Cannabis Beleuchtung: Der komplette Ratgeber für optimales Wachstum [2025]

by Lucy 16. Mai 2025

Die richtige Cannabis Beleuchtung ist nicht nur ein Detail, sondern der entscheidende Faktor für den Erfolg Ihres Anbaus. Ohne ausreichendes Licht können Cannabispflanzen weder neue Zellen bilden noch gesund wachsen – die Photosynthese würde stark eingeschränkt werden.

In diesem umfassenden Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie viel Licht eine Cannabispflanze tatsächlich braucht und warum die Anforderungen je nach Wachstumsphase variieren. Während in der Keimphase ein PAR-Wert von 100-300 μmol/m²/s ausreicht, benötigen Pflanzen in der Blütephase erheblich mehr – nämlich 500-1050 μmol/m²/s. Besonders interessant ist dabei die Cannabis Beleuchtung mit LED-Systemen, die mit einer Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden nicht nur langlebiger als HPS-Lampen (ca. 24.000 Stunden), sondern auch energieeffizienter sind und weniger Wärme erzeugen. 

Wir erklären Ihnen in diesem Artikel alle wichtigen Aspekte – vom optimalen Beleuchtungsabstand über die ideale Beleuchtungszeit in der Wachstumsphase bis hin zur perfekten Lichtintensität für die Blütephase. Dabei gehen wir auch auf typische Fehler ein, die Sie unbedingt vermeiden sollten, um Probleme wie Lichtbrand zu verhindern, der sich durch gelbe Blätter mit grünen Adern bemerkbar macht.

 

Warum Licht für Cannabispflanzen so wichtig ist 

Licht ist für Cannabispflanzen kein optionaler Luxus – es ist der fundamentale Lebensspender und Motor für Wachstum und Entwicklung. Bei unzureichender Beleuchtung leidet nicht nur das Wachstum, sondern auch die Gesundheit der gesamten Pflanze. Schauen wir uns genauer an, warum die cannabis beleuchtung so entscheidend ist und wie sie den Erfolg Ihres Anbaus maßgeblich beeinflusst.

 

Photosynthese und Energiegewinnung 

Die Photosynthese ist der biologische Prozess, bei dem Cannabispflanzen Lichtenergie in chemische Energie umwandeln. Dieser lebenswichtige Vorgang findet hauptsächlich in den Blättern statt, genauer gesagt in spezialisierten Mesophyllzellen direkt unter der Blattoberfläche. Diese Zellen enthalten Chloroplasten – kleine Organellen, die reich an Chlorophyll sind und der Pflanze ihre charakteristische grüne Farbe verleihen. 

Während der Photosynthese nehmen Cannabispflanzen Kohlendioxid und Licht auf und verarbeiten diese Eingaben wie eine biologische Fabrik zu Energie und Kohlenhydraten. Als Nebenprodukt setzen sie Sauerstoff frei. Dieser Prozess läuft in zwei Hauptphasen ab: 

  • - Lichtabhängige Reaktionen: Hier werden Lichtenergie in ATP (zelluläre Energiewährung) und NADPH umgewandelt 
  • - Calvin-Zyklus: ATP und NADPH werden verwendet, um CO₂ zu fixieren und Zuckermoleküle herzustellen

 

Interessanterweise erreicht die Photosynthese ihr Maximum, wenn die Pflanzen einer roten Wellenlänge von 660nm ausgesetzt sind. Neueste Forschungsergebnisse der NASA deuten jedoch darauf hin, dass auch grünes Licht, obwohl es nicht als wichtiger Faktor bei der Photosynthese gilt, einen Einfluss auf das Pflanzenwachstum hat. 

Die Lichtqualität wird von Growern anhand mehrerer Messungen bestimmt. Der PAR-Wert (photosynthetisch aktive Strahlung) beschreibt das Licht im Spektralbereich von 400-700nm, das von den Pflanzen zur Durchführung der Photosynthese genutzt werden kann. PPFD (photosynthetische Photonenflussdichte) quantifiziert die Anzahl der Photonen, die pro Sekunde auf die Pflanze treffen. 

Für optimales Wachstum benötigen Cannabispflanzen je nach Entwicklungsstadium unterschiedliche Lichtintensitäten: 

  • - Keimlinge: 200-400 μmol/m²/s 
  • - Vegetative Phase: 400-600 μmol/m²/s 
  • - Blütephase: 600-1000 μmol/m²/s

 

Allerdings spielen neben der Lichtintensität auch Temperatur und CO₂-Gehalt eine wichtige Rolle. Forschungen zeigen, dass Cannabis bei etwa ~1500μmol/(s·m²) PPFD und Temperaturen von 25-30°C am besten gedeiht. Ein erhöhter CO₂-Gehalt von 1.500-2.000ppm kann zudem die Photosynthese erheblich beschleunigen. 

Ohne ausreichendes Licht können Cannabispflanzen keine neuen Zellen bilden und folglich nicht wachsen. Bei Lichtmangel reagieren die meisten Pflanzen mit verstärktem Stängelwachstum, um näher ans Licht zu gelangen.

 

Unterschiede zwischen natürlichem und künstlichem Licht 

Die Debatte über die beste Lichtquelle beschäftigt Cannabiszüchter seit jeher. Die meisten Experten sind sich jedoch einig: Natürliches Sonnenlicht bietet zahlreiche Vorteile gegenüber künstlichem Licht. 

