
Cannabis Wirkung auf Sexualität: Was Neue Studien Wirklich Zeigen
30. April 2025Während etwa 95% der Männer regelmäßig beim Sex einen Orgasmus erleben, trifft dies nur auf etwa 65% der Frauen zu. Tatsächlich zeigen neue Studien einen interessanten Zusammenhang zwischen Cannabis Wirkung und Sexualität: 68% der Frauen, die vor dem Sex Cannabis konsumieren, berichten von einem intensiveren Erlebnis.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind bemerkenswert. Cannabis-Konsumenten haben durchschnittlich 20% mehr Sex als Nicht-Konsumenten, wie eine Stanford-Studie mit über 50.000 Teilnehmern belegt. Darüber hinaus berichten 70% der Cannabis-Nutzer von einer stärkeren sexuellen Erregung und intensiveren Orgasmen.
In diesem Artikel untersuchen wir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirkung von Cannabis auf die Sexualität. Wir analysieren sowohl die positiven Effekte als auch mögliche Risiken und betrachten die unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen.
Was Studien über Cannabis und Sexualität zeigen
Die wissenschaftliche Forschung zur Wirkung von Cannabis auf Sexualität hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Verschiedene Studien liefern mittlerweile detaillierte Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Cannabiskonsum und sexuellem Erleben. Allerdings ist die Forschungslage noch immer durch methodische Einschränkungen und fehlende Langzeitdaten geprägt.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Interessanterweise zeigen Studien deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede in der Reaktion auf Cannabis. Frauen benötigen für die gleiche Wirkung weniger THC als Männer. Der Grund hierfür liegt im weiblichen Hormon Östrogen, das die thc wirkung sexualität verstärkt. Tatsächlich konsumieren Männer laut verschiedener Erhebungen durchschnittlich häufiger und mehr Cannabis als Frauen.
Bei der Betrachtung sexueller Effekte wird besonders deutlich, dass Frauen in bestimmten Bereichen stärker profitieren. Während beide Geschlechter ähnlich intensive Orgasmen nach Cannabiskonsum berichten, geben Frauen im Vergleich eine stärkere Steigerung des sexuellen Verlangens an. Bemerkenswert ist zudem, dass 40% der Frauen berichteten, durch Cannabis ihre Fähigkeit zu steigern, mehrere Orgasmen pro sexueller Begegnung zu erleben. Diese Erkenntnis ist besonders relevant angesichts der bereits erwähnten Orgasmusdiskrepanz zwischen den Geschlechtern.
Häufigkeit von Sex und Orgasmen bei Konsumenten
Eine großangelegte Studie der Universität Stanford mit über 50.000 Teilnehmern zwischen 25 und 45 Jahren brachte bemerkenswerte Ergebnisse zur cannabis libido. Menschen, die täglich Cannabis konsumierten, hatten im Durchschnitt häufiger Geschlechtsverkehr als Abstinenzler. Konkret hatten Frauen, die kifften, in vier Wochen durchschnittlich 7,1-mal Sex, während Nicht-Konsumentinnen auf 6-mal kamen. Bei Männern lag das Verhältnis bei 6,9 zu 5,6 sexuellen Begegnungen.
Darüber hinaus berichten etwa 70% der Cannabis-Nutzer von einer verstärkten sexuellen Erregung und intensiveren Orgasmen. In einer Untersuchung der Universität von Saint Louis gaben 68% der Frauen, die Cannabis vor dem Sex konsumierten, an, mit ihrem Orgasmus zufrieden zu sein, während nur 53% der Cannabis-Nutzerinnen, die nicht vor dem Sex konsumierten, diese Zufriedenheit äußerten. 16% der Frauen berichteten sogar über reduzierte Schmerzen beim Sex nach Cannabiskonsum.
Die Häufigkeit sexueller Aktivität scheint dabei proportional zum Cannabiskonsum anzusteigen – unabhängig davon, ob die Befragten auch andere Substanzen wie Alkohol oder Kokain konsumierten. Diese Korrelation wirft Fragen zur tatsächlichen Kausalität auf: Wirkt cannabis aphrodisierend, oder haben Menschen, die kiffen, generell eine entspanntere Einstellung zu Sexualität?
