutet.

Zusätzlich zeigt Stickstoffmangel ein allmählicheres Fortschreiten der Gelbfärbung, während Lichtstress zu plötzlicheren Veränderungen führen kann, besonders wenn die Pflanze einer zu intensiven Beleuchtung ausgesetzt wird.

 

Lichtbrand vs. Hitzestress

Hitzestress und Lichtbrand gehen häufig Hand in Hand, da intensive Beleuchtung oft auch Wärme erzeugt. Dennoch ist es wichtig, zwischen beiden unterscheiden zu können.

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal: Hitzestress führt dazu, dass sich die Blattränder nach oben kräuseln – ein Symptom, das bei reinem Lichtbrand oder Nährstoffproblemen nicht auftritt. Dieses Einrollen der Blätter ist ein Schutzmechanismus der Pflanze, um die Transpiration zu reduzieren und Wasserverlust zu minimieren.

Außerdem können Verbrennungen durch Hitzestress sehr schnell auftreten – manchmal sogar über Nacht – während Lichtbrand typischerweise eine graduelle Entwicklung zeigt. Besonders aufschlussreich ist auch die Lokalisierung der Symptome: Hitzestress zeigt sich dort, wo es am heißesten ist – häufig direkt unter den Grow-Lampen. Lichtbrand konzentriert sich hingegen auf die Stellen mit der höchsten Lichtintensität, was nicht immer mit den wärmsten Bereichen übereinstimmen muss.

Um Hitzestress von Lichtbrand zu unterscheiden, empfehle ich die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Ihrem Grow-Raum mindestens ein bis zwei Tage lang mehrmals täglich zu messen. Liegen die Temperaturen deutlich über dem Sollwert, handelt es sich wahrscheinlich um Hitzestress.

 

Lichtstress vs. Nährstoffbrand

Nährstoffbrand (auch Nährstoffverbrennung genannt) entsteht durch Überdüngung und kann Symptome hervorrufen, die denen von Lichtbrand ähneln. Dennoch gibt es charakteristische Unterschiede, die bei der Diagnose helfen.

Die zwei wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind:

  1. Symptommuster: Lichtbrand führt zunächst zu gelben Blatträndern und -spitzen und befällt erst nach längerer Zeit ganze Blätter. Bei Nährstoffbrand hingegen vergilben oder verfärben sich ganze Blätter innerhalb eines viel kürzeren Zeitraums. 
  2. Betroffene Bereiche: Lichtbrand betrifft hauptsächlich Blätter und Blüten an den Spitzen der Pflanzen – also genau die Bereiche, die in einem Grow-Room am stärksten dem Licht ausgesetzt sind. Nährstoffbrand kann hingegen Blätter an der gesamten Pflanze betreffen, abhängig davon, welcher Nährstoff im Übermaß vorhanden ist.

Darüber hinaus führt Nährstoffbrand häufig zu dunkleren Verfärbungen und kann einen "verbrannten" Eindruck hinterlassen, während Lichtbrand eher zu Ausbleichungen und helleren Verfärbungen führt.

Ein weiterer wichtiger Hinweis: Wenn Sie Ihre Beleuchtung reduzieren und die Symptome sich nicht verbessern, handelt es sich möglicherweise um Nährstoffbrand anstatt Lichtbrand. Bei Nährstoffbrand hilft es nicht, das Licht zu reduzieren – im Gegenteil, dadurch kann die Pflanze die vorhandenen Nährstoffe sogar noch schlechter nutzen.

Die genaue Unterscheidung dieser Probleme erfordert etwas Erfahrung, doch mit den genannten Kriterien können Sie bereits eine fundierte erste Einschätzung vornehmen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.

 

Sofortmaßnahmen bei Lichtstress

Sobald Sie Lichtstress bei Ihren Cannabispflanzen entdeckt haben, ist schnelles Handeln gefragt. Glücklicherweise gibt es einfache und wirksame Maßnahmen, die Sie sofort ergreifen können, um weitere Schäden zu verhindern und Ihren Pflanzen die Erholung zu erleichtern.

 

Lampenabstand erhöhen

Der falsche Abstand zwischen Lampen und Pflanzen ist eine der häufigsten Ursachen für Lichtstress. Wenn Ihre Pflanzen Anzeichen von Lichtbrand zeigen, sollten Sie zunächst den Abstand zwischen Lampe und Pflanzenkronen vergrößern.