Die Sonne strahlt Energie in Form von Sonnenstrahlung ab, die ein breites Spektrum umfasst. Die Ozonschicht filtert einen Großteil dieser Strahlung, sodass nur Wellenlängen zwischen 300nm und 2500nm die Erdoberfläche erreichen. Das sichtbare Spektrum, das für uns wahrnehmbar ist, reicht von 380nm bis etwa 750nm. 

Mit einer Intensität von bis zu 180.000 Lumen bietet Sonnenlicht eine höhere Lichtmenge als jede künstliche Beleuchtung. Darüber hinaus wechselt die Sonne im Laufe des Tages ständig ihre Position, wodurch alle Teile der Pflanze gleichmäßig beleuchtet werden. Weitere Vorteile des Sonnenlichts sind offensichtlich: Es ist kostenlos, verbraucht keine Energie und seine Leistung kann von keiner Lampe übertroffen werden. 

Cannabis benötigt idealerweise zwischen 10 und 12 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag, kann aber auch bei einem Minimum von 6 Stunden ununterbrochener Sonneneinstrahlung gesund wachsen. 

Dennoch hat der Indoor-Anbau mit künstlicher Beleuchtung seine eigenen Vorteile. Er bietet mehr Kontrolle über die Umgebung, Luftfeuchtigkeit, den Lichtzyklus und das gesamte Pflanzenwachstum. Künstliche Beleuchtungssysteme müssen jedoch das natürliche Sonnenspektrum nachahmen, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen. 

Verschiedene Lichtfarben beeinflussen die Cannabispflanze auf unterschiedliche Weise: 

  • - Blaues Licht (400-500 nm): Fördert kompaktes Wachstum und Blattentwicklung, ideal für die vegetative Phase 
  • - Rotes Licht (620-780 nm): Stimuliert die Blütenbildung und ist besonders wichtig während der Blütephase 
  • - Grünes Licht (500-600 nm): Dringt tiefer in den Pflanzenbestand ein und unterstützt die Photosynthese in unteren Blattschichten

 

Moderne LED-Grow-Lights bieten oft ein ausgewogenes Vollspektrum, das alle Wachstumsphasen optimal unterstützt. Im Vergleich zu älteren Technologien wie Leuchtstoffröhren (LSR) und Natriumdampflampen (NDL) ermöglichen LED-Pflanzenlampen eine bessere Anpassung des Spektrums an die Bedürfnisse der Pflanzen und bieten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wärme und Licht. 

Letztendlich müssen wir die Cannabispflanze als komplexes Lebewesen betrachten, das Lichtinformationen nicht nur für die Photosynthese nutzt, sondern auch, um auf Umweltveränderungen zu reagieren. Eine ideale cannabis beleuchtung berücksichtigt daher nicht nur die Intensität, sondern auch das Spektrum, die Dauer und sogar die Position des Lichts.

 

Welche Lampentypen für den Cannabis Anbau geeignet sind 

Bei der Auswahl der richtigen cannabis beleuchtung sollten Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen, darunter Effizienz, Wärmeentwicklung und natürlich das Spektrum. Der moderne Indoor-Anbau bietet uns mittlerweile mehrere Beleuchtungsoptionen, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringen.

 

LED-Lampen 

LED-Technologie hat sich in den letzten Jahren zur bevorzugten Wahl vieler Cannabisanbauer entwickelt. Diese Lampen überzeugen durch ihre beeindruckende Energieeffizienz – sie verbrauchen bis zu 60% weniger Strom als herkömmliche Beleuchtungssysteme. Ein weiterer großer Vorteil ist ihre außergewöhnliche Lebensdauer, die zwischen 50.000 und 100.000 Betriebsstunden liegt, während HPS-Lampen nach etwa 24.000 Stunden ersetzt werden müssen. 

Dank der geringen Wärmeentwicklung von LED-Lampen können Sie diese näher an Ihre Pflanzen heranführen, ohne Verbrennungsrisiken einzugehen. Dadurch verringert sich auch der Bedarf an aufwendigen Kühlsystemen. Darüber hinaus bieten moderne LED-Systeme die Möglichkeit, das Lichtspektrum präzise anzupassen – ein entscheidender Vorteil für alle Wachstumsphasen. 

Allerdings haben LED-Lampen auch einen Nachteil: Die Anschaffungskosten sind höher als bei anderen Beleuchtungssystemen. Diese Investition amortisiert sich jedoch durch die geringeren Betriebskosten meist innerhalb von zwei Jahren. 

Für Anfänger empfehlen Experten Vollspektrum-LEDs, da sie ein ausgeglichenes Licht liefern, das sowohl die Wachstums- als auch die Blütephase unterstützt. Fortgeschrittene Züchter hingegen profitieren von LED-Systemen mit einstellbaren Spektren, die eine präzise Anpassung an jede Wachstumsphase ermöglichen.

 

HPS- und MH-Lampen 

HID-Lampen (High-Intensity Discharge) sind seit den 90er Jahren eine beliebte Wahl unter Cannabisanbauern. In diese Kategorie fallen zwei Haupttypen: Metallhalogenid-Lampen (MH) und Natriumdampf-Hochdrucklampen (HPS). 