Subjektive vs. objektive Studienergebnisse
Bei der Bewertung von Studien zur cannabis sexualität ist wichtig zu berücksichtigen, dass die meisten Ergebnisse auf Selbsteinschätzungen der Teilnehmer basieren statt auf kontrollierten Laborexperimenten. Ein weiterer Faktor, der die Interpretation erschwert, ist der sogenannte Erwartungseffekt: Menschen, die gezielt vor dem Sex Cannabis konsumieren, berichten tendenziell über bessere Erfahrungen. Diese Erwartungshaltung könnte die tatsächliche pharmakologische Wirkung überlagern.
Die demografische Zusammensetzung vieler Studien stellt eine weitere methodische Einschränkung dar. Häufig sind die Teilnehmer überwiegend weiße Frauen mit Hochschulbildung und Erfahrung im Cannabiskonsum. Zudem fehlt in manchen Untersuchungen ein Vergleich mit dem Sexualleben von Menschen, die kein Cannabis konsumieren.
Ein wiederkehrendes Problem in der Forschung zu cannabis und sex ist die Unterscheidung zwischen Korrelation und Kausalität. So betont der Senior-Autor der Stanford-Studie, Michael Eisenberg: "Die Studie sagt nicht: Wenn du Marihuana rauchst, hast du mehr Sex". Dennoch halten andere Experten den Zusammenhang für plausibel. Michael Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Männergesundheit, merkt an: "Dass man bei moderatem Cannabisgebrauch lockerer wird, ist bekannt".
Im Kontrast zu diesen überwiegend positiven Erkenntnissen stehen ältere Studien, die intensives Kiffen eher mit Libido-Verlust in Verbindung brachten, bei Männern teilweise auch mit Erektionsschwierigkeiten und verminderter Spermienqualität. Diese widersprüchlichen Befunde deuten auf dosisabhängige Effekte hin: Während niedrige Dosen das sexuelle Verlangen steigern können, gehen hohe Dosen und langfristiger Gebrauch in vielen Studien mit einer gestörten Sexualfunktion einher.
Wie THC im Körper wirkt: Neurobiologische Grundlagen
Die neurobiologischen Grundlagen der cannabis wirkung sexualität erklären, warum so viele Menschen von verbesserten sexuellen Erfahrungen berichten. Um diese Effekte zu verstehen, müssen wir zunächst einen Blick auf das System werfen, mit dem Cannabis im Körper interagiert.
Das Endocannabinoid-System und seine Rolle
Unser Körper verfügt über ein weitreichendes Netzwerk neurochemischer Signalwege – das Endocannabinoid-System (ECS). Dieses komplexe System durchzieht den gesamten Organismus, vom Gehirn über das zentrale Nervensystem bis zu den peripheren Organen. Grundlegende Bestandteile sind die CB1- und CB2-Rezeptoren, die als Bindungsstellen für körpereigene Cannabinoide funktionieren.
Das ECS reguliert zahlreiche Körperfunktionen und hält unser Nervensystem im Gleichgewicht. Besonders interessant: Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Stress, Ängsten, Schmerzempfinden und – was für unser Thema besonders relevant ist – sexuellen Funktionen.
Die körpereigenen Cannabinoide Anandamid und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG) sind maßgeblich an der Steuerung von Belohnungsmechanismen beteiligt. Eine Studie des Journal of Sexual Medicine zeigte, dass der 2-AG-Spiegel nach einem Orgasmus signifikant ansteigt – bei Männern um durchschnittlich 56% und bei Frauen um etwa 30%. Dies deutet darauf hin, dass dieses Endocannabinoid als natürlicher Verstärker der Lust und des Belohnungsempfindens fungiert.
Cannabinoidrezeptoren wurden nachweislich in verschiedenen Hirnregionen identifiziert, die die Sexualfunktion kontrollieren, darunter Hypothalamus, Stirnbereich der Hirnrinde und Hippocampus. Darüber hinaus finden sich diese Rezeptoren auch im weiblichen Fortpflanzungstrakt, was die erhöhte Sensibilität erklären könnte.
THC und CBD: Unterschiede in der Wirkung
THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind die bekanntesten Cannabinoide der Hanfpflanze, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer Wirkung auf die Sexualität.