Je nach Wattleistung benötigen Ihre Pflanzen unterschiedliche Abstände zur Lichtquelle:

  • Bei LED-Lampen: Mindestens 20 cm Abstand zu den Pflanzenspitzen halten
  • Bei Natriumdampflampen: Je nach Wattzahl zwischen 40 und 60 cm Abstand einhalten

Ein einfacher und praktischer Test hilft Ihnen, den richtigen Abstand zu finden: Halten Sie Ihre Hand auf Höhe des Blätterdachs unter die Lampe. Wird es nach einigen Sekunden zu heiß für Ihre Hand, ist das Licht definitiv zu intensiv für Ihre Pflanzen.

Beachten Sie außerdem die allgemeine Faustregel, dass Lampen nicht weiter als 45 bis 60 cm von den Spitzen der Pflanzen entfernt sein sollten, damit sie nicht zu wenig Licht bekommen. Finden Sie daher die richtige Balance zwischen zu viel und zu wenig Licht.

 

Lichtintensität reduzieren oder dimmen

Falls der Abstand allein nicht ausreicht, ist die Reduzierung der Lichtintensität der nächste logische Schritt. Bei dimmbaren LED-Growlampen können Sie die Intensität direkt an der Lampe einstellen.

Vorsicht: Reduzieren Sie die Lichtintensität schrittweise über mehrere Tage oder Wochen. Eine zu schnelle Änderung kann die Pflanzen schocken und ihr Wachstum beeinträchtigen. Als Faustregel gilt, die Intensität nicht mehr als 10% pro Woche zu dimmen.

Alternativ können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • - Einige Ihrer Lampen entfernen, wenn Sie mehrere verwenden
  • - Ein Schattentuch zwischen Lampen und Pflanzen anbringen
  • - Die Pflanze an einen kühleren Ort mit weniger Licht stellen

Bei Outdoor-Pflanzen hilft ein Schattentuch, um die intensive Mittagssonne abzumildern und Lichtbrand zu verhindern.

Achten Sie während dieser Anpassungsphase genau auf die Reaktion Ihrer Pflanzen. Wenn Sie Anzeichen von Streckung oder blassere Blätter bemerken, haben Sie möglicherweise zu stark reduziert und sollten die Lichtintensität wieder leicht erhöhen.

 

Verbrannte Blätter entfernen

Durch Lichtbrand geschädigte Blätter erholen sich nicht mehr und belasten die Pflanze unnötig. Daher empfiehlt es sich, stark beschädigte und verbrannte Blätter zu entfernen, damit die Pflanze ihre Energie auf gesundes Wachstum konzentrieren kann, anstatt beschädigtes Gewebe zu reparieren.

Allerdings gilt hierbei Vorsicht: Entfernen Sie nur die schwer beschädigten Blätter. Bei jungen oder kleinen Pflanzen sollten Sie besonders zurückhaltend sein, da diese jeden Blatt für ihre Entwicklung benötigen. Bei leichtem Lichtstress können sich die Blätter durchaus erholen, wenn Sie die Lichtbedingungen anpassen.

Nutzen Sie für das Entfernen der Blätter stets saubere und scharfe Scheren, um Infektionen oder weitere Schäden zu vermeiden.

 

Lichtstunden anpassen

Die Anpassung der täglichen Beleuchtungsdauer kann ebenfalls helfen, Lichtstress zu reduzieren. Bei Indoor-Anlagen mit starkem Lichtstress sollten Sie die täglichen Lichtstunden temporär reduzieren.

Beachten Sie jedoch diese wichtigen Punkte:

  • - Reduzieren Sie nicht unter 12 Stunden Licht pro Tag, da die Pflanzen sonst ungewollt in die Blütephase übergehen könnten
  • - Wenn Ihre Pflanzen bereits in der Blütephase sind, halten Sie unbedingt den 12/12-Rhythmus (12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit) ein

 

In extremen Fällen von Lichtstress kann es hilfreich sein, den Pflanzen 1-2 Wochen Zeit zu geben, sich zu erholen, bevor Sie zum normalen Beleuchtungsplan zurückkehren.

Neben diesen Maßnahmen sollten Sie unbedingt auch die restlichen Wachstumsbedingungen optimieren. Dazu gehören:

  • - Ausreichende Bewässerung, da Pflanzen unter Lichtstress mehr Wasser benötigen
  • - Optimale Nährstoffversorgung anpassen
  • - Verbesserte Luftzirkulation durch Ventilatoren
  • - Kontrolle der Temperatur im Grow-Raum

 

Durch diese gezielten Sofortmaßnahmen geben Sie Ihren Cannabispflanzen die beste Chance, sich vom Lichtstress zu erholen und wieder gesund zu wachsen.