MH-Lampen erzeugen ein kühleres, bläuliches Licht und eignen sich hervorragend für die vegetative Wachstumsphase. Sie fördern kompaktes Wachstum und sorgen für kräftige, buschige Pflanzen mit stabilen Wurzelsystemen. Im Gegensatz dazu produzieren HPS-Lampen ein warmes, gelb-rotes Lichtspektrum, das ideal für die Blütephase ist, da es die Hormonproduktion anregt und zu dichteren, harzreicheren Blüten führt. 

Die Stärke dieser Lampen liegt in ihrer hohen Lichtintensität – sie bieten eine beeindruckende Lichtdurchdringung bis in die unteren Blattebenen. Außerdem sind sie in der Anschaffung deutlich günstiger als moderne LED-Systeme. 

Dennoch haben HID-Lampen erhebliche Nachteile: Sie erzeugen viel Wärme, was ein effizientes Belüftungssystem erfordert. Zudem ist ihr Stromverbrauch höher, was langfristig zu steigenden Betriebskosten führt. Mit einer Lebensdauer von etwa 10.000 bis 24.000 Stunden müssen sie zudem häufiger ausgetauscht werden als LED-Lampen.

 

CFL- und Leuchtstofflampen 

Kompaktleuchtstofflampen (CFL) sind kostengünstige und weitverbreitete Anbaulampen, die besonders für kleine Grows und Anfänger geeignet sind. Sie sind in Baumärkten und Lebensmittelgeschäften leicht erhältlich und können in Standard-Fassungen verwendet werden. 

Für den Cannabis-Anbau sind CFLs mit einer Leistung von 40-42 Watt besonders geeignet. Da die Lichtdurchdringung schwächer ist als bei anderen Lampentypen, empfehlen Experten, mehrere kleinere CFLs zu verwenden, anstatt einer großen. Beispielsweise erzielen vier 40-Watt-CFLs (insgesamt 160 Watt) normalerweise höhere Erträge als eine einzelne 200-Watt-CFL. 

CFLs und Leuchtstoffröhren haben mehrere Vorteile: Sie entwickeln wenig Wärme, sind kostengünstig in der Anschaffung und bieten ein gutes Lichtspektrum für die vegetative Phase. Sie eignen sich besonders für die Aufzucht von Sämlingen und Stecklingen sowie für sehr kleine Anbauflächen wie Schränke oder PC-Gehäuse. 

Allerdings sollten Sie beachten, dass diese Lampen für größere Anbauflächen oder wenn Sie mehr als 30-90 Gramm pro Ernte anstreben, nicht optimal sind. Ihre geringere Lichtintensität führt zu langsameren Wachstumsraten, und sie sind für die Blütephase weniger effektiv, da sie nicht genügend rotes Licht für eine optimale Blütenbildung bieten. 

Beachten Sie beim Kauf, dass CFLs in verschiedenen Farbspektren erhältlich sind: "Tageslicht" (6500K) wird für die vegetative Phase empfohlen, während "Soft White" (2700K) sich besser für die Blütephase eignet.

 

Das richtige Lichtspektrum für jede Wachstumsphase 

Das Lichtspektrum prägt maßgeblich die Entwicklung Ihrer Cannabispflanzen und ist einer der wichtigsten Faktoren für einen erfolgreichen Anbau. Ähnlich wie ein Koch verschiedene Gewürze für unterschiedliche Gerichte nutzt, benötigen Ihre Pflanzen je nach Wachstumsphase verschiedene Lichtfarben, um ihr volles Potenzial zu entfalten.

 

Blaues Licht in der Wachstumsphase 

In der vegetativen Phase gedeihen Cannabispflanzen am besten unter Licht mit einem hohen Blauanteil im Spektralbereich von 400-500 nm. Dieses blaue Licht fördert das strukturelle Wachstum und ist besonders wichtig für die Entwicklung eines kompakten, kräftigen Pflanzenbaus. Bei der Auswahl von Lampen für diese Phase empfehlen Experten einen Kelvin-Wert von etwa 6000 bis 6500K, was einem kühleren, bläulichen Licht entspricht. 

Blaues Licht beeinflusst darüber hinaus mehrere lebenswichtige Prozesse: 

  • - Es fördert die Wurzelentwicklung und sorgt für dichtes Blattwerk 
  • - Es regt die Öffnung der Spaltöffnungen (Stomata) an, was höhere CO2-Flüsse innerhalb des Blattes ermöglicht 
  • - Es optimiert die Chlorophyllproduktion und die Photosynthese, was für ein gesundes Wachstum essentiell ist

 

Züchter, die ihre Pflanzen in dieser Phase mit einem blau-violetten Lichtspektrum versorgen, werden mit kräftigeren und widerstandsfähigeren Pflanzen belohnt. Ein Mangel an blauem Licht hingegen kann dazu führen, dass sich die Pflanzen strecken und um das Licht konkurrieren, als würden sie im Schatten wachsen.

 

Rotes Licht in der Blütephase 

Sobald Cannabispflanzen in die Blütephase übergehen, benötigen sie verstärkt rotes Licht im Bereich von 600-700 nm. Insbesondere die Wellenlänge von 660 nm gilt als effektivste für die Ankurbelung der Photosynthese und ist besonders wichtig für das Wachstum der Biomasse. Für diese Phase wird ein Kelvin-Wert von etwa 2700K empfohlen, was einem wärmeren, rötlichen Licht entspricht. 