THC aktiviert direkt die Cannabinoidrezeptoren, insbesondere CB1. Im Gegensatz zu den körpereigenen Cannabinoiden, die nur bei Bedarf produziert werden, aktiviert THC diese Rezeptoren ohne physiologischen Grund. Folglich entsteht eine Ungleichverteilung der Information im Nervensystem. Bei niedrigen Dosen kann dies positive Effekte haben: THC verstärkt die Dopaminfreisetzung – ein zentraler Botenstoff für die Modulation der Sexualfunktion. Außerdem steigert es die Durchblutung, was zu verstärkter sexueller Stimulation führen kann.
CBD hingegen wirkt nicht psychoaktiv und bindet nicht direkt an die CB-Rezeptoren. Stattdessen fördert es die Produktion des körpereigenen Cannabinoids Anandamid und moduliert indirekt das ECS. CBD wird hauptsächlich für seine angstlösenden, entspannenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Es kann dem Körper helfen, sein eigenes Cannabinoid-System besser zu regulieren, ohne einen Rauschzustand auszulösen.
Bemerkenswert ist der Unterschied in der Wirkung zwischen einem jugendlichen und einem erwachsenen Gehirn. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Cannabinoid-Rezeptoren in einem jugendlichen Gehirn zahlreicher sind, was zu stärkeren Effekten und potenziell größeren Störungen führen kann.
Einfluss auf Lust, Schmerz und Entspannung
Die positiven Auswirkungen der cannabis wirkung sexualität lassen sich auf drei Hauptmechanismen zurückführen:
- 1. Gesteigerte Lustempfindung: THC verstärkt die Ausschüttung von Dopamin und Anandamid – Botenstoffe, die Wohlbefinden und Glücksgefühle hervorrufen. Gleichzeitig erhöht sich der Testosteronspiegel, was wiederum die cannabis libido steigern kann. Die Wechselwirkungen zwischen dem ECS und Sexualhormonen sowie Neurotransmittern erklären, warum viele Konsumenten von intensiverer Lust berichten.
- 2. Schmerzlinderung: Bei sexuellen Funktionsstörungen wie Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) kann Cannabis durch seine entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften Abhilfe schaffen. Diese Wirkung beruht auf der Interaktion mit den CB2-Rezeptoren und erklärt, warum 16% der Frauen über reduzierte Schmerzen beim Sex nach Cannabiskonsum berichten.
- 3. Entspannung und Angstlösung: Bei akutem Stress ist die Konzentration von Anandamid in der Amygdala – dem für Emotionen zuständigen Teil des limbischen Systems – häufig verringert. CBD kann diese Produktion fördern und dadurch Stressreaktionen reduzieren. Wer innerlich entspannt ist, kann sich leichter fallen lassen und loslassen – ein entscheidender Faktor für befriedigenden Sex.
Die vasoaktiven Eigenschaften der Cannabinoide führen zudem zur Erweiterung der Blutgefäße und verbesserter Blutzirkulation. Dies erklärt die erhöhte Lubrikation bei Frauen und kann bei Männern die Erektionsfähigkeit beeinflussen. Allerdings deuten Studien darauf hin, dass während niedrige Dosen die Durchblutung verbessern und sexuelle Stimulation fördern können, hohe Dosen hingegen die Signalübertragung zwischen Gehirn und Penis beeinträchtigen und zu Erektionsproblemen führen können.
Entscheidend für das Verständnis der thc wirkung sexualität ist die Dosisabhängigkeit: Während niedrige bis moderate Dosen die beschriebenen positiven Effekte hervorrufen können, führen hohe Dosen oft zum Gegenteil – Trägheit, mangelnde Konzentration und sogar Abnahme der Libido. Langfristiger, starker Cannabiskonsum kann außerdem den Testosteronspiegel senken, was die Libido negativ beeinflussen könnte.
Cannabis und Orgasmus: Was Frauen besonders betrifft
Die sogenannte "Orgasmuslücke" zwischen Männern und Frauen ist ein bekanntes Phänomen im Bereich der Sexualität. Neue Studien zeigen jedoch, dass cannabis wirkung sexualität besonders für Frauen positive Auswirkungen haben kann. Tatsächlich berichten Frauen, die Cannabis konsumieren, von einer deutlich verbesserten sexuellen Erfahrung und höheren Orgasmusraten.