Langfristige Prävention gegen Lichtstress

Langfristige Strategien sind der Schlüssel, um Cannabis-Lichtstress von Anfang an zu vermeiden. Anstatt nur auf Probleme zu reagieren, können Sie mit dem richtigen Wissen und einigen gezielten Maßnahmen dauerhaft optimale Lichtbedingungen schaffen. Diese Präventivmaßnahmen sparen nicht nur Zeit und Mühe, sondern sichern auch höhere Erträge und gesündere Pflanzen.

Luxmeter und PAR-Meter richtig einsetzen

Messgeräte sind unverzichtbare Helfer, um Cannabis vor zu viel Licht zu schützen. Ein Luxmeter misst die Lichtintensität, wie sie vom menschlichen Auge wahrgenommen wird. Obwohl nicht perfekt für Pflanzen, bietet es eine kostengünstige Orientierung zur Lichtpositionierung.

Für optimales Wachstum sollten Sie folgende Lux-Werte anstreben:

Wachstumsphase Empfohlene Lux-Werte
Sämlingsphase 5.000-7.000 Lux
Vegetative Phase 15.000-50.000 Lux
Blütephase 45.000-65.000 Lux

Beachten Sie: Werte über 75.000 Lux können zu Lichtstress führen und sollten vermieden werden. Diese Werte sind allerdings relativ und variieren je nach Leuchtmittel-Typ.

Noch präziser arbeiten PAR-Meter (Photosynthetically Active Radiation), die genau den Lichtbereich messen, den Pflanzen für die Photosynthese nutzen. Diese Geräte sind zwar teurer als Luxmeter, liefern jedoch exaktere Daten zur tatsächlich nutzbaren Lichtintensität für Cannabis.

Regelmäßige Messungen helfen, die optimale Höhe der Lampen zu bestimmen und den "Sweet Spot" für maximales Wachstum ohne Lichtstress zu finden. Lichtmessungen an verschiedenen Stellen des Grow-Raums decken zudem ungleichmäßige Lichtverteilung auf.

 

Reflektierende Wände nutzen

Reflektierende Materialien steigern die Lichtausbeute erheblich – tatsächlich können Sie mit reflektierenden Wänden bis zu 30% mehr Lichtausbeute erzielen. Diese brillante Technik leitet Licht, das sonst verloren ginge, zurück auf Ihre Pflanzen.

Bei der Auswahl des Materials haben Sie mehrere Optionen:

  • - Weiße Folie: Reflektiert etwas weniger als Aluminium (unter 90%), verteilt das Licht jedoch gleichmäßiger und verhindert Hotspots
  • - Aluminiumfolie: Hervorragende Reflexion (über 90%), kann allerdings zu ungleichmäßiger Lichtverteilung führen
  • - Mylar Diamond: Bietet mit bis zu 95% maximale Reflexion bei gleichzeitig guter Lichtstreuung

Entscheidend ist die sorgfältige Installation – achten Sie darauf, das Material faltenfrei anzubringen. Falten oder Blasen im Material können zu konzentrierten Lichtpunkten führen, die wiederum Hotspots und Lichtbrand verursachen können. Sanfte Kurven sind dabei besser als 90°-Ecken, da sie eine gleichmäßigere Reflexion bieten.

Darüber hinaus sollten Sie reflektierende Flächen regelmäßig reinigen, da Staub und Schmutz die Reflexionsfähigkeit deutlich verringern.

 

Luftzirkulation und Temperatur kontrollieren

Eine optimale Luftzirkulation ist für die Prävention von Lichtstress unerlässlich. Cannabis steht beim Indoor-Anbau oft dicht gedrängt, wobei sich das Laubwerk nahezu überlappt. Hinzu kommt, dass Cannabisknospen extrem dicht wachsen, was die Luftfeuchtigkeit in Laub und Knospen wesentlich erhöht.

Oszillierende Ventilatoren sorgen für eine gleichmäßige Luftverteilung und verhindern Feuchtigkeitsansammlungen in den Blättern und Blüten. Dadurch wird nicht nur das Schimmelrisiko reduziert, sondern auch die Temperatur reguliert – ein wichtiger Faktor, da Grow-Lampen ständig Wärme abgeben.

Der ideale Temperaturbereich für Cannabis liegt zwischen 18–26°C. Innerhalb dieses Bereichs können Sie das Wachstum maximieren und zu gesunden, ertragreichen Knospen beitragen. Während der Lichtperiode sollten etwa 24-26°C herrschen, während der Dunkelphase sind 18-22°C ideal.