Rotes Licht bietet in der Blütephase entscheidende Vorteile: 

  • - Es fördert die Blütenbildung und erhöht die Produktion von Cannabisblüten 
  • - Es stimuliert die Photosynthese und steigert die Produktion von Terpenen und Cannabinoiden um bis zu 30% 
  • - Es aktiviert die Photorezeptoren (Phytochrome), die für die Regulierung von Blüte und Photoperiode verantwortlich sind

 

Dieser Lichtbereich imitiert zudem den Herbst, die natürliche Blütezeit für Cannabis in der freien Natur, und signalisiert der Pflanze, dass die Zeit zum Blühen gekommen ist. Die Anpassung an ein röteres Lichtspektrum in dieser Phase kann folglich die Qualität und Menge der Ernte signifikant verbessern.

 

Vollspektrum-LEDs als Allrounder 

Moderne Vollspektrum-LEDs haben die cannabis beleuchtung revolutioniert, da sie das natürliche Sonnenlicht nahezu perfekt imitieren. Anders als herkömmliche Grow-Lampen decken sie alle Wellenlängen ab, die Cannabispflanzen für ein optimales Wachstum benötigen – von energiereichem Blau bis hin zu wachstumsförderndem Rot. 

Durch diese ausgewogene Lichtversorgung können Pflanzen effizienter Photosynthese betreiben, was zu kräftigeren Pflanzen, dickeren Buds und einem intensiveren Aroma führt. Studien haben sogar gezeigt, dass Pflanzen unter Vollspektrum-LED bis zu 25% schneller wachsen können als unter herkömmlichen Beleuchtungssystemen. 

Für Anfänger sind Vollspektrum-LEDs besonders empfehlenswert. Ihr weißes Licht mag zwar etwas weniger effizient beim Indoor Growing sein, dafür erfordern sie weniger Aufmerksamkeit und Fachwissen. Wer mit separaten blauen und roten Lichtern arbeitet, muss genau erkennen, wann welche Beleuchtung benötigt wird, um ungewollte Effekte wie zu starkes Längenwachstum oder ungleichmäßige Blütenentwicklung zu vermeiden. 

Ein weiterer Vorteil moderner Vollspektrum-LED-Systeme ist ihre Dimmfunktion. Über den Dimmer können Licht- und Wärmeverhältnisse an die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanze angepasst werden. In der Keimphase benötigen Pflanzen verhältnismäßig weniger Licht, da sie noch keine Blätter als "Verbraucher" entwickelt haben. Mit fortschreitendem Wachstum kann die Lichtintensität dann schrittweise erhöht werden. 

Zusätzlich bieten einige Vollspektrum-LEDs einen ultravioletten (100-400 nm) und infraroten (700-850 nm) Anteil außerhalb des PAR-Bereichs, was weitere Vorteile bringt. Infrarotstrahlung (750-780 nm) kann das Wachstum und die Blüte der Stängel stimulieren, während minimale Mengen an UV-Licht die Bildung von Trichomen fördern, da die Pflanze ihren eigenen Sonnenschutz entwickelt.

 

Wie viel Licht braucht eine Cannabispflanze? 

Die Frage nach der optimalen Lichtmenge ist für jeden Cannabisanbauer entscheidend. Während zu wenig Licht zu schwachem Wachstum und niedrigen Erträgen führt, kann zu viel Licht die Pflanzen verbrennen und Ressourcen verschwenden. Mit dem richtigen Wissen können Sie jedoch die perfekte Balance finden.

 

Lichtintensität und Fläche 

Die benötigte Lichtmenge für Cannabis hängt direkt mit der Größe Ihrer Anbaufläche zusammen. Um die optimale cannabis beleuchtung zu berechnen, multiplizieren Sie zunächst die Länge mit der Breite Ihres Grow-Raums. Bei einer Growbox von 2,5m Länge und 80cm Breite ergibt sich beispielsweise eine Anbaufläche von 2m². 

Für unterschiedliche Wachstumsphasen benötigen Ihre Pflanzen verschiedene Lichtintensitäten: 

  • - Sämlinge und Klone: 200-400 μmol/m²/s PPFD 
  • - Vegetative Phase: 400-600 μmol/m²/s PPFD 
  • - Blütephase: 600-1500 μmol/m²/s PPFD

 

Experten empfehlen, für optimale Ergebnisse einen täglichen Lichtintegral (DLI) von 40 Mol/m²/Tag anzustreben. Um diesen Wert zu erreichen, benötigen Sie während eines 18-Stunden-Wachstumszyklus etwa 617 μmol/m²/s und während eines 12-Stunden-Blütezyklus rund 925 μmol/m²/s. 

Bei normalen CO₂-Werten in der Raumluft (ca. 400ppm) liegt die optimale Lichtintensität für die Blütephase zwischen 600-1000 μmol/m²/s. Allerdings zeigen Studien, dass Cannabis bei erhöhtem CO₂-Gehalt (750ppm) und Temperaturen zwischen 25-30°C sogar von Intensitäten zwischen 1500-2000 μmol/m²/s profitieren kann. 