Reduzierte Hemmungen und gesteigerte Sinnlichkeit
Untersuchungen der Klinik für Frauenheilkunde an der Universität von Saint Louis belegen: Von den Frauen, die vor dem Sex Cannabis konsumierten, gaben 70% an, mit ihrem Sexualleben zufrieden zu sein. Noch aussagekräftiger: 68% dieser Frauen berichteten über eine Zufriedenheit mit ihrem Orgasmus. Im Vergleich dazu lag die Orgasmuszufriedenheit bei Frauen, die Cannabis zwar konsumierten, aber nicht vor dem Sex, nur bei 53%.
Warum wirkt cannabis aphrodisierend, besonders bei Frauen? Mehrere Faktoren spielen hierbei eine Rolle:
- - Gesteigerte Sinneswahrnehmung: Cannabis verstärkt sensorische Wahrnehmungen wie Sehen, Geruch, Geschmack und besonders das Tastgefühl. Berührungen werden intensiver empfunden, was die sexuelle Erregung steigern kann.
- - Reduzierte Ängste und Stress: Cannabis kann Stress und Angst verringern - zwei Faktoren, die häufig das sexuelle Erleben von Frauen beeinträchtigen.
- - Veränderte Zeitwahrnehmung: Die Substanz kann die Wahrnehmung der Zeit verändern und dadurch angenehme Empfindungen subjektiv verlängern.
Besonders bemerkenswert ist, dass 40% der Frauen berichten, Cannabis erhöhe ihre Chance, mehrfach zum Höhepunkt zu kommen. Dies ist besonders relevant angesichts der Tatsache, dass generell nur etwa jede dritte Frau beim Sex regelmäßig einen Orgasmus erlebt.
Eine wissenschaftliche Erklärung hierfür liegt in der Wirkung von THC auf den Dopaminspiegel und die Durchblutung. Während THC den Dopaminspiegel erhöht, sorgt CBD für eine Erweiterung der Blutgefäße, wodurch Frauen leichter erregbar werden. Zudem berichten Frauen nach Cannabis-Konsum von einer intensiveren Körperwahrnehmung, was ihnen hilft, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren.
Darüber hinaus spielen die reduzierte Schmerzempfindung und erhöhte Entspannung eine bedeutende Rolle. Etwa 16% der Frauen berichteten über reduzierte Schmerzen beim Sex nach Cannabiskonsum. Diese Wirkung ist besonders für Frauen relevant, die unter Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) leiden.
Verbesserte Kommunikation in der Partnerschaft
Neben den physiologischen Effekten beeinflusst kiffen und Sexualität auch die zwischenmenschliche Dynamik. Nach dem Konsum von Cannabis fühlen sich viele Menschen emotional offener und verbundener. Diese gesteigerte emotionale Verbundenheit fördert eine ehrliche Kommunikation über sexuelle Wünsche und Bedürfnisse – ein entscheidender Faktor für ein erfülltes Sexualleben.
Untersuchungen zeigen, dass Frauen nach Cannabis-Konsum:
- - ihre sexuellen Bedürfnisse klarer kommunizieren können
- - mehr Offenheit für experimentelles Verhalten zeigen
- - eine tiefere emotionale Verbindung zum Partner empfinden
Die Bereitschaft, sexuelle Hemmungen abzubauen und die eigenen Wünsche zu äußern, trägt wesentlich zur Schließung der "Orgasmuslücke" bei. Denn häufig verhindern gesellschaftliche Tabus oder Leistungsdruck, dass Frauen ihre sexuellen Bedürfnisse ausdrücken und ausleben.
Allerdings ist die offene Kommunikation nicht nur ein Nebeneffekt des Cannabis-Konsums, sondern auch eine Voraussetzung für ein positives Erlebnis. Experten empfehlen, vor dem gemeinsamen Konsum und sexuellen Erfahrungen offen über Erwartungen, Grenzen und Wünsche zu sprechen. Diese Kommunikation hilft, sicherzustellen, dass beide Partner die Erfahrung genießen und sich dabei wohlfühlen.
Beachtenswert ist ebenfalls, dass zwischen den verschiedenen Konsumformen und Dosierungen unterschieden werden muss. Während niedrige bis moderate Dosen die beschriebenen positiven Effekte auf die cannabis sexualität haben können, führen zu hohe Dosen oft zum Gegenteil – zu Trägheit und nachlassendem Interesse. Es ist daher ratsam, auf die Reaktion des eigenen Körpers zu achten und gegebenenfalls die Dosis anzupassen.