Bedenken Sie: Beleuchtung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen einander. Eine starke Beleuchtung erhöht unweigerlich die Temperatur, was wiederum die Transpirationsrate der Pflanzen steigert. Folglich steigt die Luftfeuchtigkeit – ein Kreislauf, den Sie durch gute Belüftung unter Kontrolle halten müssen.

Durch den kombinierten Einsatz von Messgeräten, reflektierenden Materialien und einem durchdachten Klimamanagement schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Cannabis-Pflanzen und beugen wirksam Lichtstress vor. Die anfängliche Investition in diese Präventionsmaßnahmen zahlt sich durch gesündere Pflanzen und bessere Erträge mehrfach aus.

 

Lichtbedarf je nach Wachstumsphase

Jede Entwicklungsphase der Cannabispflanze stellt unterschiedliche Anforderungen an die Lichtversorgung. Um Lichtstress zu vermeiden und optimales Wachstum zu fördern, müssen wir diese Bedürfnisse genau kennen und respektieren.

 

Sämlingsphase: Wenig Licht

Cannabis-Sämlinge sind besonders empfindlich gegenüber Lichtintensität. Während dieser kritischen Phase benötigen sie deutlich weniger Licht als ausgewachsene Pflanzen. Junge Sämlinge gedeihen am besten bei einer Lichtstärke von 5.000 bis 10.000 Lux. Zu starke Beleuchtung in diesem Stadium führt schnell zu Verbrennungen der zarten Blätter.

Für die Sämlingsphase eignen sich besonders gut Kompaktleuchtstofflampen (CFL) mit niedrigen Wattzahlen. Diese Lampen sollten etwa 15-20 cm von den Spitzen der Sämlinge entfernt aufgehängt werden. Ein Beleuchtungsplan von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit (18/6) bietet optimale Bedingungen für die ersten 10-14 Tage.

 

Wachstumsphase: Mittelstarke Beleuchtung

In der vegetativen Phase benötigen Cannabispflanzen deutlich mehr Licht, um ein kräftiges Wachstum zu entwickeln. Die ideale Lichtintensität liegt nun zwischen 15.000 und 50.000 Lux. Eine Überschreitung von 60.000 Lux während dieser Phase kann bereits zu Wachstumsstillstand führen.

Während der Wachstumsphase profitieren Pflanzen von einer längeren Lichtperiode. Die meisten Grower halten die Beleuchtungsdauer bei 18 Stunden täglich, wobei einige Anbauer auf 20/4 oder sogar 24/0 erhöhen. Je mehr Licht eine Pflanze erhält, desto schneller wächst sie, jedoch müssen entsprechend mehr Nährstoffe und Wasser bereitgestellt werden.

 

Blütephase: Hohe Lichtintensität

Obwohl die tägliche Beleuchtungsdauer in der Blütezeit auf 12 Stunden reduziert wird, benötigen die Pflanzen nun paradoxerweise eine höhere Lichtintensität. Die optimalen Werte liegen zwischen 45.000 und 70.000 Lux, wobei 75.000 Lux als Obergrenze gilt, über der Lichtstress wahrscheinlich wird.

Der 12/12-Lichtzyklus ist entscheidend, da er den kürzer werdenden Herbsttag simuliert und die Blütenbildung einleitet. Unterbrechungen der Dunkelphase können die Pflanzen verwirren und den Blüteprozess stören. Besonders wichtig ist daher eine konsequente Einhaltung dieses Rhythmus.

 

Empfohlene Lux-Werte pro Phase

Hier eine Übersicht der optimalen Lichtwerte für alle Wachstumsphasen:

Wachstumsphase Lux (lm/m²) PAR (PPFD in μmol/m²/s) Beleuchtungsdauer
Sämlinge 5.000-10.000 100-300 16-18 Stunden
Vegetative Phase 15.000-50.000 250-600 18-24 Stunden
Blütephase 45.000-75.000 500-1050 12 Stunden

Diese Werte dienen als Richtwerte und können je nach Genetik und Anbaumethode variieren. Darüber hinaus gilt: Je stärker das Licht, desto mehr Wasser, Nährstoffe und CO₂ benötigen die Pflanzen, um dieses effektiv zu nutzen.

Durch die richtige Anpassung der Lichtintensität und -dauer an jede Wachstumsphase vermeiden Sie Lichtstress, fördern gesundes Wachstum und maximieren letztendlich Ihren Ertrag.

 

LED-Lampen: Chancen und Risiken

LED-Wachstumslampen haben die Cannabis-Anbaulandschaft in den letzten Jahren grundlegend verändert. Ihre Popularität steigt stetig, dennoch bringen sie neben beeindruckenden Vorteilen auch spezifische Risiken mit sich, besonders bezüglich der Lichtintensität.