Darüber hinaus ist der Abstand zwischen Lampe und Pflanzen entscheidend. Je nach Lampentyp variiert der optimale Abstand erheblich. Bei einer 250W-Lampe können Sie bis auf 20cm an die Pflanzen herangehen, während stärkere Lampen mehr Abstand erfordern, um Verbrennungen zu vermeiden.

 

Lumen, Watt und PAR-Wert erklärt 

Bei der cannabis beleuchtung werden verschiedene Maßeinheiten verwendet, die oft für Verwirrung sorgen. Die traditionelle Messung in Watt gibt lediglich an, wie viel Energie eine Lampe verbraucht, sagt jedoch nichts über die tatsächlich nutzbare Lichtmenge aus. 

Lumen hingegen messen die für das menschliche Auge sichtbare Lichtmenge. Für Cannabis gilt: Jede Pflanze benötigt mindestens 2.500 Lumen. Eine Standard-400W-HID-Lampe emittiert etwa 45.000 Lumen, was für einen Quadratmeter mit bis zu 12 Pflanzen ausreichen kann. Zum Vergleich: Direktes Sonnenlicht liefert zwischen 32.000 und 100.000 Lux (Lumen pro m²). 

Im Gegensatz zu diesen älteren Messgrößen ist der PAR-Wert (Photosynthetisch Aktive Strahlung) die relevanteste Messgröße für Pflanzenwachstum. Er misst genau die Lichtanteile im Wellenbereich von 400-700nm, die von Pflanzen für die Photosynthese genutzt werden können. 

Die exakteste Messung ist jedoch die PPFD (Photosynthetic Photon Flux Density), die in μmol/m²/s gemessen wird. Sie quantifiziert die Anzahl der photosynthetisch aktiven Photonen, die pro Sekunde auf einem Quadratmeter auftreffen. PPFD ist die einzige Messgröße, die präzise angibt, wie viel nutzbares Licht tatsächlich bei der Pflanze ankommt und von ihr absorbiert wird. 

Zum Vergleich: Die Mittagssonne im Hochsommer erreicht bei mittleren Breitengraden eine photosynthetische Kraft von 1.200-2.000 PPFD. Indoor-Anbauer sollten daher je nach Wachstumsphase folgende PAR/PPFD-Werte anstreben: 

  • - Keimlinge: 100-300 μmol/m²/s 
  • - Vegetative Phase: 250-600 μmol/m²/s 
  • - Blütephase: 500-1050 μmol/m²/s

 

Besonders wichtig: LED-Systeme produzieren mehr PAR pro Watt als herkömmliche Lampentypen wie MH oder HPS. Dennoch benötigen Ihre Pflanzen unter LEDs eine ähnliche Wattleistung pro Quadratmeter, um vergleichbare Erträge zu erzielen. Beachten Sie außerdem, dass LED-Systeme in der Werbung oft mit höheren Äquivalenzwerten angegeben werden, als ihre tatsächliche elektrische Leistung beträgt.

 

Cannabis Beleuchtungszeit und Lichtzyklen 

Die richtige Zeitplanung der cannabis beleuchtung ist genauso wichtig wie das Lichtspektrum selbst. Der Lichtzyklus – also die Stunden von Licht und Dunkelheit, denen eine Cannabispflanze täglich ausgesetzt ist – beeinflusst direkt die Photosynthese und damit das Wachstum und die Blüte Ihrer Pflanzen.

 

18/6 Zyklus in der Wachstumsphase 

In der vegetativen Phase empfehlen Experten einen Lichtzyklus von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit (18/6). Dieser Zyklus simuliert die langen Sommertage und maximiert die Photosyntheseaktivität, was zu einem kräftigen Wachstum führt. Die meisten Grower belassen ihre Pflanzen 4 bis 8 Wochen in diesem Stadium, bevor sie zur Blütephase übergehen. 

Der 18/6-Zyklus bietet mehrere Vorteile: 

  • - Er fördert kompaktes Wachstum und die Entwicklung eines stabilen Wurzelsystems 
  • - Er maximiert die Energieeffizienz im Vergleich zur Dauerbeleuchtung 
  • - Er erlaubt eine wichtige Erholungsphase während der Dunkelheit, die das Wurzelwachstum begünstigt

 

Sie können theoretisch Ihre Pflanzen mit diesem Lichtzyklus jahrelang in der vegetativen Phase halten. Manche Züchter experimentieren auch mit alternativen Zyklen wie 20/4 (20 Stunden Licht, 4 Stunden Dunkelheit), was ebenfalls gute Ergebnisse liefern kann, aber mehr Energie verbraucht.

 

12/12 Zyklus in der Blütephase 

Um Cannabispflanzen in die Blütephase zu bringen, ist eine Umstellung des Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit (12/12) notwendig. Diese Änderung imitiert die kürzer werdenden Tage des Spätsommers und signalisiert den Pflanzen, dass es Zeit ist, Blüten zu entwickeln. 

Wichtig ist, dass die Dunkelphase niemals unterbrochen wird. Selbst kurze Lichteinwirkung während der 12-stündigen Dunkelheit kann die Pflanzen in die Wachstumsphase zurückversetzen und den Blütevorgang verzögern oder sogar verhindern. 