Cannabis und männliche Sexualfunktion
Die Beziehung zwischen cannabis wirkung sexualität und männlicher Sexualfunktion ist deutlich komplexer als oft angenommen. Während Frauen von verbesserten sexuellen Erfahrungen berichten, zeichnen Studien bei Männern ein differenzierteres Bild, das von Dosis, Konsumhäufigkeit und individuellen Faktoren abhängt.
Einfluss auf Potenz und Erektionsfähigkeit
Die wissenschaftliche Datenlage zur Cannabispotenz zeigt widersprüchliche Ergebnisse. Eine Studie ergab, dass 69% der regelmäßigen Cannabiskonsumenten im Laufe ihres Lebens bereits Potenzprobleme hatten, verglichen mit nur 35% der Männer ohne Cannabiskonsum. Dies bedeutet eine etwa doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für Erektionsstörungen bei kiffenden Männern.
Allerdings deuten neuere Untersuchungen auf mögliche positive Effekte bei moderatem Konsum hin. Interessanterweise zeigte eine Farbdoppleruntersuchung des Penis bei Männern mit gemäßigtem Cannabiskonsum eine höhere dynamische systolische Spitzengeschwindigkeit. Dies deutet auf eine bessere arterielle Durchblutung des Penis hin, was für die Erektionsfähigkeit entscheidend ist.
Die Wirkungsmechanismen erklären diese scheinbar widersprüchlichen Ergebnisse: Einerseits kann THC Cannabinoid-Rezeptoren im Hypothalamus aktivieren, der für die erektile Funktion und das Sexualverhalten des Mannes verantwortlich ist. Andererseits kann die verbesserte Durchblutung durch Cannabis die arterielle vaskuläre Antwort verstärken, was die Erektionsfähigkeit steigern kann.
Die Dosierung scheint hierbei entscheidend: Während niedrige Dosen die Durchblutung fördern können, kann intensiver Konsum zu einer beeinträchtigten Relaxation der glatten Muskelzellen im Penis führen, was den Bluteinstrom in den Schwellkörper erschwert und somit Erektionsprobleme verursachen kann.
Zusammenhang mit Testosteron und Prolaktin
Der Einfluss von cannabis sexualität auf den Hormonhaushalt ist ebenfalls differenziert zu betrachten. Ein bemerkenswerter Befund einer US-Studie an Rhesusaffen zeigte, dass täglicher THC-Konsum über 70 Tage zu einer Abnahme der Hodengröße um mehr als 50% führte. Dies ging mit einem deutlich verringerten Testosteronspiegel einher.
Allerdings fehlen vergleichbare Langzeitstudien am Menschen. Tatsächlich zeigen neuere Untersuchungen bei Männern mit gemäßigtem Cannabiskonsum keine signifikanten Unterschiede beim Testosteronspiegel im Vergleich zu Abstinenten. Der Prolaktinspiegel war bei Cannabis-Konsumenten hingegen höher.
Interessant ist, dass laut einer im Januar 2019 veröffentlichten Studie Männer, die Cannabis rauchen, mehr Sperma produzieren und einen höheren Testosteronspiegel aufweisen können. Dies widerspricht früheren Annahmen und deutet darauf hin, dass kiffen und sexualität in einem komplexen Zusammenhang stehen, bei dem die Dosierung eine entscheidende Rolle spielt:
- - Moderate Dosen können zu einem Anstieg der Testosteronproduktion führen
- - Hohe THC-Mengen können antiöstrogene Wirkungen haben
- - Langfristiger, starker Konsum kann Testosteronwerte senken und die Libido negativ beeinflussen
Masturbationsverhalten und Libido
Cannabis könnte das sexuelle Interesse und Verhalten von Männern auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Männer mit gemäßigtem Cannabiskonsum berichten über eine höhere Masturbationshäufigkeit als Nicht-Konsumenten. Gleichzeitig haben Männer mit täglichem Konsum häufiger Orgasmusprobleme – sie haben eine 4-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit, keinen Orgasmus zu erreichen.
Darüber hinaus beklagen täglich kiffende Männer signifikant häufiger vorzeitigen Samenerguss. Diese gegensätzlichen Effekte können durch die dosisabhängige Wirkung von Cannabis erklärt werden: Während niedrige Dosen entspannend wirken und sexuelles Verlangen steigern können, führen höhere Dosen oft zum Gegenteil.