 

Warum LED-Licht oft zu Lichtstress führt

Die Belichtung mit LED-Lampen führt häufiger zu Lichtverbrennungen, weil diese Leuchtmittel viel näher an die Pflanzenspitzen gehängt werden können als herkömmliche NDL-Lampen. Da LEDs kaum Abwärme produzieren, unterschätzen viele Grower die Gefahr von Lichtstress und positionieren die Lampen zu nah an den Pflanzen.

Außerdem produzieren LED-Systeme mehr PAR (photosynthetisch aktive Strahlung) als MH-, HPS- und andere Lampenarten. Diese konzentrierte Lichtintensität kann die Photosynthese überfordern, wenn die Lampen falsch positioniert werden.

Während die ersten Generationen von LED-Wachstumslampen noch zu wenig Licht für ertragreiche Ernten lieferten, erzeugen neuere Modelle manchmal sogar zu viel Licht für optimales Wachstum.

 

Empfohlener Abstand bei LED-Growlampen

Der optimale Abstand zwischen LED-Wachstumslampe und Pflanze beträgt normalerweise 30 bis 60 Zentimeter. Dieser Wert variiert jedoch je nach Wachstumsstadium:

  • - Sämlingsphase: 60-75 cm Abstand
  • - Vegetative Phase: 45-60 cm Abstand
  • - Blütephase: 30-45 cm Abstand

Als Faustregel gilt: Je stärker die LED-Lampe, desto größer der nötige Abstand. Bei LED-Lampen mit 200-400W empfiehlt sich ein Abstand von 30-70 cm, bei 450-600W Lampen sollten es 50-80 cm sein. Leistungsstarke LED-Panele über 300W benötigen mindestens 70 cm Distanz zum Blätterdach.

 

Vorteile und Nachteile im Vergleich zu HPS

Vorteile von LED-Lampen:

  • - Verbrauchen etwa 70% weniger Strom für die gleiche Lichtmenge wie HPS-Lampen
  • - Erzeugen minimale Wärme
  • - Benötigen kein separates Vorschaltgerät
  • - Bieten oft Vollspektrum-Licht oder einstellbare Farbtemperaturen
  • - Längere Lebensdauer und konstantes Lichtniveau

 

Nachteile von LED-Lampen:

  • - Höhere Anschaffungskosten
  • - Weniger standardisiert als HPS-Lampen, Qualität variiert stark zwischen verschiedenen Marken
  • - Billige LED-Modelle liefern minderwertige Ergebnisse
  • - Die geringe Wärmeentwicklung kann für Grower in kalten Regionen problematisch sein

 

Trotz der höheren Anfangsinvestition machen sich hochwertige LED-Lampen durch Energieeinsparungen langfristig bezahlt. Für optimale Ergebnisse sollten Sie jedoch stets den empfohlenen Mindestabstand einhalten und die Lichtintensität sorgfältig überwachen.

 

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass optimales Lichtmanagement entscheidend für gesunde Cannabispflanzen ist. Zu viel Licht führt unweigerlich zu Stress und kann langfristig erhebliche Schäden verursachen. Dennoch können wir durch frühzeitiges Erkennen der Warnsignale – wie ausgebleichte Blüten oder sich einrollende Blätter – schnell reagieren und schlimmere Folgen vermeiden.

Die richtige Lichtintensität anzupassen erfordert zwar Aufmerksamkeit, lohnt sich jedoch durch kräftigere Pflanzen und höhere Erträge. Besonders bei LED-Lampen muss der empfohlene Mindestabstand von 20-30 cm unbedingt eingehalten werden. Obwohl diese Leuchtmittel energieeffizienter sind, erzeugen sie paradoxerweise häufiger Lichtverbrennungen.

Für jede Wachstumsphase gelten unterschiedliche Lichtanforderungen. Während Sämlinge mit 5.000-10.000 Lux auskommen, benötigen blühende Pflanzen bis zu 75.000 Lux. Daher sollten Sie regelmäßig mit einem Luxmeter die tatsächliche Lichtintensität überprüfen und entsprechend anpassen.

Wer diese Grundsätze beachtet und die Beleuchtung sorgfältig kontrolliert, wird bald feststellen, dass gesunde Pflanzen nicht nur besser aussehen, sondern auch potentere und aromatischere Blüten produzieren. Die Investition in gute Beleuchtungssysteme und Messgeräte zahlt sich letztendlich durch qualitativ hochwertigere Ernten aus.

p
Loading...