Bei photoperiodischen Cannabissorten ist dieser Übergang entscheidend. Die meisten Züchter wechseln direkt vom 18/6-Zyklus zum 12/12-Zyklus. Allerdings gibt es auch Fachleute, die einen schrittweisen Übergang empfehlen, um Stress zu vermeiden. Andere wiederum setzen auf einen "Schock"-Effekt durch eine 36-stündige Dunkelphase vor dem Wechsel zum 12/12-Rhythmus. 

Für diesen Wechsel sind Zeitschaltuhren unerlässlich. Sie müssen zuverlässig funktionieren, um die Beleuchtung präzise zu steuern und den gesamten Lebenszyklus der Pflanzen zu führen. Bei der Einrichtung sollten Sie auf hochwertige Uhren setzen, die die Beleuchtung exakt zu den gewünschten Zeiten an- und ausschalten.

 

24h Licht für Keimlinge? 

Ob Cannabis-Keimlinge 24 Stunden Licht benötigen, ist unter Züchtern umstritten. Einige Experten empfehlen für Sämlinge einen Lichtzyklus von 18/6 oder 20/4, während andere auf Dauerbeleuchtung (24/0) schwören. Nach der Keimung brauchen Cannabis-Keimlinge jedenfalls viel Licht, um schnell und stark zu wachsen. 

Die Verfechter des 24-Stunden-Lichtzyklus argumentieren, dass mehr Licht zu schnellerem Wachstum führt. Kritiker hingegen weisen darauf hin, dass eine Dauerbeleuchtung die Stromrechnung unnötig erhöht und bei manchen Pflanzen Stress verursachen kann, der zu schlechtem Wachstum führt. Darüber hinaus profitieren Pflanzen von den Ruheperioden, die ihnen ein 18/6-Zyklus bietet. 

Für autoflowering Cannabis-Sorten gelten andere Regeln. Da diese nicht von der Veränderung des Lichtzyklus abhängig sind, werden oft Lichtzyklen von 18/6, 20/4 oder sogar 24/0 während des gesamten Anbauzyklus empfohlen. Sie beginnen automatisch zu blühen, ohne dass der Lichtzyklus geändert werden muss. 

Eine interessante Alternative ist die "12-12-From-Seed"-Methode. Hierbei werden die Pflanzen von Anfang an einem 12/12-Lichtzyklus ausgesetzt, wodurch sie die vegetative Phase überspringen und direkt in die Blüte übergehen. Dies verkürzt den gesamten Wachstumszyklus um Wochen – 7-10 Wochen nach der Keimung können bereits Buds geerntet werden. Diese Methode eignet sich besonders für Grower, die unter Zeitdruck stehen oder mehrere Ernten pro Jahr anstreben.

 

Cannabis Beleuchtung: Abstand und Positionierung 

Nicht nur die Art der Beleuchtung, sondern auch deren korrekte Positionierung ist entscheidend für das Wachstum Ihrer Cannabispflanzen. Der optimale Abstand zwischen Lampen und Pflanzen kann den Unterschied zwischen kümmerlichen und üppigen Erträgen ausmachen.

 

Empfohlene Abstände je nach Lampentyp 

Bei der cannabis beleuchtung muss der Abstand an den verwendeten Lampentyp angepasst werden, da verschiedene Technologien unterschiedliche Wärme- und Lichtintensitäten erzeugen. 

LED-Lampen sollten aufgrund ihrer hohen Lichtintensität in größerem Abstand positioniert werden: 

  • 200W LED: 20-51 cm in der Blütephase, 31-51 cm in der vegetativen Phase 
  • 400W LED: 33-53 cm in der Blüte, 51-69 cm im Wachstum 
  • 600W LED: 46-76 cm in der Blüte, 76-97 cm im Wachstum

 

Für HPS- und MH-Lampen gelten folgende Richtwerte: 

  • 250W HPS/MH: 25-35 cm 
  • 400W HPS/MH: 40-50 cm 
  • 600W HPS/MH: 50-60 cm 
  • 1000W HPS/MH: 60-75 cm

 

LEC/CMH-Lampen (Light Emitting Ceramic) erfordern ebenfalls spezifische Abstände: 

  • 315W LEC: 30-40 cm 
  • 630W LEC: 50-60 cm

 

CFL-Lampen können hingegen sehr nah positioniert werden: 

  • 125-200W CFL: 10-15 cm 
  • 250W CFL: 20-30 cm

 

Wichtig zu verstehen ist, dass diese Abstände keine starren Regeln sind. Der tatsächlich optimale Abstand hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Belüftung Ihres Anbaubereichs, der Reflektorqualität und der spezifischen Genetik Ihrer Cannabispflanzen. 

Denken Sie außerdem daran, dass der Lichtabfall auf der inversen Quadratregel basiert - eine Verdoppelung der Distanz führt zu einer Reduzierung der PPFD auf 25% des ursprünglichen Wertes.