Die Auswirkungen auf die cannabis libido sind besonders interessant, da Studien zeigen, dass Cannabiskonsumenten insgesamt mehr Sex haben. Eine Untersuchung der Stanford University ergab, dass regelmäßige Kiffer etwa 20% häufiger Sex haben als abstinente Personen. Die männlichen Gewohnheitskiffer hatten durchschnittlich 6,9-mal Sex pro Monat, während Abstinente nur auf 5,6-mal kamen.
Allerdings berichten manche Männer nach Cannabiskonsum auch von einer niedrigeren Libido und weniger Motivation für sexuelle Aktivitäten. Ein möglicher Grund: Durch Cannabis veränderte Sinneseindrücke können zwar die sexuelle Erfahrung intensivieren, jedoch bei zu hoher Dosierung die Konzentration und das sexuelle Interesse mindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass marihuana sexualität bei Männern stark von der individuellen Reaktion, Konsummenge und -häufigkeit abhängt. Während moderate Mengen aphrodisierend wirken und die sexuelle Leistungsfähigkeit verbessern können, scheinen höhere Dosen bei regelmäßigem Konsum eher negative Auswirkungen zu haben. Diese Erkenntnisse erklären die oft widersprüchlichen Berichte über cannabis sex und männliche Sexualfunktion.
Risiken und Nebenwirkungen beim Sex unter Cannabis
Trotz der vielversprechenden Berichte über positive Auswirkungen von Cannabis auf das Sexualleben existieren bedeutende Risiken, die berücksichtigt werden sollten. Während moderate Dosen kurzfristig förderlich sein können, führen übermäßiger Konsum und langfristige Nutzung häufig zu negativen Konsequenzen bei der Wirkung auf Sexualität.
Mögliche Abhängigkeit und psychische Effekte
Die Vorstellung, Cannabis verursache keine Abhängigkeit, ist wissenschaftlich widerlegt. Die Cannabis-Abhängigkeit ist seit 2013 offiziell als psychische Erkrankung im Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen anerkannt. Etwa jeder sechste Cannabis-Konsument entwickelt eine Abhängigkeit, was bedeutet, dass rund 1% der deutschen Bevölkerung zwischen 18 und 52 Jahren von problematischem Konsum betroffen ist.
Eine Abhängigkeit zeigt sich durch verschiedene Symptome:
- - Anhaltender Wunsch oder gescheiterte Versuche, den Konsum zu kontrollieren
- - Fortgesetzter Gebrauch trotz psychischer oder körperlicher Probleme
- - Starkes Verlangen (Craving) nach Cannabis
- - Toleranzentwicklung und Entzugssymptome
Besonders riskant: Menschen, die Cannabis zur Steigerung des sexuellen Erlebens nutzen, berichten häufig, dass sexuelle Settings ein subjektives Rückfallrisiko darstellen. Darüber hinaus erhöht regelmäßiger Konsum das Risiko für Angststörungen, Depressionen und psychotische Störungen. Bei gelegentlichem Konsum kann sich das Risiko für Schizophrenie verdoppeln, bei intensivem Konsum sogar verdreifachen.
Beeinträchtigung der Kommunikation
Obwohl niedrige Cannabis-Dosen die Kommunikation in der Partnerschaft fördern können, bewirken höhere Dosen oft das Gegenteil. Übermäßiger Konsum führt zu Benommenheit und beeinträchtigter Konzentration, wodurch die Fähigkeit, Wünsche und Grenzen klar zu kommunizieren, drastisch abnimmt.
Während des Sex unter Cannabis-Einfluss kann es zu einer verzerrten Zeitwahrnehmung kommen, was das Einfühlungsvermögen für die Bedürfnisse des Partners reduzieren kann. Tatsächlich berichten Paartherapeuten, dass Substanzkonsum zu riskanten sexuellen Verhaltensweisen führen kann, darunter ungeschützter Geschlechtsverkehr oder Praktiken, die man im nüchternen Zustand ablehnen würde.
Besonders problematisch: Bei Langzeitkonsumenten sinkt nachweislich die Fähigkeit, einen Orgasmus zu erleben, was zu Frustration und Kommunikationsproblemen führen kann. Diese Beeinträchtigung verstärkt den Teufelskreis aus erhöhtem Konsum und sexueller Unzufriedenheit.
Langzeitfolgen für Fruchtbarkeit und Hormonhaushalt
Die negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit gehören zu den am besten dokumentierten Risiken der cannabis sexualität. Frauen, die Cannabis konsumieren, haben in jedem Zyklus eine um 41% geringere Schwangerschaftschance als Nichtkonsumentinnen. Zugrunde liegt vermutlich eine Störung der Hypothalamus/Hypophysen-Achse, mit erhöhten Werten des luteinisierenden Hormons.
Besonders beunruhigend: Eine Studie mit heranwachsenden Mäusen zeigte, dass sogar geringe THC-Dosen zu einer Halbierung der Eizell-Reserven führen können. Die Substanz bewirkt eine vorzeitige Aktivierung unreifer Eizellen, die DNA-Schäden aufweisen und absterben.
Bei Männern sind die Auswirkungen ebenso signifikant. Der cannabis potenz Zusammenhang ist wissenschaftlich belegt: THC beeinträchtigt den Testosteronspiegel und kann sowohl die Anzahl als auch die Beweglichkeit der Spermien verringern. Eine Meta-Analyse zeigt zudem, dass Cannabiskonsumenten ein bis zu 2,6-fach erhöhtes Risiko für Hodenkrebs haben.
Darüber hinaus wurde in Tierversuchen beobachtet, dass täglicher THC-Konsum zu einer Abnahme der Hodengröße um mehr als 50% führen kann. Bei der Befruchtung hat thc wirkung sexualität einen besonders negativen Effekt – die Spermien verpassen den richtigen Zeitpunkt zur Befruchtung, weil ihr "Turbo-Modus" zu früh aktiviert wird.
Wichtig zu beachten: Diese negativen Auswirkungen bedeuten nicht, dass jeder Cannabis konsumierende Mensch unfruchtbar wird. Allerdings könnten Personen, die ohnehin an der Schwelle zur Unfruchtbarkeit stehen, diese Schwelle durch Cannabiskonsum überschreiten.
Was die Forschung noch nicht weiß
Obwohl mehrere Studien interessante Zusammenhänge zwischen cannabis wirkung sexualität aufzeigen, bestehen erhebliche Wissenslücken in der aktuellen Forschung. Diese Lücken erschweren eindeutige Empfehlungen und erfordern ein differenziertes Verständnis der vorliegenden Daten.
Fehlende Langzeitstudien
Trotz steigenden wissenschaftlichen Interesses mangelt es an umfassenden Langzeituntersuchungen zur cannabis sexualität. Die meisten verfügbaren Daten stammen aus Befragungen und Selbsteinschätzungen, nicht aus kontrollierten Langzeitexperimenten. Bei einer Analyse von 91 Veröffentlichungen zum Thema Cannabis und männliche Sexualfunktion stellten Forscher fest, dass nur wenige klinische Studien existieren.
Darüber hinaus weisen bestehende Studien erhebliche demografische Einschränkungen auf. In einer Vergleichsstudie waren Cannabis-Konsumenten durchschnittlich 35,1 Jahre alt, während die Kontrollgruppe mit 51,7 Jahren fast 17 Jahre älter war. Diese Altersunterschiede könnten erklären, warum 88,5% der Nichtkonsumenten, aber nur 8,1% der Konsumenten wegen erektiler Dysfunktion vorstellig wurden.
Korrelation vs. Kausalität
Ein grundlegendes Problem der aktuellen Forschung ist die Unterscheidung zwischen Korrelation und Kausalität. Die Stanford-Studie mit 50.000 Teilnehmern stellt eindeutig fest, dass Kiffer nach eigenen Angaben am meisten Sex hatten. Jedoch betonen die Wissenschaftler: "Die Studie sagt nicht: Wenn du Marihuana rauchst, hast du mehr Sex". Es wird lediglich eine Korrelation, kein kausaler Zusammenhang nachgewiesen.
Tatsächlich vermuten Forscher, dass Persönlichkeitsmerkmale den Zusammenhang erklären könnten: "Wer offensiver mit Drogen umgeht, ist vielleicht auch offensiver im Bett". Mediziner ziehen aus ihren Ergebnissen nicht den Rückschluss, dass Kiffen automatisch zu mehr Sex führt und raten deshalb auch nicht, mit dem Kiffen anzufangen, um die Lust zu steigern.