 

Anzeichen für zu viel oder zu wenig Licht 

Die richtige Beleuchtungsdistanz erkennen Sie an den Reaktionen Ihrer Pflanzen. Zu großer Nähe und damit zu intensivem Licht zeigen sich durch: 

  • - Blattverbrennungen: Braune, trockene Flecken beginnen an den Blatträndern und breiten sich aus 
  • - Ausgebleichte Blätter: Die oberen Blätter wirken blass, fast weiß oder gelblich 
  • - Taco-förmiges Einrollen: Die Blätter wölben sich nach oben wie Tacos 
  • - Verkümmerte Entwicklung: Die Pflanze verlangsamt oder stoppt das Wachstum

 

Ist die Cannabis Beleuchtung hingegen zu weit entfernt, zeigen sich folgende Symptome: 

  • - Streckungswachstum: Die Pflanzen werden ungewöhnlich lang und dünn, mit schwachen Stängeln 
  • - Verlangsamtes Wachstum: Die Gesamtentwicklung ist deutlich verlangsamt 
  • - Ungleichmäßiges Wachstum: Pflanzen wachsen mehr in eine Richtung, zur Lichtquelle hin

 

Bei ersten Anzeichen von Lichtbrand sollten Sie sofort handeln: Erhöhen Sie den Abstand zwischen Lampe und Pflanzen oder reduzieren Sie die Lichtintensität, falls Ihre Lampe über einen Dimmer verfügt. Ein einfacher Test: Halten Sie Ihre Handrücken auf Höhe der oberen Blätter. Wenn die Wärme für Sie unangenehm ist, ist sie es auch für Ihre Pflanzen. 

Während der verschiedenen Wachstumsphasen können Sie die Lampen schrittweise näher an die Pflanzen heranbringen, beginnend mit größerem Abstand bei neuen Lampen und geringerem bei älteren, da deren Lichtintensität mit der Zeit abnimmt.

 

Häufige Fehler bei der Cannabis Beleuchtung 

Selbst mit hochwertiger Ausrüstung können beim Cannabis-Anbau schnell Fehler passieren, die das Wachstum beeinträchtigen. Insbesondere bei der Beleuchtung führen falsche Entscheidungen häufig zu unerwünschten Ergebnissen.

 

Falsches Spektrum 

Ein häufiger Fehler ist die Verwendung des falschen Lichtspektrums für die jeweilige Wachstumsphase. Wenn Sie beispielsweise versehentlich eine Blütelampe mit höherem Rotanteil während der Wachstumsphase einsetzen, können Ihre Pflanzen gelb werden und bei etwa 25 cm Höhe aufhören zu wachsen. Allerdings erholen sich die Pflanzen in der Regel innerhalb einer Woche nach dem Austausch des Leuchtmittels. 

Ein ungeeignetes Spektrum führt nicht nur zu verlangsamtem Wachstum, sondern stört auch das hormonelle Gleichgewicht Ihrer Pflanzen. Bei falscher Spektrumsversorgung können sich zudem größere Internodienabstände entwickeln, was zu instabilen, langgestreckten Pflanzen führt.

 

Zu hohe Hitzeentwicklung 

Lichtbrand ist eine der schwerwiegendsten Formen von Lichtstress und entsteht, wenn Pflanzen zu intensiver Beleuchtung ausgesetzt sind, während andere Wachstumsfaktoren nicht angepasst werden. Besonders bei leistungsstarken LED- oder HPS-Lampen können schnell Schäden entstehen. 

Typische Anzeichen für Lichtbrand sind: 

  • - Gelbe Blätter mit grünen Adern 
  • - Braune, trockene Flecken an den Blatträndern 
  • - Nach oben eingerollte Blätter (taco-förmig) 
  • - Lose, luftige oder weiße Knospen

 

Je stärker das Licht, desto höher ist der Bedarf an Wasser, Nährstoffen und Kohlendioxid. Die empfohlenen Abstände variieren je nach Lampentyp: Bei LED-Lampen (100W-300W) sind 30-50 cm ausreichend, während leistungsstärkere LEDs (600W-1000W) 50-80 cm Abstand benötigen. Für mittlere HPS-Leistungen (250W-400W) empfehlen sich 40-60 cm, stärkere HPS-Lampen (600W-1000W) benötigen hingegen 60-100 cm Abstand.

 

Unregelmäßige Lichtzyklen 

Die Unterbrechung der Dunkelphase während der Blütezeit kann ernsthafte Folgen haben. Während manche Züchter berichten, dass kurze Störungen keine merklichen Auswirkungen haben, zeigen Erfahrungen anderer, dass wiederholte Lichteinwirkung während der Dunkelphase zu erheblichen Problemen führen kann. 

Folgende Probleme können durch unregelmäßige Lichtzyklen entstehen: 

  • - Verzögerte oder verhinderte Blütenbildung 
  • - Rückfall in die vegetative Phase 
  • - Verlangsamtes Wachstum 
  • - Verringerte Wirkstoffproduktion 
  • - Entwicklung von Zwittern bei empfindlichen Sorten

 

Die Empfindlichkeit gegenüber Lichtstörungen ist darüber hinaus sortenabhängig – manche Cannabissorten reagieren deutlich sensibler als andere. Um Probleme zu vermeiden, sollte der Anbaubereich während der Dunkelphase vollständig lichtdicht sein.

 

Tipps zur Optimierung deiner Cannabis Beleuchtung 

Mit einigen gezielten Optimierungsmaßnahmen kannst du die Effizienz deiner cannabis beleuchtung deutlich steigern und bessere Erträge erzielen, ohne zusätzliche Lampen kaufen zu müssen. Die richtige Lichttechnik macht oft den entscheidenden Unterschied zwischen mittelmäßigen und herausragenden Ergebnissen.