Einfluss von Konsumform und Dosis
Unzureichend erforscht bleibt die Frage, wie verschiedene Konsumformen und Dosierungen die cannabis libido beeinflussen. Bisherige Studien deuten auf dosisabhängige Effekte hin: In geringen Mengen scheint Cannabis das sexuelle Verlangen zu steigern, während hohe Dosen und langfristiger Gebrauch häufig mit gestörter Sexualfunktion einhergehen.
Jedoch fehlen standardisierte Untersuchungen zu verschiedenen Konsumformen. Zudem ist die Wirkung von Cannabis individuell unterschiedlich – was für manche eine Bereicherung darstellt, kann für andere unbedeutend oder belastend sein. Diese individuelle Variabilität erschwert allgemeingültige Aussagen zur thc wirkung sexualität.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend zeigen wissenschaftliche Studien deutliche Zusammenhänge zwischen Cannabis und Sexualität. Tatsächlich berichten 68% der Frauen von intensiveren Orgasmen nach moderatem Cannabiskonsum, während die Wirkung bei Männern stark von der Dosis abhängt.
Allerdings erfordert verantwortungsvoller Cannabiskonsum ein tiefes Verständnis der eigenen Grenzen. Niedrige Dosen können zwar positive Effekte auf Libido und sexuelles Erleben haben, hohe Dosen oder regelmäßiger Konsum führen jedoch häufig zu Problemen wie verminderter Fruchtbarkeit oder Erektionsstörungen.
Dennoch bleiben wichtige Fragen offen. Langzeitstudien fehlen, besonders zur Unterscheidung zwischen Korrelation und Kausalität. Die individuellen Reaktionen variieren stark - was für manche Menschen stimulierend wirkt, kann bei anderen das sexuelle Erleben beeinträchtigen.
Die wissenschaftliche Forschung macht deutlich: Cannabis ist kein Wundermittel für ein besseres Sexleben. Stattdessen sollten Menschen, die Cannabis zur sexuellen Stimulation nutzen möchten, verantwortungsvoll damit umgehen und auf ihren Körper hören. Besonders wichtig: Eine offene Kommunikation mit dem Partner und das Bewusstsein für mögliche Risiken.
FAQs
Q1. Wie beeinflusst Cannabis die sexuelle Erfahrung bei Frauen?
Cannabis kann bei Frauen zu intensiveren Orgasmen, gesteigerter Sinnlichkeit und reduzierter Schmerzempfindung beim Sex führen. Etwa 68% der Frauen berichten von einer höheren Zufriedenheit mit ihrem Orgasmus nach moderatem Cannabiskonsum vor dem Sex.
Q2. Welche Auswirkungen hat Cannabis auf die männliche Sexualfunktion?
Die Wirkung von Cannabis auf die männliche Sexualfunktion ist dosisabhängig. Moderate Mengen können die Libido steigern und die Durchblutung verbessern, während hohe Dosen zu Erektionsproblemen führen können. Langfristiger, starker Konsum kann den Testosteronspiegel senken und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Q3. Kann Cannabis die Kommunikation zwischen Partnern beim Sex verbessern?
In niedrigen Dosen kann Cannabis Hemmungen abbauen und die emotionale Offenheit fördern, was die Kommunikation über sexuelle Wünsche erleichtern kann. Zu hohe Dosen können jedoch die Konzentration und das Einfühlungsvermögen beeinträchtigen.
Q4. Welche Risiken birgt der Konsum von Cannabis in Bezug auf die Sexualität?
Risiken umfassen die Möglichkeit einer Abhängigkeitsentwicklung, negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit bei beiden Geschlechtern, und bei Männern ein erhöhtes Risiko für Erektionsstörungen und Hodenkrebs bei intensivem Konsum.
Q5. Wie unterscheidet sich die Wirkung von Cannabis auf die Sexualität bei verschiedenen Dosierungen?
Niedrige bis moderate Dosen können das sexuelle Verlangen steigern und positive Effekte auf das Erleben haben. Hohe Dosen führen oft zum Gegenteil - sie können Trägheit verursachen, das sexuelle Interesse mindern und bei regelmäßigem Konsum zu sexuellen Funktionsstörungen führen.