 

Reflektoren und Lichtverteilung 

Reflektoren lenken das ungenutzte Licht zurück zu deinen Pflanzen und erhöhen dadurch die Lichtausbeute erheblich. Professionelle Grower nutzen horizontale Leuchtmittel in einem sauberen, offenen Reflektor – je größer der Reflektor, desto besser wird das Licht über die Anbaufläche gestreut. Mit reflektierenden Materialien an den Wänden deines Growraums kannst du die Lichtausbeute um bis zu 30% steigern. 

Verschiedene reflektierende Materialien bieten unterschiedliche Effizienz: 

  • Aluminiumfolie: 55-60% Reflektivität 
  • Rettungsdecken: bis zu 70% Reflektivität 
  • Weiße Farbe/Folie: 80-90% Reflektivität 
  • Mylar-Folie: bis zu 95% Reflektivität

 

Achte darauf, das reflektierende Material möglichst glatt anzubringen. Falten und Blasen führen zu unregelmäßiger Lichtverteilung und können sogar Hotspots verursachen, die deine Pflanzen verbrennen. Halte deine Reflektoren außerdem sauber – Staub und Schmutz verringern die Reflexionsfähigkeit erheblich.

 

Dimmer und smarte Steuerung 

Ein Dimmer ermöglicht dir, die Lichtintensität an die jeweilige Wachstumsphase anzupassen. Dadurch sparst du nicht nur Energie, sondern kannst auch Hitzeschäden vermeiden. Bei gedimmten LEDs wird die Leistungsaufnahme entsprechend der Dimmstufe reduziert, wobei die Wärmeentwicklung ebenfalls abnimmt. 

Moderne Bluetooth-Dimmer bieten zusätzliche Vorteile. Mit Apps kannst du die Lichtintensität stufenlos zwischen 0-100% regulieren und sogar Zeitschaltpläne für Sonnenauf- und -untergang programmieren. Einige fortschrittliche Systeme können auch mit externen Sensoren für CO₂, Luftfeuchtigkeit oder Temperatur verbunden werden, wodurch die Lichtintensität automatisch an Umgebungsbedingungen angepasst wird.

 

Rotation der Pflanzen 

Trotz optimaler Positionierung deiner Beleuchtung erhalten nicht alle Pflanzenteile gleichmäßig Licht. Deshalb empfehlen Experten, die Pflanzen regelmäßig zu drehen. Dies gewährleistet eine gleichmäßige Belichtung aller Seiten und fördert ein symmetrisches Wachstum. 

Idealerweise rotierst du deine Pflanzen alle 2-3 Tage um etwa 90 Grad. Bei größeren Anlagen können auch Lichtbewegungssysteme (Light Movers) eingesetzt werden, die die Beleuchtungskörper kontinuierlich entlang einer festen Bahn bewegen. Diese Systeme verbessern nicht nur die Lichtverteilung, sondern ermöglichen es dir auch, mit weniger Lampen eine größere Anbaufläche zu beleuchten.

 

Schlussfolgerung

Die optimale Beleuchtung bestimmt maßgeblich den Erfolg Ihres Cannabis-Anbaus. Wie wir gesehen haben, benötigt jede Wachstumsphase spezifische Lichtbedingungen – von niedrigeren Intensitäten mit blauem Spektrum während der vegetativen Phase bis hin zu höheren Intensitäten mit roterem Licht während der Blüte. Besonders wichtig dabei: Die richtige Balance zwischen Lichtintensität, Spektrum, Positionierung und Zeitplanung macht den entscheidenden Unterschied zwischen mittelmäßigen und außergewöhnlichen Erträgen. 

LED-Technologie hat sich zweifellos als überlegene Option für den modernen Cannabis-Anbau etabliert. Mit ihrer Energieeffizienz, langen Lebensdauer und der Möglichkeit zur spektralen Anpassung bieten LEDs deutliche Vorteile gegenüber traditionellen Beleuchtungssystemen. Dennoch sollten Sie stets die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen im Auge behalten – manchmal kann auch eine einfache CFL-Lampe für kleine Anbauflächen vollkommen ausreichend sein. 

Fehler bei der Beleuchtung lassen sich durch sorgfältige Planung und regelmäßige Überwachung vermeiden. Achten Sie auf Anzeichen von Lichtbrand oder Lichtmangel und passen Sie die Positionierung entsprechend an. Das regelmäßige Drehen der Pflanzen sowie die Verwendung von Reflektoren erhöhen zusätzlich die Effizienz Ihrer Beleuchtung. 

Zusammenfassend gilt: Cannabis-Beleuchtung ist keine exakte Wissenschaft, sondern vielmehr eine Kombination aus technischem Verständnis und der Fähigkeit, die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen zu "lesen". Mit dem Wissen aus diesem Ratgeber sind Sie nun bestens gerüstet, um Ihre Cannabispflanzen mit dem optimalen Licht zu versorgen und somit den Grundstein für eine erfolgreiche Ernte zu legen. Die Zeit und Mühe, die Sie in die richtige Beleuchtung investieren, wird sich letztendlich in gesünderen Pflanzen und höheren Erträgen auszahlen.

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